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Dürrejahre noch nicht überwunden „Das Wasser bleibt weiterhin ein Thema für die Landwirtschaft“

27.04.2021, 08:08
Symbolbild
Symbolbild (Foto: IMAGO / Eibner)

Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt

Gegen ein so kühles, nasses Frühjahr wie in diesem Jahr hat Wolfgang Minning nichts einzuwenden. „Im vorigen Jahr war der April ein Totalausfall, was den Niederschlag anbelangt. Nicht ein Millimeter Regen fiel hier in der Region rund um Mansfeld“, erinnerte sich der Vorsitzendes des Bauernverbandes im Landkreis Mansfeld-Südharz. Hinzu kamen damals zudem reichlich Sonnenschein und Wind, was den Boden noch zusätzlich austrocknete. Eine Kombination, die den Feldfrüchten abträglich war.

In diesem Jahr aber stehen die Wintersaaten gut da, freut sich der Landwirt. Die dicke Schneedecke im Winter hat die Pflanzen vor Frostschäden bewahrt, ist schließlich beim Auftauen im Boden versickert und stand somit den Pflanzen ein zweites Mal zur Verfügung. Dem Eindruck, dass durch abtauende Schneemassen und die Regenfälle die Grundwasserreservoirs wieder aufgefüllt worden seien, widerspricht der Landwirt jedoch. „Aktuell muss es weiter regnen, dass die Pflanzen die Feuchtigkeit aus den oberen Bodenschichten ziehen können. Auch die tiefwurzelnden Pflanzen brauchen das weiterhin, denn in den tieferen Bodenschichten ist noch nichts zu holen“, so Minning. Die Dürre aus den Vorjahren sei längst noch nicht überwunden. „Das Wasser bleibt weiterhin ein Thema für die Landwirtschaft“, sagte Minning.

Auf die klimatischen Herausforderungen reagieren die Landwirte unter anderem mit dem Anbau eines Sortenmixes, weiß der Experte. Schlagartig alles über den Haufen zu werfen, sei einfach nicht möglich. Es gebe Sorten, die kommen mit weniger Niederschlag aus. Bis tatsächlich vollkommen neue Sorten gezüchtet seien, dauere es wenigstens 10 bis 15?Jahre, bis Resistenzen herausgearbeitet seien. Hinzu komme, dass auch nicht alle Methoden, neue Sorten zu züchten, von den Verbrauchern akzeptiert werden. „Ich denke da nur an die umstrittene Gentechnik“, so Minning. Sobald die Temperaturen tagsüber in den zweistelligen Bereich klettern und es auch keinen Nachtfrost mehr gibt, mit dem vor allem die Obstbauern derzeit sehr zu kämpfen haben, werde in der Region der Mais gedrillt. Dann heißt es wieder einmal: Warten auf Regen. (mz/Beate Thomashausen)