1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Mansfeld-Südharz
  6. >
  7. Deutsche Ringerliga (DRL: Deutsche Ringerliga (DRL) : Premierensaison der neu gegründeten Liga endet emotional

Deutsche Ringerliga (DRL Deutsche Ringerliga (DRL) : Premierensaison der neu gegründeten Liga endet emotional

14.02.2018, 16:12
Marcus Breitschuh (rot) ist eines von zwei Eigengewächsen im Kader des KAV Mansfelder Land.
Marcus Breitschuh (rot) ist eines von zwei Eigengewächsen im Kader des KAV Mansfelder Land. Archiv/Wölk

Eisleben - Für einen kurzen Moment schäumte die Atmosphäre in der mit über 1.500 Zuschauern pickepackevollen Wilfried-Dietrich-Halle über. Am Rande des 98-Kilogramm-Duells zwischen Georgi Melia und Ardo Arusaar gerieten auch Erol Bayam und Alexander Leipold aneinander.

Provokationen flogen, ein paar Schubser gab es. Und die Trainer des VfK Schifferstadt und KSV Ispringen, die sich gerade im Final-Rückkampf der Deutschen Ringerliga (DRL) gegenüberstanden, stellten überwältigt von ihren Emotionen klar, dass es hier um alles geht.

Ispringen wird Meister der neu gegründeten DRL

Ispringen wurde letztendlich ganz knapp erster Meister der neu gegründeten DRL. Der KSV um Leipold - dem Sieger der Olympischen Spiele 2000 in Sydney - gewann den Final-Rückkampf in Schifferstadt mit 12:10 und machte damit die 11:13-Heimpleite wett. Weil bei Punktgleichstand die Einzelsiege zählen, setzte sich der KSV mit 11:9 durch.

Welt- und Europameister Leipold sagte überwältigt vom Erfolg: „Klar habe ich mir das gewünscht, aber man konnte das nicht erwarten.“

Mit Ispringens Erfolg endete die Premierensaison in der DRL. Nach Streitigkeiten mit dem Deutschen Ringerbund (DRB) waren vor dieser Saison fünf Teams, darunter der KAV Mansfelder Land, aus der Bundesliga ausgetreten und hatten die unabhängige Liga gegründet. Und: „Trotz aller Drohungen und Sanktionen haben wir eine gute Meisterschaft absolviert“, zog DRL-Geschäftsführer Markus Scheu ein positives Fazit. „Das macht uns Mut.“

Ringer wollen Kämpfe auf der Matte, nicht vor Gericht

Zuletzt war der Streit zwischen der Deutschen Ringerliga und den Verbänden wieder verschärft worden. Nachdem der DRB den deutschen Topathleten schon im zurückliegenden Sommer verboten hatte, bei Clubs in der DRL zu ringen, sprach nun der Weltverband UWW Sperren gegen alle Athleten in der Ringerliga aus. Die neue Liga hält dieses Vorgehen für unrechtmäßig und klagt dagegen.

Markus Scheu ist aber überzeugt davon, bei den Verhandlungen Ende Februar als Sieger hervorzugehen. „Wir werden uns durchsetzen. Recht ist Recht, und das wird uns auch zugesprochen werden“, sagte der DRL-Geschäftsführer und wünscht sich eine bessere und vor allem einfachere Zukunft. „Wir wollen Kämpfe auf der Matte haben und nicht Rechtsstreitigkeiten.“ (mz/tg)