Volleyball - Oberliga Volleyball - Oberliga: Fortunen kommen langsam in Fahrt

Ballenstedt - Einen so kurzen Arbeitstag hatten wohl die wenigsten Ballenstedter erwartet. In nur 52 Minuten gewann der SV Fortuna das Oberliga-Spiel gegen den SV Rot-Weiß Weißenfels deutlich mit 3:0, und klettert vorläufig auf den vierten Tabellenplatz.
Was bei der Auftaktpleite in Burg noch statisch wirkte, ist vergessen. „Rückblickend kann man sagen, dass die Niederlage zu Beginn genau zur rechten Zeit kam und auf die Jungs wie ein Weckruf wirkte. Anders lässt sich die geschlossene Leistungsexplosion nicht erklären“, beschreibt Trainer Ralph Kalisch die momentane Spielstärke seiner Schützlinge. Auch wenn Kapitän Tilo Hinz wieder zur Verfügung stand sah Kalisch keinen Anlass, die Formation der Vorwoche zu verändern.
Die Harzer glänzten vor allem mit einer extrem niedrigen Fehlerquote. Zwar kam die Annahme bis auf wenige Ausnahmen adäquat zum Zuspieler, der die Bälle gekonnt verteilte, jedoch fehlte es am Durchsetzungsvermögen im Angriff. Die Fehlerquote war zu hoch, um Ballenstedt unter Druck zu setzen. Egal was die Rot-Weißen am Netz auch versuchten, entweder griff der Fortunablock konsequent zu oder die Feldabwehr stand genau da, wo sie stehen musste. Anders der Gastgeber, der über eine stabile Annahme frischer und agiler wirkte, und fast immer die entscheidende Lücke im Block fand.
Klare Angelegenheit
Mit 25:12 und 25:14 waren die ersten beiden Sätze somit eine klare Angelegenheit für die Hausherren. „Was uns derzeit auszeichnet ist der Spaß am Spiel“, erklärt Thomas Wischmann: „Die Zuschauer merken das auch und lassen sich davon sichtlich anstecken.“
Auch wenn Gästetrainer Rolf Beyer im zweiten Durchgang reagierte und seine Grundaufstellung um 180 Grad drehte, trug dies erst im letzten Abschnitt einige Früchte. „Ich war gespannt, wie sich Satz drei entwickeln würde. Ich weiß, wie schwer es ist, die eigene Konzentration hoch zu halten, wenn bis dato alles wie von selbst läuft“, erklärt Kalisch seine Skepsis.
Weißenfels ging im dritten Satz mit 3:0 in Führung und es schien, als hätten die Vorharzer ihre Spannung verloren. Aber Ballenstedt legt eine Schippe drauf und glich beim 6:6 aus. Beim 19:12 für den Meister schienen alle Messen gesungen. „Im zweiten Drittel des Satzes hat mich vor allem Torsten Kreßer beeindruckt, der zusammen mit Libero Fabian Ritter mehrfach sehenswerte Rettungsaktionen zeigte“, freute sich Kalisch ob der ungeahnten Fähigkeiten seines Mittelblockers.
Nun auf Platz vier
Letztendlich ging der Schlussabschnitt mit 25:21 und das Spiel mit 3:0 an Ballenstedt. Dadurch klettern die Fortunen auf Platz vier der noch verzerrten Tabelle, da etliche Begegnungen verschoben wurden. Weißenfels’ Trainer gekannte, „ich bin ehrlich gesagt froh, wenn die ersten vier Spiele, die alle gegen Titelspiranten stattfinden, vorbei sind. Erst dann kommen die wirklich wichtigen Partien, um zum rechten Zeitpunkt die Punkte für den Klassenerhalt einzufahren. (mz/ifo)
Ballenstedt: Thomas Wischmann, Robert Hecklau, Torsten Kreßer, Steffen Hendrysiak, Philipp Pickler, Denis Winkler, Tilo Hinz, Fabian Ritter, Andreas Troitsch, Sven Eichmeyer
