Optimistische Rückkehrer Kegeln: Romonta Stedten darf nach Corona wieder trainieren

Stedten - Lukas Stolze bringt Kugel für Kugel auf die Bahn. Immer wieder schaut er prüfend nach vorn. Seine Quote kann sich sehen lassen, die Kegel fallen reihenweise. Das, was an diesem Abend wie Routine aussieht, ist es aber gleich aus zwei Gründen nicht. Zum einen ist es für den 21-Jährigen seit seinem kürzlichen Wechsel vom bisherigen Verein Fortuna Brücken zu Romonta Stedten ein erster Trainingsabend auf der Kegelbahn im „Gasthof Zahn.“
Zum anderen, und das ist viel wichtiger, ist es erst das zweite Mal, dass die Romonta-Kegler nach der Corona-Zwangspause wieder auf der Bahn stehen, trainieren können. „Endlich geht es wieder vorwärts. Zwar gibt es immer noch Einschränkungen, aber Hauptsache, wir kommen wieder in den Rhythmus“, sagt Sven Eisenschmidt.
Romonta Stedten darf wieder trainieren
Wie wichtig es ist, wieder in Fahrt zu kommen, erklärt Steffen Hammerschmidt. Auch er spielt erfolgreich im Romonta-Team und sagt: „Wir haben gefiebert, dass es wieder losgeht. Der Neuanfang ist für alle Spieler schwer. Die Trefferquote lässt ziemlich zu wünschen übrig. Bei fast jedem von uns liegen die Ergebnisse des ersten Trainingstages fast 40 Holz unter der normalen Leistung.“ Lachend fügt er hinzu: „Ein bisschen Muskelkater ist dann auch noch dabei.“
Ein knappes Vierteljahr erzwungene Ruhe liegt hinter den Keglern von Romonta Stedten. Zeit für Eisenschmidt, Mannschaftsleiter des Landesliga-Teams, und seine Mitstreiter, auf die im März abgebrochene Saison zurückzublicken.
Die wiederum verlief so recht nach dem Geschmack der Romonta-Kegler und deren Fans. Mit 26:6 Punkten sicherte sich das Team aus Stedten beim Abbruch der Saison den Platz an der Sonne in der Landesliga Staffel 2 und damit das Recht, in die Verbandsliga Sachsen-Anhalts aufzusteigen. Ein Recht, dass der Verein auch wahrnehmen wird. „Wir sind ein leistungssportlich orientierter Verein. Wenn wir aufsteigen können, machen wir das auch. Da gibt es keine Diskussionen“, sagt Sven Eisenschmidt dann auch klipp und klar.
Verbandsliga kein Neuland für das Team
Dabei: Neuland ist die höchste Spielklasse des Bundeslandes für Stedten nicht. „In der Saison 16/17 sind wir schon mal aufgestiegen. Damals haben wir am Ende vor Eisleben gestanden, diesmal wieder“, erinnert sich der Mannschaftsleiter. Und auch daran, dass nach dem letzten Spieltag der ersten Verbandsliga-Saison fast der Aufstieg in die 2. Bundesliga gestanden hätte. Nur zwei Punkte fehlten. Zwei Zähler waren es allerdings auch nur auf einen Abstiegsrang in einer enorm engen Saison. Ein Jahr später allerdings erwischte es Romonta, das Team stieg ab, es ging zurück in die Landesliga.
„Die Verbandsliga ist die höchste Spielklasse, in der wir jemals gespielt haben. Wir wollten schon gern wieder zurück. Für mich war es klar, dass wir an der Spitze mitspielen würden. Aber Eisleben hat uns ordentlich Paroli geboten. Wir durften uns kaum Ausrutscher erlauben. Das haben wir fast immer hingekriegt. Aber an manchen Tagen sind eben die anderen einfach besser“, analysiert Sven Eisenschmidt die zurückliegende Landesliga-Saison.
Verbandsliga: „Wir wissen, was auf uns zukommt“
Nach der postwendenden Rückkehr in die Verbandsliga nehmen die Stedtener die neue Saison mit einer gehörigen Portion Optimismus in Angriff. „Wir wissen, was auf uns zukommt. Die Verbandsliga ist ausgeglichen. Für uns geht es um den Klassenerhalt. Es wird schwer, den zu packen“, sagt der Mannschaftsleiter.
In nahezu unveränderter Formation werden die Stedtener die Aufgabe in Angriff nehmen. Silvio Stiller wird pausieren, er baut ein Haus. Neu zum Team gehört Lukas Stolze, der aus Brücken kommt. Ansonsten vertraut Eisenschmidt auf das Personal, das den Aufstieg eingetütet hat. „Wir haben eine junge Mannschaft, die durchaus das Zeug hat, in der neuen Saison der Verbandsliga mitzuspielen“, sagt der Mannschaftsleiter. Wann die Saison losgeht, steht noch nicht fest.
Doch das ist Eisenschmidt und seinen Mitstreitern erst einmal egal. Der Mannschaftsleiter freut sich, dass es bei Romonta in Sachen Kegelsport so richtig rund läuft. Seit 1998 wird bei Romonta Stedten gekegelt, seit 2000 in der eigenständigen Abteilung Kegeln. 57 Mitglieder sind in fünf Mannschaften, darunter ein Frauen- und Jugendteam, aktiv. „Wir als Kegler sind jetzt komplett eigenständig. Wir sind ein Verein, der sich ständig weiterentwickelt. Auch im Jugendbereich geht es vorwärts. Wir wachsen immer weiter“, freut sich Sven Eisenschmidt. Dann spricht er davon, dass der Zusammenhalt im Verein groß ist, es auch eine jährliche Pool-Party, Vereins- und Weihnachtsfeiern gibt.
Dreimal die Woche Training im „Gasthof Zahn“
Mit dem „Gasthof Zahn“ hat das Team eine optimale Trainings- und Wettkampfstätte. „Manche von uns sind in der Woche dreimal auf der Bahn, um zu trainieren“, so der Mannschaftsleiter. Er hofft, dass nach dem Ende der Corona-Pause der Enthusiasmus noch einmal einen Schub bekommt und Romonta Stedten in der Verbandsliga und im Konzert der besten Mannschaften des Bundeslandes eine gute Rolle spielen kann. Und das der Neuzugang aus Brücken dann auch in den Punktspielen so treffsicher agiert, wie beim ersten Training.
›› Zum Aufstiegs-Team zählten Steffen Eisenschmidt, Silvio Stiller, David Klausner, Benjamin Kreuzmann, Marcel Hammer, Kenny Grohs, Robby Grohs , Thomas Horn und Sven Eisenschmidt als Mannschaftsleiter. (mz)