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Fußball Fußball: Flottes Derby im Dauerregen

Von detlef liedmann 29.04.2013, 16:38
An allen Beteiligten vorbei saust das Leder in dieser Szene durch den Hettstedter Strafraum.
An allen Beteiligten vorbei saust das Leder in dieser Szene durch den Hettstedter Strafraum. detlef liedmann Lizenz

hettstedt/MZ - Zum Glück, muss man sagen, wurde es nicht der von vielen befürchtete Langweiler auf dem Fußballplatz an der Hettstedter Saigerhütte. 4:2 hieß es am Ende der 93 Minuten zwischen dem FSV Hettstedt und MSV Eisleben in der Landesklasse 4. Doch während sich auf Hettstedter Seite noch einige in Frage stehende Spieler zurückgemeldet hatten, stand Marcel Friebe in der Anfangsformation der Lutherstädter. Thomas Würzberg saß auf der Bank. Was zeigt: Gegen Ende der Saison gehen die Spieler aus. Marcel Gürtler, Marko Thiel und Steven Breßler mussten Hettstedts Trainer Mike Wiele eine Absage geben. Ronny Braune und Rico Hoffmann spielten unter Schmerzen. Beim MSV Eisleben fehlten unter anderem Nico Stein, Ronny Mewes, Philipp Baierl sowie Christopher Brandt in dem Kader.

Vor offiziell 100 Zuschauern entwickelte sich im Dauerregen eine muntere Partie, die ihren ersten Aufreger schon nach neun Minuten hatte. Nach einem auf den ersten Blick eher harmlosen Zweikampf zwischen Eislebens Lukas Blaschke und Kevin Gierz zeigte Schiedsrichter Frank Werler (Köthen) auf den Punkt. „Was, Elfmeter?“, fragte sogar Hettstedts Keeper Patrick Alfiado. Und Eislebens Ronny Mewes meinte: „Wenn du hier Elfmeter gibst, musst du ja alle halbe Minute pfeifen.“ Sei es drum. Kapitän Rico Hoffmann brachte den FSV in Führung, auch wenn Eislebens Torwart Tobias Drechsler noch am Ball war. Gierz und Blaschke gerieten zehn Minuten vor Ultimo noch mal so richtig aneinander, wobei Gierz nach seinem Foul Rot sah und Blaschke verletzt raus musste. Beide vergrößern nun die Personalnöte ihrer Teams. Der Ausgleich gelang Raik Rothe (29.) nach einem Freistoß, der eigentlich schon abgewehrt schien. Danach hatten die Eisleber eine ganz starke Phase und waren dem Führungstreffer nahe. Doch mitten in diese Druckperiode hinein kontert der FSV und es hieß 2:1 durch Norman Braune, eigentlich fürs Tore verhindern zuständig. Auch nach der Pause hatten die Eisleber zunächst mehr vom Spiel und Simon Schmidt prüfte Alfiado mit einem satten Schuss (53.). Doch dann war die Gästeabwehr bei einer Ecke völlig indisponiert und Steffen Müller konnte unbedrängt einköpfen (56.). Genau wie auf der Gegenseite Mirko Schuhmann eine Viertelstunde später zum 2:3 aus Sicht der Lutherstädter. Die witterten jetzt noch einmal Morgenluft. Aber nur kurz. Denn als Drechsler zu lange zögerte, machte Ronny „Kelle“ Braune den Endstand klar (73.). Auch die Überzahl nach Gierz’ Feldverweis konnten die Eisleber nicht mehr zum Vorteil nutzen. So zog Hettstedt, bei vier Spielen weniger, nach Punkten ( 42) gleich.

Vor dem Anpfiff hatten Aktive und Zuschauer Peter Lilienbecker gedacht. Hettstedts einstiger Stadionsprecher und zuletzt als Wirt die gute Seele der Vereinsgaststätte „Zum Latsch“ war am 25. April gestorben. Er wurde nur 69 Jahre alt.

Hettstedt:Alfiado - Werle, N. Braune (62. Beck), Sauerzapf (76. Borris), Dannat, Gierz, Ziegner, Müller, Jankofsky (46. R. Braune), Gebhard, Hoffmann

Eisleben:Drechsler - Gräbe, Schwarzbach, Schuhmann, Rothe, P. Bloßfeld, C. Bloßfeld, Schmidt, Friebe, Stamm (65. Haufe), Blaschke (85. Bogmann)