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Volleyball-Oberliga Volleyball-Oberliga: Fortuna beweist Moral

06.10.2015, 09:38
Ballenstedts Jugendspieler Clemens Feger machte beim entscheidenden dritten Satz seine Aufgabe in Magdeburg gut.
Ballenstedts Jugendspieler Clemens Feger machte beim entscheidenden dritten Satz seine Aufgabe in Magdeburg gut. Detlef Anders Lizenz

Ballenstedt - Mit einem 3:1 Erfolg beim USC Magdeburg II feierte Fortuna Ballenstedt im zweiten Landesoberliga-Spiel den zweiten Sieg, und ist nun Zweiter. „Ich hatte die Jungs gewarnt, dass dies eine schwere Aufgabe und kein Selbstläufer wird. Im dritten Satz sah es lange Zeit nicht gut aus, doch was die Jungs dann an Moral gezeigt haben, das war schon sehenswert“, beschrieb Trainer Steffen Böse seine Gefühlswelt.

Mit fehlerfreiem hohen Aufschlagdruck zogen die Harzer den Gastgebern zu Beginn sehr schnell den Zahn. Der USC bekam kaum einen Ball vernünftig zum Zuspieler, und ehe die Begegnung richtig begonnen hatte, stand es 25:14 und somit 1:0 für Fortuna. Böse mahnte zum Seitenwechsel an, nicht nachzulassen und genau so konzentriert weiter zu agieren. Es sollte jedoch ganz anders kommen.

Unerklärlicher Einbruch

Seine Worte verpufften schneller, als sie ausgesprochen waren. Die Elbestädter zeigten ein ganz anderes Gesicht. Die Annahme gestaltet sich stabil, die Angriffe erzielen ihre Wirkung. Fortuna gelang fast nichts. Neun Aufschlagfehler waren ein deutlicher Beleg dafür, dass nicht viel zusammen lief. „Vielleicht verlief der Anfang zu einfach für uns. Anders kann ich mir den Einbruch auch nicht erklären“, sagte Zuspieler Robert Hecklau. Mit 25:19 gelang dem USC verdient der Ausgleich. Satz drei entwickelte sich zum Nervenkrieg, der entscheidend sein sollte. Böse brachte auf der Diagonalposition Kapitän Tilo Hinz für Denis Winkler. „Denis hat stark gespielt. Ich wollte mir aber Wechseloptionen offen halten, da Denis auf jeder Position einsetzbar ist“, so Böse.

Beide Mannschaften zeigten nun eine geringe Fehlerquote. Sehenswerte Ballwechsel standen im Mittelpunkt. Beim 12:7 für den USC appellierte Böse in einer Auszeit, Ruhe zu bewahren. Beim 18:18 hatte sich Fortuna zurückgekämpft. Taktikfuchs Böse entschied sich zu dem gewagten, aber erfolgbringenden Wechsel: Jugendspieler Clemens Feger kam im Aufschlag für Mittelblocker Torsten Kreßer. Und Feger machte, wie vom Trainer erhofft, seine Aufgabe sehr gut. Zur 22:21-Führung erfolgte der Rückwechsel, um den Block wieder zu verstärken. Magdeburg gelang zwar noch der Ausgleich, doch Ballenstedt war oben auf und ließ sich nicht mehr die „Butter vom Brot“ nehmen. Mit 25:22 holten sich die Fortunen die Satzführung zurück.

Die Gesichter beider Teams sprachen Bände. Ballenstedt sah man die Erleichterung, das zurückgewonnene Selbstvertrauen an, wogegen Magdeburg der verpassten Chance nachtrauerte. Im letzten Durchgang knüpften die Fortunen nahtlos an den ersten an. Kaum Fehler, verbunden mit dem „Glück des Tüchtigen“, machten dem Spiel nun ein schnelles Ende. Als Lohn stand ein 25:14, und damit ein 3:1-Sieg zu Buche. Das Fazit von Böse fiel dennoch ernüchternd aus. „Wir wissen um unsere Spielstärke, man hat jedoch wieder sehr deutlich gesehen, dass jedes Spiel mit dem ersten Ball steigt oder fällt.“ (mz/ifo)