„Vorzüglich“ ist das Beste 80 Züchter präsentieren ihre Tiere bei der zwölften Geflügelschau in Brücken

Brücken/MZ - Laut geht es zu, wenn auf dem Helme-Sportplatz in Brücken die Fortuna-Fußballer ein Tor bejubeln, die Fans mit Schiedsrichter-Entscheidungen nicht einverstanden sind oder die Glocke auf der Kegelbahn nach einem Wurf in die Vollen läutet.
Geflügenschau zu Ehren von Heinz Roßmeyer
Ganz andere Geräusche, mitunter nicht weniger leise, sind gegenwärtig und noch bis Sonntag an fast gleicher Stelle zu hören. Für die wiederum sind Tauben, Gänse, Hähne und Hühner und Zwerghühner zuständig. Auf dem Programm steht die „Zwölfte Kreis-Rasse-Geflügelschau des Kreisverbandes der Kleintierzüchter Mansfeld-Südharz“, so der Titel der Veranstaltung, die in diesem Jahr noch einen speziellen Zusatz hat. Sie wird als „Heinz-Roßmeyer-Gedächtnisschau“ veranstaltet. Damit soll an das verstorbene allseits bekannte Brücksche Urgestein, gleichermaßen Züchter und Organisator, erinnert werden.
Schon einige Tage herrscht Trubel in der Ausstellungshalle. Der Aufbau der Käfige ist längst Geschichte, am Mittwoch wurden die Tiere angeliefert.
Am Donnerstag begutachteten die Preisrichter alle Tiere auf das Genaueste, am Freitag ist 14 Uhr offizielle Eröffnung der Schau, auch am Sonnabend und Sonntag (jeweils ab 9 Uhr) können sich Zuchtexperten und neugierige Besucher die gefiederten Stars der Ausstellung ganz aus der Nähe ansehen.Insgesamt 560 Tiere sind zu sehen, angefangen von den größten Gänsen bis zu den kleinsten Tauben. 80 Züchter aus dem Kreis haben die Besten der Besten zur Begutachtung geschickt.
Hoher Altersdurchschnitt im Verein
Die Zeiten, in denen gut tausend Tiere bei der Kreisschau oder ähnlichen Veranstaltungen zu sehen waren, gehören dabei längst der Vergangenheit an. „Wir sind eine aussterbende Zunft“, sagt dann auch Gerald Wudi aus Hackpfüffel, Zuchtwart und Vorsitzender des Kreisverbandes Mansfeld-Südharz.
Und hat Zahlen parat. „Jetzt gibt es noch acht Vereine mit 150 Mitgliedern. Vor zehn Jahren waren es noch über 200, zur Wende sogar 450. Die meisten Vereine haben einen Altersdurchschnitt von weit über 60 Jahren.“
Allerdings bringt diese Verkleinerung der Mitgliederzahlen eine Besonderheit mit sich. „Die Qualität der Tiere ist gestiegen. Jetzt sind nur noch die absoluten Hardliner dabei, nur Spitzenleute züchten noch“, fügt der 63-Jährige hinzu.

97 Punkte sind Spitze
Apropos Spitze. 97 Punkte sind der Maximalwert, der von den Preisrichtern auch in Brücken vergeben wird. Dann verteilen sie das Prädikat vorzüglich. „Das zu erreichen ist schwer, aber nicht unmöglich“, weiß Wudi, selbst schon viele Jahre erfolgreicher Züchter aus eigener Erfahrung.
Klar hofft der Hackpfüffler, dass seine Tiere diesmal bei der Kreisschau die Bestnoten erhalten. Der Blick der Züchter geht dann schon voraus. Nach Brücken folgen die Landesschau in Magdeburg im November, hier sind fast 5.000 Tiere zu sehen und schließlich in Leipzig die Bundesschau mit gut 37.000 Tieren.
Dann aber ist der Sportplatz in Brücken längst wieder fest in der Hand der Fußballer und Kegler.