Nach Corona-Pause sollen alle Klassen in Mansfeld-Südharz ab Juni wieder voll sein Grund- und Förderschulen nehmen Regelbetrieb auf

Eisleben/Hettstedt/Sangerhausen - - Wie geht es am Dienstag nach den Pfingstferien an den Schulen weiter? Im Landkreis Mansfeld-Südharz hat sich diese Frage am Freitag besonders spannend gestaltet. Denn hier hat der Inzidenzwert der neu nachgewiesenen Corona-Ansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen just am 21. Mai den fünften Werktag in Folge unter 100 gelegen.
Für den Schulbetrieb macht das einen Unterschied. Denn die Bundesnotbremse schreibt ab einer Inzidenz von 100 durchweg für alle Schulformen Wechselunterricht mit halbierten Klassen vor. In Mansfeld-Südharz jedoch gelten jetzt wieder die Eindämmungsverordnung des Landes und der Rahmenplan für die Schulen. Und die sagen: Unter 100 wird an Grund- und Förderschulen wieder im Regelbetrieb unterrichtet - in kompletten Klassen, die sich nicht mit anderen Gruppen mischen.
Bildungsministerium gesteht „Pufferwoche“ zu
Allerdings lässt das Bildungsministerium den betroffenen Schulen in der kommenden Woche noch Zeit, sich auf den neuen Regelbetrieb einzustellen. „Der 25. bis 28. Mai ist erst mal eine Pufferwoche, in der die Schulen noch nicht den neuen Modus erreichen müssen“, sagt Stefan Thurmann, Pressesprecher des Bildungsministeriums.
Man müsse Rücksicht darauf nehmen, dass in zwei Wochen Ferien an den Schulen kaum die Möglichkeit bestand, sich auf Bedingungen einzurichten, die sich erst mit den aktuellen Inzidenzwerten ergeben haben. Die Grundschulen in Roßla und Hayn reagierten trotzdem sehr schnell und teilten noch am Freitag auf ihren Internetseiten mit, dass am Dienstag wieder alle Schüler zum Unterricht kommen sollen.
Die weiterführenden Schulen indes starten am Dienstag erst mal mit dem Wechselmodell. Sie waren zuletzt vom 8. bis 19. März im normalen Regelbetrieb gewesen. Möglich gemacht hatte es damals eine stabile Inzidenz unter 50. Nach zwei Wochen war dann mit stark ansteigenden Werten schon wieder alles vorbei. Und seit Inkrafttreten der Bundesnotbremse waren sie nur noch für die Abschlussklassen geöffnet.
Ziel: Fünf Wochen Unterricht vor Sommerferien
Nach den Ferien wird nun an den Sekundar- und berufsbildenden Schulen und an den Gymnasien wieder in Halbklassen unterrichtet. Doch auch dort soll es ab dem 7. Juni wieder im Regelbetrieb weitergehen, kündigt das Bildungsministerium an. Voraussetzung soll dann auch nicht mehr ein Inzidenzwert von unter 50 sein. „Die Schüler sollen vor den Sommerferien noch mal fünf Wochen normalen Unterricht haben“, sagt Stefan Thurmann.
Das hält man inzwischen auch bei einer Inzidenz von über 50 vertretbar, denn der größte Teil der Lehrer sei inzwischen geimpft. Konkrete Zahlen dazu würden zwar aus Gründen des persönlichen Datenschutzes nicht erhoben. Aus Gesprächen mit vielen Schulleitern und dem Lehrerhauptpersonalrat ergebe sich aber das Bild, dass gut 80 Prozent der Beschäftigten an den Schulen das Impfangebot angenommen haben, sagt Thurmann.
Voraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht bleiben zwei negative Schnelltests pro Woche. Als Alternative zum Selbsttest in der Schule können maximal 24 Stunden alte Bescheinigungen von Testzentren, Apotheken und Ärzten vorgelegt werden, aber auch eine qualifizierte Selbstauskunft, dass man sich zu Hause negativ getestet hat.
Schüler ab Klassenstufe 7 müssen im Unterricht weiter Maske tragen, die Jüngeren nur im Schulgebäude außerhalb des Klassenzimmers. Auf dem Schulhof allerdings darf laut dem angepassten Rahmenplan jetzt wieder durchgeatmet werden. Wo 1,50 Meter Abstand klappen, kann die Maske wegbleiben. (mz)