Frauenfußball Germania Hergisdorf zeigt im Duell mit Magdeburger FFC eine sehr gute Leistung

Hergisdorf/MZ - Rebecca Plank war einfach überall. Links, rechts, in der Mitte sowieso. Die 31-jährige im blauen Trikot mit der Rückennummer 22 schwang sich in der ersten Halbzeit der Partie des Fußball-Landespokals Sachsen-Anhalt der Frauen zwischen dem Landesligisten Germania Hergisdorf und dem Regionalligisten Magdeburger FFC nicht nur wegen der wehenden langen blonden Haare zur auffälligsten Spielerin auf dem Feld auf. Sie grätschte, köpfte, schoss und war eben überall zu finden.
Gemeinsam mit der famos haltenden Torhüterin Tina Urban und im Verbund mit allen aufopferungsvoll kämpfenden Spielerinnen des Gastgebers sorgte sie dafür, dass die Germania aus Hergisdorf vor weit über 150 (!) zahlenden Zuschauern dem klaren Favoriten aus der Landeshauptstadt ordentlich Paroli bieten konnte.
Fünf Tore nach der Pause
Nach neun Minuten kassierte Germania den ersten Gegentreffer, danach verteidigten die Gastgeberinnen ihr Gehäuse mit viel Courage. Kurz vor dem Pausenpfiff kamen aber zwei weitere Tore für den Magdeburger FFC hinzu. Am Ende schließlich hieß es 0:8, aus Sicht des krassen Außenseiters „nur“ 0:8.

„Schade, dass wir vor der Pause noch die zwei schnellen Gegentore gekriegt haben, sonst wäre das noch besser gelaufen. Es hätte doch ganz anders ausgehen können. Viele Fans haben doch garantiert mit einem zweistelligen Ergebnis gerechnet“, sagt Rebecca Plank.
FFC drückt aufs Tempo
In der zweiten Halbzeit spielte die Elf aus der Landeshauptstadt ihre konditionellen Vorteile aus und erzielte noch fünf teilweise sehenswerte Treffer.
Dass es nicht mehr wurden, lag daran, dass die Germania-Frauen nach einem eingehandelten Tor nicht verzweifelten, immer weiter kämpften und oft im letzten Moment klären konnten. Entsprechend glücklich waren Trainer Andreas Heß und seine Spielerinnen. Das von vielen erwartete zweistellige Debakel gab es nicht, mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung machte Germania Werbung in eigener Sache und für den Frauenfußball. „Klar sind wir mit uns und so wie wir gespielt haben zufrieden“, sagt Rebecca Plank.
Ihr Trainer fügt hinzu: „Jetzt bin ich erst einmal froh, dass alles so gut gelaufen ist. Man macht sich ja vor so einem Spiel doch so seine Gedanken. Aber es hat alles funktioniert, wir sind in sportlicher und finanzieller Hinsicht zufrieden. Mit dem Ergebnis können wir gut leben. Es war doch von vornherein klar, dass wir mit Magdeburg nicht mithalten können.“
Der „Kulch“ hat gebebt
Für Spielerinnen, Trainer und Fans des Landesligisten war das Spiel gegen den Regionalligisten der erhoffte Höhepunkt. Der Sportplatz am „Kulch“, auf dem die Germania ihre Heimspiele austrägt, bebte wie erhofft. Dazu trugen auch die stimmgewaltigen Germania-Fans bei, die allerdings bei einigen ihrer Schmähgesänge gegenüber der Gastmannschaft über das Ziel hinaus schossen.

„Na ja, aber das gehört irgendwie dazu. Fakt ist jedenfalls eins, so etwas wie am Sonntag hat es hier auf dem Kulch noch nie gegeben“, so die dreifache Mutti. Ihre Kinder sahen Rebecca Plank aber nicht kämpfen und spielen. „Sie waren diesmal nicht oben, sie waren in Sachen Halloween unterwegs“, erzählt Plank.
Schiedsrichter der Partie war Paul Leitenberger, der keine Probleme mit der fairen Partie hatte, es allerdings auch nicht gerade mit dem Team des Außenseiters hielt.
Einmaliges Erlebnis
Am Ende aber spielte das alles keine Rolle. Von der Partie gegen den Magdeburger FFC werden die Hergisdorferinnen garantiert noch lange Zeit reden. Und profitieren. „Wir haben jede Menge Erfahrungen gesammelt, die können wir in Zukunft nutzen. Jeder hat sein Bestes gegeben. Es war ganz einfach eine richtig gute Sache, sogar das Wetter hat gepasst“, freute sich Rebbecca Plank.
Und eins ist natürlich auch klar: Die Hoffnung, irgendwann mal wieder gegen eine solch renommierte Mannschaft zu spielen, ist bei Rebecca Plank und all ihren Mitspielerinnen von Germania Hergisdorf nun erst recht groß. Schließlich hat das Duell mit dem Magdeburger FFC ganz einfach Appetit auf mehr solcher Höhepunkte auf dem „Kulch“ gemacht.