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Gut organisiert Corona-Krise: Vereine in Allstedt organisieren Hilfsangebote

Von Grit Pommer 31.03.2020, 12:15
Der Allstedter Heimatverein bietet wegen der Coronakrise Einkaufshilfe für Leute an, die selbst nicht einkaufen gehen können.
Der Allstedter Heimatverein bietet wegen der Coronakrise Einkaufshilfe für Leute an, die selbst nicht einkaufen gehen können. Maik Schumann

Allstedt - Grüner Kreis, gelbes Kreuz mit der Aufschrift „Einkaufshilfe Allstedt“, darunter vier Namen und Handynummern - Plakate mit diesem Logo sind zurzeit an mehreren Stellen in Allstedt angebracht und auch im Internet wird das Hilfsangebot fleißig geteilt.

Entstanden ist die Idee im Vorstand des Allstedter Heimatvereins. „Wir haben uns gesagt: Wir sollten was tun. In vielen anderen Orten werden solche Hilfsangebote ja auch schon organisiert“, sagt der Vereinsvorsitzende Dirk Albrecht.

Corona-Krise: Heimatverein Allstedt hilft bei Besorgungen

Das Angebot, Lebensmittel und Hygieneartikel einzukaufen oder Medikamente aus der Apotheke zu besorgen, richtet sich an alle, die wegen der drohenden Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus diese Wege nicht selbst auf sich nehmen können. Oder die sich in Quarantäne befinden und nicht nach draußen dürfen.

„Im Moment geht es vor allem darum, das Ganze schon mal vorbeugend zu organisieren“, sagt Albrecht. Gegenwärtig sei es in der Region ja zum Glück noch sehr ruhig, was die Zahl der Corona-Erkrankungen betrifft. „Aber wenn sich das stärker verbreitet und die Zahlen zunehmen, dann werden sich ältere Leute, die jetzt vielleicht ihre Wege noch selbst erledigen, sich nicht mehr so raustrauen und vernünftigerweise lieber zu Hause bleiben“, meint Albrecht.

Allstedt: Freiwillige aus Heimat- und Gesellenverein

Wenn dann Hilfe für Einkäufe und andere Besorgungen gebraucht wird, will man vorbereitet sein und schon eine Liste mit Freiwilligen parat haben, die dann loslegen können.

Bis jetzt habe es unter den angegebenen Telefonnummern noch keine Anfrage nach Hilfe gegeben, dafür aber jede Menge Angebote, im Bedarfsfall Aufgaben zu übernehmen, sagt Albrecht. Etwa 20 Leute aus dem Heimatverein hätten sich als Helfer angeboten, auch aus dem Gesellenverein hätten sich Freiwillige gemeldet. Und aus dem Sportverein, den man ebenfalls angesprochen habe, würden sich mit Sicherheit auch noch Leute melden.

Damit man mit dem Hilfsangebot auch jene erreicht, die nicht im Internet und in den sozialen Netzwerken unterwegs sind, hat der Heimatverein mehrere Plakate auch öffentlich ausgehängt, zum Beispiel an der Apotheke und der Arztpraxis. „Wenn wir in sechs Wochen feststellen, es wurde nicht so schlimm und kaum einer brauchte die Hilfe - umso besser“, sagt Albrecht. Sich vorzubereiten sie auf jeden Fall richtig.

Stadtverwaltung Allstedt richtet Bürgertelefon für Anfragen ein

In Allstedt hat die Stadtverwaltung unterdessen ein Bürgertelefon eingerichtet, an dem Anfragen koordiniert werden. Auch Ratsmitglieder haben ihre Hilfe angeboten. Die evangelische Kirchgemeinde hatte gleich zu Beginn der Coronakrise ein Hilfsangebot gestartet. Dort habe es bisher erst wenige Anfragen gegeben, und zwar nach Besorgungen in ein, zwei Wochen, wenn beispielsweise die Kartoffeln alle werden, so Pfarrer Martin Weber.

Eher in Anspruch genommen werde das Angebot, die Leute zu Terminen und wieder nach Hause zu bringen. Am Montag habe man beispielsweise eine ältere Dame zum Augenarzttermin gefahren, weil ihr der Transport in einem Sammeltaxi mit mehreren Leuten auf engem Raum nicht ganz geheuer war.

›› Das Bürgertelefon ist zu erreichen unter 034652/86431. (mz)