Skispringen Skispringen: Wasser-Ski im Amtmannstal
BALLENSTEDT/MZ. - Dicke Regentropfen prasseln auf die Regenschirme im Amtmannstal bei Ballenstedt. Eigentlich ist es ein Wetter, an dem man keinen Hund vor die Tür jagen mag. Doch Willi Kampe und ein paar unentwegte Ballenstedter sind doch am Röhrkopfschanze gekommen, um sich das seit der Schanzeneinweihung vor zwei Jahren dritte Herbstspringen anzusehen. "Mich interessiert, was die jungen Leute so machen. Ich will sie ein bisschen unterstützen, damit es hier nicht so leer aussieht", sagt Kampe, der sich die Springen der letzten Jahre nie entgehen ließ und nach dem Auftakt vor rund 300 Gästen 2008 nun mit den Organisatoren und Sportlern fast unter sich ist.
"Seit 9 Uhr haben die Telefone geklingelt, ob wir es durchführen oder nicht", berichtet der langjährige Skisprung-Trainer Thomas Trautmann, der den SV Fortuna Ballenstedt als Ausrichter bei der Organisation unterstützt. Sie haben sich entschieden, den letzten Sprunglauf des Herbstes durchzuführen. Am Ende kamen nicht alle der 36 gemeldeten jungen Athleten, doch Wilfried Gustke, der Sprecher der Ballenstedter Abteilung Ski, zeigt sich dennoch zufrieden. "Ich freue mich, dass sie alle da sind." Froh ist er über die Unentwegten, die trotz des heftigen Regens gekommen sind.
Trotz "Muffengang" dabei
Die Jungen aus Wernigerode, Harzgerode, Rothenburg, Wippra, Braunlage und Bad Freienwalde und vor allem die Lokalmatadorin Rosa Meyer, die für den WSV Harzgerode startet, zeigen gute Sprünge, auch wenn der eine oder andere Wackler zu sehen ist und es auch mehrere Stürze gibt. Doch alle stehen wieder auf und machen weiter. "Der Auslauf ist schmierig, da saugen die Skier ein bisschen und wer nicht fest steht, kommt aus dem Gleichgewicht", weiß Thomas Trautmann über den Übergang zwischen den Matten des Aufsprunghanges und dem durchnässen Wiesenboden dahinter. Manche Springer hätten da schon "Muffengang".
In den letzten Monaten wurde jede Woche auf der Ballenstedter 24-Meter-Schanze ein bis zweimal trainiert. Der mit 15 Jahren älteste, Samuel Weber aus Wernigerode, zeigte den weitesten Satz des Tages und gewinnt die S 14 klar. Harzgerodes Trainer Knut Becker zeigt sich nach dem Springen besonders über die Leistung von Rosa Meyer erfreut. "Rosa hat sich mächtig gesteigert und die Jungs in Schach gehalten", lobt er. Als Zweite der zwölf- und 13-jährigen Schüler fehlten ihr nur 3,1 Punkte zum Sieger Robin Kirchhoff (Wernigerode).
Felix Wawra stark verbessert
Auch mit der Leistung von Felix Wawra, der als Jüngster der Zehn- und Elfjährigen den zweiten Platz erreichte und seine anderen Harzgeröder Teamkollegen, die sich zu den Trainingsergebnissen verbesserten, schlug, ist Knut Becker sehr zufrieden. Als Jüngster stand der sechsjährige Jonas Schmidt vor der Schanze - allerdings nur als "Rutscher". Er gehört zu den Anfängern, die die Skisprung-Verantwortlichen aus Harzgerode und Ballenstedt noch suchen. "Wir machen das ja für unseren Springernachwuchs", betont Wilfried Gustke und dankt den Sponsoren für Preise und Sachleistungen.
Dass die Skispringer den Wettkampf durchführten, ist für Bürgermeister Michael Knoppik ein Zeichen für Standhaftigkeit, die die Ballenstedter schon bei dem "Mistwetter" zum Kulturfest "Carolines Traum" im Schlosspark zeigten. Er bedauert das Pech der Fortunen, die mit Glühwein und Würstchen versuchten, den Tag für die Gäste schmackhaft zu gestalten.
Schüler 7 / 9: 1. Leif Fricke (Rothenburg, 186,4 Punkte), 2. Maurice Neigenfindt (Braunlage, 160,3), 3. Nils Wiechardt (Harzgerode, 127,0), 4. Paul Bachmann (Wippra, 124,3), 5. Jonas Schmidt (Harzgerode).
Schüler 10 / 11: 1. Cedric Langer (Braunlage, 199,1), 2. Felix Wawra (Harzgerode, 147,2), 3. Alexander von Koseritz (Wernigerode, 144,7), 4. Tom Göthlich (137,3), 5. Pascal Kübrich (132,1), 6. Dennis Schmidt (122,8), 7. Justin Kaiser (alle Harzgerode, 108,6).
Schüler 12 / 13: 1. Robin Kirchhoff (WR, 190,7), 2. Rosa Meyer (187,6), 3. Sebastian Wiechardt (beide Harzgerode, 177,7), 4. Konstantin Jäkel (Wippra, 172,6) 5. Joshua Selent (WR, 161,9).
Schüler 14: 1. Samuel Weber (217,0), 2. Holger von Koseritz (192,9), 3. Tiomo Bartsch (187,3), 4. Toni Jericke (175,5 alle WR).