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Bundesliga-Serie Bundesliga-Serie: Für die "Mammut-Bayern" steht der Meister schon fest

Von Ralf Kandel 16.08.2017, 15:00
Jörg Buka (re.) und Ralf Neuner lieben ihre Kleidung mit dem Bayern-München-Emblem.
Jörg Buka (re.) und Ralf Neuner lieben ihre Kleidung mit dem Bayern-München-Emblem. Ralf Kandel

Sangerhausen - Jörg Buka schaut plötzlich mitten im Gespräch irritiert, ja erstaunt. Dann holt er tief Luft und antwortet: „Wie jetzt, wer Deutscher Meister in der Saison 2017/18 wird? Das kann doch nicht die Frage sein. Höchstens die: Wer wird hinter Bayern München Zweiter?“ Buka, 48 Jahre, ist felsenfest davon überzeugt, dass seine Bayern am Ende vorn stehen - wie so oft in den letzten Jahren, schließlich sind die Münchner Rekordmeister.

Sangerhäuser Fanclub „Mammut-Bayern“ hat Mitglieder aus der gesamten Region

Viele dieser Titelgewinne hat der Chef des Sangerhäuser Fanclubs „Mammut-Bayern“ schon mit gefeiert. Oft war er im Stadion in München. Über 60 Mal war er schon bei Spielen in der neuen Allianz-Arena in München. Die Zahl der Begegnungen, die er live im Münchner Olympiastadion erlebte, kann er nicht genau nennen. Insgesamt, so schätzt er, sind es weit über 100 Besuche in der bayerischen Landeshauptstadt. Am Freitagabend sind Buka und seine „Mammut-Bayern“ wieder dabei, wenn die Münchner zur Saisoneröffnung auf Bayer Leverkusen treffen.

Fußball ist ihr Leben. In den Tagen bis zum Bundesliga-Start am 18. August stellt die MZ jeden Tag einen Fanclub oder einen Fan eines Bundesligisten aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz vor. Sie alle ordnen der Liebe zur ihrem Verein Vieles unter, fahren hunderte Kilometer, nur um ihren Verein spielen zu sehen, und investieren neben Geld vor allem ihre Freizeit. In der Serie sprechen sie über Ziele, Träume und andere Details aus dem Alltag eines Fans.

Im Sangerhäuser Fanclub mischen aber nicht nur Bayern-Anhänger aus der Kreisstadt mit, sondern auch andere aus der Region. Das hat sich im Laufe der Jahre so entwickelt. Schließlich feiert der Club in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. „Am 2. August vor 20 Jahren haben Ali El Chimi und ich den Club ins Leben gerufen - an einem Tisch in der Gaststätte ‚Stübers Stübchen’ in der Riestedter Straße in Sangerhausen. 25 Leute waren wir damals“, erinnert sich der immer noch amtierende Vereinsvorsitzende. Die Gaststätte in der Riestedter Straße gibt es längst nicht mehr, der Fanclub aber ist geblieben.

Mittlerweile hat er 58 Mitglieder im Alter zwischen zehn und 66 Jahren. „Mehr nehmen wir nicht auf. Höchstens jemand scheidet aus, dann kommen neue dazu“, so Ralf Neuner, Vorstandsmitglied bei den „Mammut-Bayern“. Einer der Gründe, warum die Kapazität begrenzt bleibt, liegt in der Tatsache begründet, dass dem Verein „nur“ 45 Karten pro ausgewähltem Spiel zustehen.

Besuch der Meisterschaftsfeiern und Kleidung mit Bayern-Symbol - Jörg Buka ist Paradebeispiel eines Fans

Buka erklärt: „Wir bekommen Karten für fünf Heimspiele der Bayern pro Saison. Welche Spiele das sind, wissen wir vorher nicht. Der Vorstand schlägt sieben Partien vor, für fünf davon bekommen wir den Zuschlag. Klar ist allerdings, dass immer ein Spitzenspiel dabei ist.“ Ebenso klar ist für ihn, dass der Sangerhäuser Fanclub in den letzten Jahren im wahrsten Sinn des Wortes stets gute Karten hatte. „Bei den letzten fünf Meisterschaftsfeiern in München war ich dabei“, sagt Buka.

Der frühere Sangerhäuser, der mittlerweile in Weimar lebt, ist ein Parade-Fan der Bayern. „Ich glaube, ich habe gar keine Klamotten ohne Bayern-Symbol“, sagt er und spricht davon, dass er sich ein Leben ohne seine Mannschaft nicht vorstellen könne. Aber wie geht er mit den Menschen um, die seine Sympathien für die Münchner nicht teilen. „Bei Bayern München gibt es keine Zwischentöne. Entweder man liebt sie oder man hasst sie“, sagt er. Ralf Neuner fügt hinzu: „Aber es werden immer mehr Bayern-Fans als Bayern-Hasser.“

Aber wie ist es denn nun mit dem berühmt-berüchtigten Bayern-Dusel? Gibt es ihn? Jetzt ist es Neuner, dem fast der Kamm schwillt. „So ein Quatsch“, sagt er, „das hat nichts mit Dusel zu tun, das ist eine Frage der Mentalität. Das ist der unbedingte Siegeswillen bis zur letzten Sekunde, der uns auszeichnet.“ Auf diese Mentalität bauen die Mitglieder des Fanclubs - unter ihnen sind auch sieben Frauen - auch in der neuen Saison. Für Buka, Neuner und die anderen „Mammut-Bayern“ ist es deshalb keine Frage, wer Deutscher Meister wird: „Bayern - wer sonst?“ (mz)