1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Harz
  6. >
  7. Vereinsleben: Vereinsleben: Die Dauerbaustelle

Vereinsleben Vereinsleben: Die Dauerbaustelle

Von Detlef Anders 31.10.2012, 16:53

Stecklenberg/MZ. - An der gerade aufgeschütteten Terrasse werden Granitsteine für eine Treppe gelegt, Rene Meinold, Hans-Jürgen Röver und einige der aktiven Fußballer des FSV Stecklenberg knuffen hart, damit ihr Vereinsheim schöner wird. Hinter ihnen leuchtet der frische weiße Putz auf dem unter dem Dach das Logo des 2005 gegründeten Fußball-Vereins zu sehen ist. "Die Fensterbänke kommen als nächstes", verrät René Meinold, der hier, wann immer es seine Freizeit erlaubt, arbeitet, damit das Vereinsheim einer Fertigstellung näher rückt.

Das Heim ist eine Dauerbaustelle. Seit sieben Jahren wird gebaut. Immer wenn Sponsoren mal wieder etwas Geld oder Material für den Verein übrig hatten, konnte weitergearbeitet werden. Jetzt kann Vereinschef Gernot Frohwein weitere Fortschritte vorweisen. "Das ist alles mehr oder weniger in Privatinitiative entstanden. Wir haben einige Sponsoren gefunden und einige Mitglieder, die selbst Hand angelegt haben." Der Rohbau neben dem Schützenhaus, der einst das Domizil eines früheren Fußballvereins war, stand relativ schnell. Ein Baustoffhändler aus Bad Suderode hatte 2005 das Material bereit gestellt. Dann stand der Dachstuhl eine ganze Weile ohne Ziegel, bis wieder Geld aufgetrieben werden konnte. Gerangel um einen Pachtvertrag mit der Gemeinde sorgte 2007 für weitere Verzögerung.

Bis dahin hatten die Kreisklasse-Kicker, von denen eigentlich nur einer aus Stecklenberg stammt, nur auswärts gespielt. Die Gegner ärgerten sich darüber, weil nur sie die Kosten für das Duschen tragen mussten. Doch das ist längst Geschichte. Eine Zeit lang wurden die Heimspiele in Weddersleben ausgetragen. Die Mannschaft konnte in der Saison 2009 / 10, nachdem die Hinrunde auch noch komplett auswärts bestritten wurde, erstmals die Rückrunde am Eingang zum Wurmbachtal bestreiten und wurden sogar noch Harzklasse-Meister. Zwei Jahre lang spielten sie in der Harzliga, mussten aber im Sommer nach der Verringerung der Staffeln auf zwei statt drei absteigen. Mit erst einer Niederlage macht sich das Team Hoffnung, um die Meisterschaft mitspielen zu können. Da sind Fortschritte beim Vereinsheim natürlich auch eine weitere Motivation.

Die Duschen machen einen ordentlichen Eindruck. "Die haben ein paar tausend Euro gekostet", weiß Meinold. Der Fußboden in den Umkleidekabinen ist nur rauer Beton, doch das würde nicht stören. "Das haben wir alles in Eigenleistung gemacht", betont Meinold und stöhnt über die Summen, die allein Bänke und Garderobenhaken dort gekostet haben. Er ist besonders der Thalenser Wohnungsgesellschaft und der Stadt Thale dankbar. "Die haben immer an uns geglaubt." Stolz ist Gernot Frohwein auf die vielen jungen Spieler, die in seinem Team spielen und hier eine sportliche Heimat gefunden haben. Damit hat sein Verein auch in der Zukunft eine Perspektive, weiß er.