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Tag der offenen Tür  Tag der offenen Tür an Sekundarschule Nachterstedt : Saure Gummibärchen und "Schmatzofatz"

Von Regine Lotzmann 16.01.2020, 08:56
Nur ein paar Tropfen Unitest. Nils aus Gatersleben weist im Chemieraum Säuren und Basen nach.
Nur ein paar Tropfen Unitest. Nils aus Gatersleben weist im Chemieraum Säuren und Basen nach. Frank GEhrmann

Nachterstedt - Ein schlechtes Gewissen muss Nils in Zukunft nicht mehr haben, wenn er Gummibärchen nascht. Die sind nämlich nicht süß, sondern sauer. Und das ist auch noch wissenschaftlich bewiesen. Unter Anleitung von Chemielehrerin Christine Weißbart hat der Viertklässler nämlich am Tag der offenen Tür der Nachterstedter Seelandschule mit wenigen Tropfen Unitest das Rot einer sauren Verbindung herausgekitzelt. Woran das liegt? „Da ist Fruchtsäure drin“, sagt die Chemielehrerin. „Und alles, was Fruchtsäure hat, ist sauer!“

Nils hat Spaß im Chemieraum der Sekundarschule, wo er sich als nächstes an der Schlange des Pharaos ausprobieren darf. Dass der Gaterslebener hier künftig auf die Schule gehen soll, da ist sich Mutti Bianca Schreinert sicher.

Schnupperunterricht für Fünftklässler

Auch andere Eltern nutzen das Angebot, sich im 70 Jahre alten Schulhaus mit den hellen Klassenräumen umzuschauen. 220 Schüler lernen hier. „Und die angehenden Fünftklässler können nächste Woche zum Schnupperunterricht kommen“, verrät Schulleiter Erik Heim.

Doch erst einmal geht das Angebot, sich umzuschauen, auch an Familien, an Ehemalige, an Neugierige. „Die Kollegen haben alle etwas vorbereitet“, freut sich Heim über das Engagement der Lehrer. Und der Schüler, die die Gäste durch das Objekt führen.

Da können bunte Buttons hergestellt oder Regenwürmer unter die Lupe genommen werden.

„Die Schüler haben sich stark ins Zeug gelegt“

Geografie-Lehrer Andreas Pohl baut gerade ein großes Puzzle von Deutschland auf, und die Musikklasse spielt auf ihren Instrumenten. „Das hier ist eine Zauneidechse und das ein Feuersalamander. Und den hast du bestimmt schon einmal gesehen?“, fragt Lehrer Tim Hase ein kleines Kind, das sich einen Star anschaut.

„Die Schüler haben sich stark ins Zeug gelegt“, findet auch David Jennel, der stellvertretende Schulleiter. „Die sechste Klasse hat sogar ein richtiges Restaurant aufgebaut“, zeigt er auf eine Ecke im Flur, in der Tische aufgereiht stehen und eine Tafel, auf der in bunten Lettern der Name des Gourmettempels prangt: „Schmatzofatz“. „Der Kuchen ist selbst gebacken“, zeigt Zoe Ließmann auf den bunten Papageienkuchen. Doch sie ist die Herrin über duftende Bockwürstchen, die ebenfalls angeboten werden. „Es gibt auch noch Pizza, Tee und Kaffee“, ergänzen ihre Mitstreiterinnen.

Das Geld soll am Ende in der Klassenkasse landen. Was sie damit machen, ob Klassenfahrten, Feiern oder Projekte, das wissen die Mädchen noch nicht.

Die Gäste schauen sich derweil die anderen Räume an. „Die Grundschüler sollen einen Eindruck davon bekommen, welche Fächer auf sie zukommen“, meint Schulleiter Erik Heim, der - genau wie die anderen Lehrer - für die Fragen der Neugierigen offen ist.

Die Seelandschule ist übrigens die einzige Sekundarschule im Seeland und damit vor allem als eine mögliche weiterführende Schule für die Kinder aus den Grundschulen in Nachterstedt, Gatersleben und Hoym gedacht. Dieser große Einzugsbereich macht sich dann auch im Schulleben bemerkbar, das von den Kindern aus den unterschiedlichen Ortsteilen profitiert. (mz)