Lösungen gesucht Gemeindeverwaltung Südharz prüft Erweiterung für einen Hortraum in der Kita

Bennungen - Erneut hat sich der Schul- und Sozialausschuss der Gemeinde Südharz mit dem fehlenden Hortraum in der Bennunger Kindertagesstätte „Pfiffikus“ beschäftigt - und einstimmig einen Beschluss gefasst: Der Bau- und Vergabeausschuss soll die Möglichkeit prüfen, einen zusätzlichen Raum zu schaffen und das Bauamt dafür die Unterlagen vorbereiten.
Keine finanziellen Mittel im Haushalt verfügbar
Das Thema bewegt schon länger die Gemüter. Vor etwa anderthalb Jahren hatten Regine Hartkopf und Stephanie Seibt seitens der Bennunger Eltern angeregt, das nur teilweise genutzte Dachgeschoss des Kindergartengebäudes auszubauen und darin einen weiteren Raum zu schaffen. Hartkopf, selbst Architektin, hatte die Kosten auf etwa 80.000 Euro geschätzt. Doch Bürgermeister Ralf Rettig (parteilos) dämpfte die Hoffnung, nachdem das Bauamt einen sechsstelligen Betrag veranschlagt hatte. Im vorigen Jahr hätte es der Haushalt der Gemeinde Südharz nicht hergegeben, hieß es, zumal keine Fördermittel in Betracht gekommen wären. Kurzum, die Bennunger Hortkinder haben nach wie vor keinen eigenen Hortraum zur Verfügung.
Zurzeit sind in der Kita „Pfiffikus“ insgesamt 70 Kinder angemeldet, sagt Hauptamtsleiterin Anja Wöbken. „Darunter sind 16 Hortkinder.“ Sie könnten einen Raum im unteren Bereich für den Nachmittagshort nutzen. Durchschnittlich besuchten nachmittags zwei Kinder den Hort, in den Ferien wäre es anders.
„Ich habe es von den Eltern anders gehört“, sagt die Ausschussvorsitzende Ute Wierick (Linke), deshalb sei das Thema ja schon im Gemeinderat vorgetragen worden. Sie wisse, dass sich die Hortkinder „relativ ruhig verhalten“ müssten, wenn die Jüngeren mittags schlafen. Und einige Kinder gingen jetzt in den Roßlaer Hort; es spreche gar nichts dagegen, doch täten ihr die Kinder leid.
Kommt das Vereinhaus als Hort in Frage?
Eine Möglichkeit käme noch in Frage, sagt Ortsbürgermeister Jens Wernecke (Unabhängige Wählergemeinschaft Bennungen): „Ein Raum im Vereinshaus ist frei.“ Die Heizung im Gebäude sei inzwischen umgebaut worden. Der verfügbare Raum sei etwa 80 Quadratmeter groß, müsste aber ebenso wie der Flur noch renoviert werden, außerdem fehle eine Absturzsicherung an der Nottreppe. „Der Raum ist leer, es ist kein Mobiliar mehr da. Es wäre eine Menge Geld zu investieren.“ Am Vereinshaus gebe es keine Freifläche und auch keine Spielgeräte für die Kinder. Außerdem habe sie Bedenken, sagt Nadine Pein (CDU), ob der Raum im Vereinshaus überhaupt vom Jugendamt abgenommen würde.
Sicher wäre es die bessere Variante, sagt der Ortsbürgermeister, wenn im Gebäude der Kindertagesstätte ein Raum hinzu käme, zumal im Außenbereich schon alles für die Kinder vorhanden sei. Diese Option sei im vorigen Jahr aber unter anderem deshalb verworfen worden, weil ein zweiter Fluchtweg gefehlt hätte. Der ließe sich einrichten, meint Stefan Gaßmann (Alternative Liste Südharz), dazu müsste man nur noch eine zusätzliche Tür einbauen: „Es wäre eine sehr schöne Lösung.“ Wenn im Bauausschuss darüber beraten werde, regt Wernecke an, dann sollte man Regine Hartkopf hinzuziehen. (mz)