Ambitioniertes Projekt Freie Schule Stolberg: Schulträgerverein plant Workshops und Naturkindergarten
Stolberg - Das Ziel ist ambitioniert: Ab 2021 sollen wieder Kinder in Stolberg zur Schule gehen können. Dazu hat sich jetzt ein neunköpfiger Schulträgerverein gegründet, wie Dorothea Lata am Montagabend in der Ortschaftsratssitzung berichtete.
Nachdem es bisher nur das Leitbild für die Freie Demokratische Grundschule gebe, solle jetzt das Konzept geschrieben werden. Ein „sehr umfangreiches“ Vorhaben, wie Lata einschätzt. Ein halbes Jahr vor dem Beginn des Schuljahres 2021/22 müsse es fertig sein.
Stolberg: Ehemalige Schule steht leer
Weniger schwierig wäre die Suche nach einem geeigneten Gebäude. Denn die ehemalige Schule in der Rittergasse steht seit 2014 leer, ein Verkauf der Immobilie war nicht zustande gekommen. „Wir wollen in der alten Schule mit 25 Kindern anfangen“, so Lata. Dafür benötige der Verein in der Anfangszeit wahrscheinlich nur eine Nutzungsfläche von 100 Quadratmetern.
Um das Projekt vorzubereiten und den Verein so aufzustellen, dass er drei Jahre ohne staatliche Zuschüsse den Schulbetrieb sichern könnte, will er zuerst den einstigen Schulgarten mit dem Gärtnerhäuschen wieder beleben. Den Schulgarten stelle sie sich als Bürgergarten vor, etwa mit Hoch- und Hügelbeeten oder vielleicht auch Skulpturen - und als Treffpunkt in der Fachwerkstadt. Im Gartenhäuschen könnten Workshops angeboten werden.
Schulprojekt Stolberg: Pläne für Grundschule und Naturkindergarten
Sie könne sich beispielsweise Töpfern, Filzen, Musik oder Schauspieltraining vorstellen. Eventuell ließen sich auch Vorlesestunden in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Seniorenheim für Vier- bis Zehnjährige organisieren, das würde den kulturellen und sozialen Austausch fördern. Über die Workshops könne der Verein Spenden einnehmen, was wiederum die Finanzierung des Schulbetriebs unterstützen würde. Außerdem hoffe der Verein auf die Unterstützung einer Genossenschaftsbank. Das Vereinskonto sei jetzt eröffnet worden.
Die Grundschule solle nach reformpädagogischen Vorgaben arbeiten, so Lata. Es werde keine Klassen geben, vielmehr sollten die Schüler in Projekten lernen. Als Einzugsgebiet kämen 30 Kilometer im Umkreis in Betracht. Das stoße bestimmt bei jungen Familien auf Interesse, die dann nach Stolberg zögen.
Außer für die Grundschule gebe es Pläne für einen Naturkindergarten, so Lata. Der solle aber in Wickerode entstehen. (mz)