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Liebe zur Musik und zum Singen Ein Ständchen für Stolbergs Chorleiterin Karin Reising zum 80. Geburtstag

Von Helga Koch 18.11.2021, 14:30
Karin Reising, die viele Jahre an der Stolberger Schule Musik unterrichtet und mehrere Chöre geleitet hat, wird 80.
Karin Reising, die viele Jahre an der Stolberger Schule Musik unterrichtet und mehrere Chöre geleitet hat, wird 80. (Foto: Maik Schumann)

Stolberg/MZ - Wie aufregend für Liara, Ella, Matteo, Ricky und ihre Freunde aus dem Stolberger Kindergarten: Sie dürfen Karin Reising ein Ständchen zum 80. Geburtstag singen. Und die Jubilarin kann gar nicht anders, als selbst einzustimmen und mitzuklatschen. Sie liebt Musik. Eine Leidenschaft, die sie mit ihrem verstorbenen Mann Rolf geteilt hat.

Erfolgreiche Leitung des Stolberger Schulchors

Aufgewachsen in Thale, sei sie 1964 nach Stolberg gekommen. „Hier war meine erste und einzige Lehrerstelle.“ Damals war die Schule so überfüllt, dass die unteren Klassen nach Breitenstein ausweichen mussten, heute steht die Stolberger Schule leer. Karin Reising unterrichtete Deutsch und Musik und leitete, natürlich, auch den Schulchor. „Drei meiner Schülerinnen haben es 1967 mal in die Fernsehshow ’Herzklopfen kostenlos’ von Heinz Quermann geschafft.“ Erst viel später, nach der Wende sei es ihr nach vielen Telefonaten gelungen, eine CD dieser Sendung zu ergattern, für die drei ehemaligen Schülerinnen und sich selbst.

Die Leitung des Gemischten Chors, den sie 1974 übernahm, habe ihr viel Freude bereitet. „Wir haben sogar im Bergtheater in Thale gesungen und bei Leistungsausscheiden“, erzählt Rita Müller, die ebenfalls zu den Gratulanten im „Kanzler“ gehört. Der Chor wurde als Hervorragendes Volkskunstkollektiv ausgezeichnet, war in der Oberstufe eingestuft und trug das Prädikat „gut“; das konnten nicht viele Ensemble vorweisen.

Chorgesang, der zu Tränen rührt

Wurde der Chor bis 1989 so manches Mal für Auftritte in den Ferienheimen in Stolberg engagiert, blieb das nach der Wende aus. Doch die Freude am Singen hielt an. Der Chor habe bei den Treffen mit den Partnerstädten Stolberg/Rheinland und Hardegsen viel Lob erfahren, schildert Ortsbürgermeister Ulrich Franke (FDP). „Wir haben mal in Bad Sachsa in einem Pflegeheim zur Weihnachtszeit gesungen“, erzählt Karin Reising. „Die Bewohner kannten das gar nicht, da kamen ihnen die Tränen - und mir selbst auch fast.“ Auch Chor-Legende Gotthilf Fischer dürfte über den Stolberger Gemischten Chor gestaunt haben, als er in den 1990er Jahren die Straße der Lieder vom Hotel Schindelbruch hinauf zum Josephskreuz einweihte. „Er wollte uns doch tatsächlich beibringen, wie man Volkslieder singt“, sagt die 80-Jährige und schüttelt noch immer leicht entrüstet den Kopf.

Inzwischen gibt es den Gemischten Chor nicht mehr, auch das Folkloreensemble und weitere Chöre aus Stolberg und dem Südharz haben sich aufgelöst. Vor zwei Jahren, erzählt Rita Müller, hätten sich aber gut zwei Dutzend ehemaliger Sängerinnen und Sänger einmalig zu einem Adventssingen zusammengefunden - natürlich unter der bewährten Leitung von Frau Reising. Bei dem einen Mal sei es nicht geblieben, schmunzelt die Jubilarin. „Ich glaube, den Sängern macht’s Spaß, und mir erst recht.“

Am Sonntag wird sie ihren runden Geburtstag feiern, mit ihrem Sohn Martin samt Familie und weiteren Angehörigen, Freunden und Bekannten. Vermutlich werden einige sangesfreudige Gäste dabei sein und ein Lied für sie anstimmen. Wetten, dass sie dann auch wieder mitsingt?!