Auffällig hohe Zahl Folgen des Klimawandels: Tausende Kraniche überwintern am Stausee Kelbra
Bis zu 10.000 Kraniche sind derzeit am Stausee in Kelbra vorzufinden. Normal fliegen die Vögel des Glücks nach Frankreich, Spanien oder Nordafrika.

Kelbra/MZ/ure - Die Auswirkungen des Klimawandels machen sich auch deutlich in der Region bemerkbar. Tausende Kraniche überwintern dieses Jahr allein am Helmestausee Kelbra.
Insektensterben und ausgetrocknete Brutgewässer gefährden den Bestand der Zugvögel. Rund um den See gibt es Mitte Januar immer noch 5.000 bis 10.000 Kraniche, so die Landesarbeitsgemeinschaft Kranichschutz.
Kraniche überwintern eigentlich im Süden
Diese enorme Zahl sei in diesem Jahr sehr auffällig. Normal fliegen die Vögel des Glücks nach Frankreich, Spanien oder Nordafrika. Kommt es zu einem Wintereinbruch, bekommen die Tiere Probleme. Denn wenn dann doch Schnee fällt, kommen sie nicht mehr an ausreichend Nahrung. Die Kälte dagegen macht den Vögeln deutlich weniger aus.
Die Kraniche müssen sich dann instinktiv entscheiden, ob es sich lohnt, den Wintereinbruch abzuwarten oder kurzfristig eine kräftezehrende Flucht nach Frankreich zu unternehmen. Das sind dann immerhin um die 600 Kilometer, die sie dann auf ihrer Tour in einem Stück fliegen müssten.