Boxen Boxen: Helbra erinnert an Trainerlegende
helbra/MZ. - Die Geschichte wird immer wieder gern erzählt. Wenn Josef Kubus nach seiner Telefonnummer gefragt wurde, antwortete er stets mit: Helbra 4711. "Dabei hatten wir zu dieser Zeit noch gar kein Telefon. Aber Vater hat sich einen Spaß daraus gemacht", erinnert sich Gerhard Kubus. Was Josef Kubus, den alle nur Seppl nannten, aber hatte, waren jede Menge Talent und noch mehr boxerischer Sachverstand. Mehr als 200 Kämpfe hat der Helbraer bestritten, davon 180 gewonnen. Als Trainer formte der gelernte Bäcker den mehrfachen DDR-Meister Erich Posorski, der nur um des innerdeutschen Friedens Willen 1956 nicht zu Olympia nach Melbourne durfte, oder die erfolgreichen Schwergewichtler Detlef Schulze und Dietmar Meyer. Am 13. Januar 2005 starb Josef Kubus als 90-Jähriger.
Seit 2006 gibt es ihm zu Ehren das Seppl-Kubus-Gedenkturnier, welches am 24. November im Helbraer Sonnensaal seine siebte Auflage erlebt. Um 18 Uhr öffnen die rührigen Organisatoren vom Boxclub Helbra die Türen, eine Stunde später wird der erste Gong ertönen.
Mit dabei ist Annika Scheuermann, 14 Jahre alt und frisch gebackene Deutschen Meisterin der Juniorinnen in der Gewichtsklasse bis 42 Kilogramm. "Ob Annika in Helbra boxen wird, kann noch nicht sagen. Wir sind weiter auf der Suche nach einer Gegnerin", so Trainer Peter Schuster, der Boxer aus fünf Bundesländern nach Helbra eingeladen hat. Freuen dürfen sich in jedem Fall die Autogrammjäger. Mit Steffen Kretschmann, Vitali Boot und Sergio Vartanov werden gleich drei Hochkaräter erwartet. "So einen Abend kannst du nur machen, wenn du jede Menge Unterstützung hast. Und die haben wir dank unserer Sponsoren und Helfer, die ich gar nicht alle aufzählen kann", so Sven Lange vom BC Helbra, der Sonnabend auch in den Ring steigen wird - als Sprecher.