Immobilien in Mansfeld-Südharz Immobilien in Mansfeld-Südharz: Preisanstieg im Billigland

Sangerhausen - Die Preise fürs Eigenheim steigen - auch in Mansfeld-Südharz. Den Traum kann man sich hier aber immer noch weitaus günstiger erfüllen als in den meisten anderen Gegenden in Sachsen-Anhalt. Das zeigt der aktuelle Grundstücksmarktbericht, den das Land jetzt veröffentlicht hat. Grundlage sind die Daten aller notariell geschlossenen Immobilienkaufverträge der beiden Vorjahre.
Baureife, erschließungsbeitragsfreie Grundstücke: 60 Stück haben im vergangenen Jahr in Mansfeld-Südharz den Besitzer gewechselt, sechs weniger als im Jahr zuvor. Der leichte Rückgang bei der Nachfrage ging mit einem kräftigen Preisanstieg einher.
Wertsteigerung um 28 Prozent
Der durchschnittlich erzielte Kaufpreis von 30 Euro pro Quadratmeter lag um fast 28 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Diese Entwicklung wird im Bericht als bemerkenswert hervorgehoben. Mansfeld-Südharz liege damit jetzt in einer vergleichbaren Größenordnung wie die Kreise Stendal und Wittenberg.
Im Einzelfall hing der Kaufpreis aber stark davon ab, wo sich das Grundstück befindet. In guter Lage in Sangerhausen mussten im Schnitt 70 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden - fünf Euro mehr als noch zwei Jahre zuvor.
In guten Lagen in Eisleben und Hettstedt kostete der Quadratmeter Bauland dagegen nur 45 beziehungsweise 50 Euro - dort haben sich die Preise gegenüber 2016 quasi nicht verändert. Für gute Lagen in Kelbra weist der Bericht einen Durchschnittspreis von 48 Euro aus, in Blankenheim sind es 25 und in Seeburg 35 Euro. In mäßigen Lagen von Eisleben und Hettstedt war Bauland schon für 20 beziehungsweise 19 Euro zu bekommen.
Preise unter Landesdurchschnitt
Freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser: In dieser Kategorie wurden im vergangenen Jahr in Mansfeld-Südharz 414 Objekte verkauft - zehn mehr als 2017. Während man im Landesdurchschnitt für so ein Eigenheim rund 110.000 Euro auf den Tisch legen musste, lag der Preis hier im Landkreis bei durchschnittlich knapp 64.000 Euro und war landesweit der niedrigste. Immerhin bekamen Verkäufer im Schnitt aber 11.000 Euro mehr als noch im Jahr zuvor.
Mehr als die Hälfte der Objekte ging für unter 50.000 Euro weg - mit diesem hohen Anteil ist Mansfeld-Südharz einsame Spitze in Sachsen-Anhalt. In den anderen Landkreisen pendelt der Wert um die 30 Prozent.
Günstig wohnen in Mansfeld-Südharz
Wobei sich die Preise innerhalb von Mansfeld-Südharz stark unterscheiden. Während in Sangerhausen und im Seegebiet Mansfelder Land im Schnitt 80- bis 110.000 Euro gezahlt werden mussten, waren es in Südharz, Goldener Aue, Eisleben, Hettstedt, Mansfelder Grund und Arnstein 50- bis 80.000 Euro. Objektpreise von unter 50.000 Euro weist der Bericht für die Einheitsgemeinde Allstedt, Gerbstedt und Mansfeld aus.
Beim Durchschnittspreis je Quadratmeter Wohnfläche lag Mansfeld-Südharz mit 580 Euro ganz am Ende der Preisliste in Sachsen-Anhalt. Für nach 1990 gebaute Häuser wurden allerdings deutlich bessere Preise erzielt.
In den Mittelzentren Sangerhausen und Eisleben gingen sie im Schnitt für 1.528 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche weg, in den Grundzentren und Kleinstädten wie Allstedt, Hettstedt, Roßla, Röblingen und Rottleberode wurden 1.399 Euro erzielt - das war sogar mehr als der Landesdurchschnitt. Für junge Häuser in den Dörfern mussten im Schnitt 1.353 Euro pro Quadratmeter bezahlt werden.
Reihenhäuser und Doppelhaushälften: Insgesamt 109 solcher Objekte wurden 2018 in Mansfeld-Südharz verkauft. Das waren acht weniger als im Jahr zuvor, der Preis hat jedoch um rund ein Zehntel angezogen. Im Durchschnitt mussten 497 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche bezahlt werden - aber nirgends im Land war es billiger.
Beim Wohnflächenpreis ist allerdings zu berücksichtigen, dass fast vier Fünftel der Objekte, die in diese Bilanz mit einbezogen wurden, aus der Bauepoche von vor 1948 stammen. Nur fünf Prozent waren nach 1991 gebaut. Die besten Objektpreise wurden in Sangerhausen mit 75- bis 100.000 Euro erzielt. In Südharz, Mansfelder Grund, Mansfeld und dem Seegebiet waren es 50- bis 75.000 Euro.
Eigentumswohnungen: Sie machen einen vergleichsweise kleinen Anteil des Immobilienmarktes in Mansfeld-Südharz aus. 40 Verkäufe gab es im vergangenen Jahr, dabei wurden im Schnitt gut 32.000 Euro bezahlt - 1.600 mehr als 2017. Auch hier liegt der Landkreis ganz am unteren Ende der Fahnenstange. Der Quadratmeterpreis für weiterverkaufte Wohnungen sank sogar völlig gegen den Landestrend um rund ein Sechstel auf 389 Euro. (mz)