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„Superfood“ aus Mansfeld-Südharz Das Experiment mit den Kiwibeeren ist beim Obstgut Langels am Süßen See geglückt

Die ersten Kiwibeeren vom Obstgut Langels am Süßen See sind jetzt in den Hofläden der Region zu haben. Damt endet die diesjährige Saison.

Von Beate Thomashausen 18.09.2021, 15:30
Obstbauer Roman Langels aus Aseleben ist zufrieden mit seiner ersten Kiwibeerenernte.
Obstbauer Roman Langels aus Aseleben ist zufrieden mit seiner ersten Kiwibeerenernte. (Fotos: Jürgen Lukaschek)

Aseleben/MZ - Ein Besuch bei den Obstbauern am Süßen See lohnt sich vor allem in der Erntezeit allemal: Äpfel, Pflaumen, Kürbisse, Marmelade und Likör - all diese Produkte erwartet man auf jeden Fall, wenn man die Hofläden besucht, und wird da auch nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Man begegnet dort seit neustem einer neuen Frucht, die als sogenanntes Superfood bezeichnet wird: der vitaminreichen Kiwibeere. Die kleine Schwester der Kiwi sozusagen, die man sonst aus Italien und Neuseeland kennt.

Anbauversuche mit dem neuen „Superfood“

Obstbauer Roman Langels (24) aus Aseleben baut die Vitamin-C-Bombe jetzt in einer zehn Hektar großen Plantage an und die ersten Ernteerfolge stellten sich bereits in diesem Jahr ein. Erfreulich für den experimentierfreudigen jungen Landwirt, der schon mit seinem Melonenanbau von sich reden machte. „Es ist nichts vollkommen Neues, in Deutschland Kiwibeeren anzubauen“, sagt der junge Obstbauer bescheiden. „In Würzburg laufen schon seit 20 Jahren Anbauversuche.

Und unsere polnischen Berufskollegen bauen rund um Warschau die Kiwibeeren auch schon seit längerem an.“ Auf das Wissen der Berufskollegen stützt sich der Aseleber Obstbauer. Die kleine Schwester der Kiwi habe ihre ursprüngliche Heimat in Asien und sei nicht so empfindlich wie ihre große Schwester. Auch in Hausgärten schätzt man schon lange das neue „Superfood“. So werden Nahrungsmittel bezeichnet, die einen besonders hohen Anteil an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien aufweisen sollen. Im Falle der Kiwibeere ist das der Gehalt an Vitamin C, der besonders hoch sein soll.

Marzenia Obroslinska sortiert die Früchte in 250-Gramm-Behältnisse.
Marzenia Obroslinska sortiert die Früchte in 250-Gramm-Behältnisse.
(Foto: Jürgen Lukaschek)

Likör, Marmelade und Saft aus der Kiwibeere möglich

Traubenartig hängen die Früchte an den Zweigen. Sie werden einzeln geerntet, erklärt Langels, und kommen dann in den Hofverkauf. Die ersten beiden Sorten - Geneva und Bingo - werden derzeit zum Verkauf angeboten. „Die Käufer tasten sich da vorsichtig ran. Das ist ganz normal. Das war auch mit unseren Melonen so, als die zum ersten Mal im Angebot waren“, weiß Langels. Aber der Exotenverkauf am Süßen See lässt sich ganz gut an. „Beim Melonenverkauf in diesem Jahr waren die kühlen Temperaturen ein wenig hinderlich. Die Melonen sind eben reine Sommerfrüchte und die Kunden greifen eher zu, wenn es heiß ist und die Sonne lacht.“ Aber Langels ist und bleibt zuversichtlich: Auch die Kiwibeere wird ihre Käufer finden, zumal sie auch vielseitig einsetzbar sei. Man kann sie natürlich frisch verkaufen, aber auch zu Marmelade und Saft verarbeiten oder auch Likör herstellen.

Nach der Ernte der Kiwibeeren endet die Saison für den Familienbetrieb am Süßen See. Oder doch noch nicht? „Ende Oktober stecken wir auch den neuen Knoblauch, damit wir im kommenden Jahr wieder die scharfen, weißen Knollen ernten können“, so Langels. Den Knoblauch bereits im Herbst zu stecken habe den Vorteil, dass sich die Wurzeln bereits ausbilden und somit im Frühjahr das Wachstum schneller beginne. Aber wie bei allem in der Landwirtschaft gilt es auch hier, den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Zu früh im Herbst gesteckt, kann es passieren, dass sich die Knoblauchknollen schon zu weit entwickeln und durch Frost Schaden nehmen können.