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Volleyball Volleyball: 300 Jahre auf dem Parkett

Von Jürgen Rummel 07.02.2012, 16:37

Thale/MZ. - Nach der erfolgreichen Hinrunde in der Volleyball-Kreisliga plagen Stahl Thale 69 seit Jahresbeginn Besetzungssorgen. Neben dem krankheitsbedingten erneuten Fehlen von Uwe Langhoff war am zweiten Spieltag der Rückrunde auch Youngster Markus Rodenstein beruflich verhindert. So konnte das Team seine beiden Heimspiele gegen Ballenstedt III und die Roßtrapper im Vereinsderby nicht gewinnen.

Mit Fortuna Ballenstedt III stand ein Team auf der anderen Seite, in dem die erfahrenen Ligaspieler Uwe und Ralph Kalisch das erfahrene Gerüst für die Jugendspieler Julius Geschke und Ralf Wendrich bilden. Die Oldies von Stahl Thale, wo, wie Ralph Kalisch feststellte, "über 300 Jahre Volleyball auf dem Parkett standen", wollten sich so teuer wie möglich verkaufen. Immer wieder suchte Ballenstedts Zuspieler Uwe Kalisch im Angriff den schon im Oberliga-Team zum Einsatz gekommenen Julius Geschke, dessen Angriffsschläge meist ihr Ziel fanden. Da es Stahl über Block und Abwehr jedoch gelang den übrigen Angreifern Paroli zu bieten, blieb der Satz bis in seine Endphase ausgeglichen. Nach dem 19:19 setzte sich Fortuna mit einer kleinen Serie zum vorentscheidenden 23:19 ab und ließ sich den Erfolg auch nach einer Auszeit nicht mehr nehmen (25:20).

Der zweite Satz bildete fast eine Kopie des ersten. Lange Zeit konnte sich kein Team absetzen, bevor Fortuna mit 22:19 den Sack zuzumachen schien. Eine Aufschlagserie von Michael Apel, der gleich mehrere Bälle glücklich auf die hintere Auslinie platzierte, brachte die nicht erwartete Wende (25:22). Inzwischen war auch Rodenstein eingetroffen und wurde vom Stahlteam kalt in den Entscheidungssatz geworfen. Das Experiment missglückte gründlich. Fortuna markierte Punkt um Punkt, bevor die neue Aufstellung überhaupt greifen konnte. Bei 8:2 wurden die Seiten gewechselt und mit 15:6 war der Ballenstedter Erfolg gesichert.

Jetzt galt es für Stahl, sich auf den unmittelbaren Verfolger in der Tabelle zu konzentrieren, den Vereinskollegen von Stahl Thale - Roßtrapper. Hier fiel im Vergleich der Altersunterschied noch krasser aus. Um Zuspieler Jörg Weide formiert sich ein junges Team, angeführt von den erfahrenen Routiniers Norman Wegener und Steffen Lamprecht. Dennoch sprach die Serie eher für die Oldies, so dass in den Reihen des Gegners schon von einem Fluch gesprochen wurde, gegen die 69er nicht gewinnen zu können. Das schien sich im ersten Satz zu bestätigen. Immer wieder landeten die Angriffe der Roßtrapper im Aus. Über 8:4 und 14:8 baute Stahl 69 die Führung zum 25:17 aus.

Völlig daneben geriet der Start in den zweiten Satz aus Sicht der Gastgeber (0:5). Bei 10:11 war zwar die Hoffnung auf Besserung da, aber die jungen Angreifer der Roß-trapper hatten nun das nötige Selbstvertrauen, um ihr variables Angriffsspiel erfolgreich abzuschließen. 25:14 hieß es am Ende und erneut ging das Spiel in die Verlängerung. Die 69er zeigten sich gut erholt, lagen beim Seitenwechsel vorn und hatten bei 10:7 die besseren Karten. Eine Serie von Aufschlägen durch Norman Wegener sorgte für die Wende (11:13). Stahl 69 gab nicht auf, glich aus (13:13) und wehrte auch den ersten Matchball ab. In der nun entscheidenden Phase gelang es den Hausherren nicht, die eigenen Angriffsmöglichkeiten zu vollenden. Auf der Gegenseite war Wegener, der schon bisher im Spiel klar die Akzente gesetzt hatte, nicht zu stoppen. Mit den beiden Punkten zum 16:14 krönte er seine Leistung an diesem Abend.

Stefan Scholz sprach bei der Verabschiedung beider Mannschaften davon, "dass der Fluch nun endlich gebrochen ist". "Das ist noch abzuwarten", entgegnete sein Vater schmunzelnd auf der anderen Seite. Die Roßtrapper klettern mit diesem Erfolg auf Platz zwei, während Stahl 69 hinter Fortuna III auf den vierten Rang zurückfällt.