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Geburten im Landkreis Geburten im Landkreis: Babyboom in der Helios-Klinik

Von Beate Thomashausen 22.06.2016, 08:31
Tina Güttler mit Johanna, Nicole Bussian mit ihrem Sonntagskind Laura Lisa und Franziska Bohne mit ihrer dritten Tochter Frida Lina (v. li.).
Tina Güttler mit Johanna, Nicole Bussian mit ihrem Sonntagskind Laura Lisa und Franziska Bohne mit ihrer dritten Tochter Frida Lina (v. li.). Maik Schumann

Sangerhausen - Das war ein turbulentes Wochenende auf der Entbindungsstation in der Sangerhäuser Klinik: Das Hebammenteam Alexandra Kluge, Rosmarie Forth, Nadine Wöhlemann, Kathrin Zobel und Susanne Tukay sowie von Oberärztin Christiane Paschek und Fachärztin Tamara Lorenz hatten keine Minute Zeit zum Verschnaufen. Rund um die Uhr waren die drei Kreißsäle der Klinik belegt. Eins der Babys war so flott unterwegs, dass es die Mutti nur noch bis zur Couch schaffte, dann war das Kleine auch schon fast da. Es war so viel zu tun wie noch nie in den letzten Jahren.

Das sind die Namen der Knirpse dieses geburtenreichen Wochenendes in der Sangerhäuser Helios-Klinik: Die fünf Freitagskinder heißen Sophie, Joscha, Lea-Sophie, Louis Noel und Paul. Am Samstag kamen noch einmal fünf Babys zur Welt, nämlich Elias, Laura, Frida Lina, Angelique Gudrun und Alessia Joleen. Die acht Sonntagskinder sind Johanna, Cody, Laura Lia, Alexandra, Sunny, Eddie, Richard und Mattheo.

Fünf der Neugeborenen sind bereits die dritten Kinder ihrer Mütter. Auf diese fünf warten also schon jeweils zwei Spielkameraden und stolze, ältere Geschwister daheim.

Das zierlichste der „Babyboom-Kinder“ ist ein Mädchen. Es brachte am Tag der Geburt 2.160 Gramm auf die Waage. Das schwerste Kind, ein Junge, wog 4.100 Gramm. Der Kleinste maß 45 Zentimeter und der Längste ganze zehn Zentimeter mehr.

Die kürzeste Schwangerschaft endete in der 35. Schwangerschaftswoche und die längste in 40. Woche.

Von Freitag, 8.04 Uhr, bis Sonntag, 20.05 Uhr, erblickten 18 Mädchen und Jungen das Licht der Welt. „Das ist ein Rekord, den wir so noch nicht hatten“, sagt Chefarzt Thoralf Amse. An zehn Geburten an einem Wochenende konnte er sich erinnern. Das sei vor Jahren schon mal vorgekommen. „Ich hatte dieses Wochenende im Hintergrund Dienst und habe versucht, die Kollegen telefonisch zu erreichen. Immer hieß es: Nein, ist gerade ganz schlecht. Wir haben wieder drei Geburten.“

18 Geburten am Stück gewuppt

Dass das Ärzteteam und die Hebammen die 18 Geburten allein gewuppt haben, findet der Chef bemerkenswert. Tina Güttler kam am Samstag mit Wehen in die Klinik. „Natürlich habe ich gemerkt, dass es auf der Entbindungsstation stressiger zuging. Ich musste im Kreißsaal übernachten, da es für mich kein freies Bett gab“, erzählt die zweifache Mutter. Ihr jüngster Spross, die kleine Johanna, erblickte am Sonntag, 0.14 Uhr, das Licht der Welt.

Da war Frida Lina schon ein paar Stunden auf der Welt. Die Kleine ist das dritte Kind von Franziska Bohne aus Wolferode. Am Samstag, 13.32 Uhr, reihte sich das kleine Mädchen in den Geburtenreigen auf der Sangerhäuser Entbindungsstation ein.

Nicole Bussian aus Hettstedt musste ein bisschen Geduld mitbringen, als sie in der Klinik ankam. „Alle Kreißsäle waren noch belegt oder wurden gerade wieder vorbereitet“, erinnert sie sich. Schließlich kam ihre kleine Tochter Laura Lia im maritimen Kreißsaal zur Welt. Seit vergangenem Jahr sind alle Kreißsäle in Sangerhausen künstlerisch gestaltet. „Das ist aber in dem Moment nicht wirklich bewusst geworden“, gibt die junge Mutter schmunzelnd zu. Spätestens um 11.52 Uhr am Sonntag hatte sie nur noch Augen für ihr kleines Mädchen. Sie ist damit eins von acht Sonntagskindern.

Höherer Durchschnitt als 2015

Wie es kommt, dass sich die Babys ausgerechnet alle dieses Wochenende ausgewählt haben, um zur Welt zu kommen? „Keine Ahnung, woran das liegt, dass sich Geburten an manchen Tagen häufen“, gibt Chefarzt Amse zu.

Fakt ist aber, die Sangerhäuser Klinik liegt nach diesem Boom über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. In diesem Jahr wurden bis zum 20. Juni 351 Babys geboren. „Im vorigen Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt 311 Kinder“, sagt der Chefarzt. „Im Schnitt sind es 60 bis 65 Kinder in einem Monat.“ Die Mütter kommen dabei aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz ebenso wie aus Nordthüringen.

Um den werdenden Müttern aus der Eisleber Region einen Service anzubieten, gebe es seit kurzem in der Eisleber Klinik eine Hebammensprechstunde. „Dort können die Mütter schon vorab die Klinikhebamme kennenlernen und Formalitäten klären“, so der Chefarzt. Gleiches plane man in nächster Zeit auch für Hettstedt. (mz)