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Straßenbau in Friedrichsbrunn Straßenbau in Friedrichsbrunn: Regenwasser wird kanalisiert

Von Detlef Horenburg 21.12.2016, 06:30
Blick auf die Hauptstraße in Friedrichsbrunn
Blick auf die Hauptstraße in Friedrichsbrunn Urheber: Chris Wohlfeld

Friedrichsbrunn - Die Hauptstraße in Friedrichsbrunn soll im kommenden Jahr - etwa zwischen März und  November - im Auftrages der Landesstraßenbaubehörde (LSBB)  saniert werden. „Wir haben auf der 1,6 Kilometer langen Hauptstraße ordentliche Probleme“, informierte Thales Bauamtsleiter Guido Blosfeld im Bauausschuss des Stadtrates zum Hintergrund des Vorhabens.

Keine Versickerungsflächen oder Wasserdurchlässe

Besonders bei Starkregen  laufe das Regenwasser schlecht ab, Versickerungsflächen fehlten und manche Grundstückseinfahrten hätten noch nicht einmal Wasserdurchlässe, weil sie einfach vergessen wurden.  Dies führe dazu, dass viel Wasser und Schlamm über die Straße gespült werden.  

Deshalb werde jetzt in Absprache mit dem Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Ostharz  (ZVO) und der Stadt Thale eine „Radikalkur“ für die Straße angestrebt. „Ich möchte, dass die Entwässerung der Straße  ihrer Funktion dauerhaft gerecht wird“, sagte Blosfeld.  So soll die Straße so saniert und ausgebaut werden, dass später ohne Probleme die Nebenanlagen ausgebaut werden können. „Wenn die LSBB schon einmal die Finanzen dafür hat, um die Straße richtig auszubauen, dann wollen wir diese Chance auch nutzen“, betonte er. Diese komme nach seinen Worten dort nicht so schnell wieder vor.

Drei Bauabschnitte sind vorgesehen

Zum Ausbau der Durchfahrtsstraße wurde nun zwischen   der LSSB und der Stadt eine sogenannte Ortsdurchfahrtsvereinbarung geschlossen. Am Ausbau beteilige sich auch der ZVO anteilig mit der Verlegung eines etwa 800 Meter langen Regenwasserkanals und der Reaktivierung der straßenbegleitenden Mulden.

Das Vorhaben, es soll in drei Bauabschnitten umgesetzt werden,  soll im Januar ausgeschrieben werden. Blosfeld:  „Diese Maßnahme ist mit erheblichen Erschwernissen und Einschränkungen verbunden.“

Dazu gab es bereits eine erste Beratung mit den Gewerbetreibenden im Ort. Am 26. Januar 2017 werden dann die  Einwohner informiert. Dort werde der Bauablauf  konkret vorgestellt. So geht es dann auch um die  Umleitungen.

Umleitungen über Thale, Allrode  oder Gernrode

Fest stehe heute schon: Laut LSBB kann es keine  halbseitigen Sperrungen geben, da diese nicht zulässig seien, wenn Leitungen  verlegt werden. Deshalb wurden  drei Bauabschnitte geschaffen - schon um nicht die ganze Straße komplett zu sperren. Die Umleitungen werden dann für den überörtlichen Durchgangsverkehr über Thale, Allrode  oder Gernrode geführt. Die genauen Strecken werden noch festgelegt.

Der innerörtliche Busverkehr soll über eine Sonderregelung die Forstwege befahren dürfen. Die Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde erfolgt noch. „Die Grundidee der Umleitung ist, dass man bis zu den jeweiligen Baustelle ranfahren kann und an den jeweiligen Ortseingängen Parkplätze eingerichtet werden“, sagte Thales Bauamtsleiter.

Während der Zeit der Vollsperrung eines Bauabschnitts empfiehlt er „rechtzeitig eine individuelle Absprache“ mit den Gästen und den Lieferanten. „Alle Betroffenen sollen uns oder die LSBB ansprechen. Ganz sicher    sind  auch individuelle Lösungen möglich“, sagte Blosfeld.
„Unser großes Glück ist es, dass die LSBB über Finanzen für die Sanierung verfügt“, sagte Bernd Damer vom zuständigen Ingenieurbüro aus Vienenburg. 

Belasteter Asphalt wird nicht angefasst

Nach seinen Worten werde, je nach Gegebenheit, die Schwarzdecke um drei bis sieben Zentimeter abgefräst und eine bis zu zehn Zentimeter neue  aufgebracht. Die Straße könne  nicht ganz abgefräst werden, da im unteren Bereich  „belasteter Asphalt“ (Teerprodukte mit einem hohen Anteil an gesundheitsschädlichen Kohlenwasserstoffen, die nicht mehr zulässig sind) liege, dessen Beseitigung den Finanzrahmen für die  Sanierung  sprengen würde.

Zu dem Projekt gehört auch, dass die fünf Bushaltestellen behindertengerecht der neuen Straßenhöhe angepasst werden sollen.

Angefangen werde an einem relativ kleinen Abschnitt in der Ortsmitte. Dieser etwa 100 Meter lange Bereich soll grundhaft   - innerhalb von  etwa zwei Monaten - ausgebaut werden, da dort kein weiterer Straßenaufbau möglich sei. Dort ende auch der Regenwasserkanal, der mit Borde und Gossen versehen wird, um das Regenwasser von den Nebenanlagen fernzuhalten.

In den oberen Straßenbereichen sollen die Straßengräben zum Ableiten des Oberflächenwassers genutzt werden, die jetzt noch teilweise verschüttet sind. Auf Thalenser Seite  der Straße sind etwa drei bis vier Monate und auf der Seite in Richtung Allrode zwei bis drei Monate für die Sanierung angesetzt. Die Straßenfahrbahn soll durchgängig auf sechs Meter verbreitet werden. (mz)