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Seifenkistenrennen Seifenkistenrennen: Ganz zum Schluss kommt "Straffes Mieder"

Von Sigrid Dillge 18.09.2017, 08:49
Wie immer dabei, wie immer zum Schluss: Die Frauensportgruppe „Straffes Mieder“ aus Rieder kam dieses Mal als Piraten-Crew daher.
Wie immer dabei, wie immer zum Schluss: Die Frauensportgruppe „Straffes Mieder“ aus Rieder kam dieses Mal als Piraten-Crew daher. Chris Wohlfeld

Rieder - Zum Schluss wollten sie es noch einmal wissen und sausten auf ihrer Seifenkiste die Riedersche Trift mit Dauerhupe und strahlenden Gesichtern hinunter.

Max Heydecke und Nico Wagener aus Bad Suderode gehörten zu den Teilnehmern des bereits traditionellen Seifenkistenrennens, das seit 2009 vom Förderverein der örtlichen Grundschule „Ferdinand Freiligrath“ veranstaltet wird.

Seifenkistenrennen in Rieder: Erfahrene Piloten am Start

19 Starter sah das Feld in diesem Jahr, darunter einige, die mit ihrer Seifenkiste „auf Tour“ gehen.

Wie Max und Nico, die bereits über große Erfahrung verfügen. Mit ihrem selbst gebauten Gefährt traten sie auch zum Rennen Ende August in Gernrode an.

In den Jahren zuvor hatte Max bereits mit Siegen auf sich aufmerksam gemacht. Und auch in Rieder stand er ganz oben auf dem Treppchen.

Der Zehnjährige gewann mit einer Zeit von 33:84 Sekunden. Sein gleichaltriger Kumpel Nico belegte den zweiten Platz mit 34:06.

Als Hauptpreis für die schnellste Seifenkiste gab es ein Hoverboard - ein elektrisch betriebenes, zweispuriges Rollbrett ohne Lenkstange.

Seifenkistenrennen in Rieder: Modelle mit Rafinessen

Mit viel Liebe zum Detail und Technikkenntnissen waren die Wettkampfgeräte entstanden.

Da gab es das schnelle Trike vom Max und Nico, versehen mit Riesenhupe, Radio und Wassertanks ebenso wie einen rollenden Meister Yoda aus „Star Wars“ oder die Rakete mit Scheinwerfern und Rundumleuchte.

Mit Dach und lustig wehenden bunten Bändern versehen war die Kiste von Alina Kolbe.

„Das ist meine Rappelkiste“, verriet das elf Jahre alte Mädchen aus Rieder vor dem Start und gestand, dass sie etwas Angst vor ihrem ersten Start bei einem Seifenkistenrennen hat. „Ich werde bestimmt bremsen“, meinte sie.

Doch dazu kam es nicht. Im Gegenteil. Alina brauchte Hilfe, um mit ihrer Rappelkiste überhaupt im Ziel anzukommen. „Ich weiß nicht, warum ich so langsam war“, wunderte sie sich im Zielbereich.

Seifenkistenrennen in Rieder: Ratlosigkeit bei den Konstrukteuren

Ratlosigkeit machte sich auch auf den Gesichtern der Konstrukteure der Rappelkiste breit, zu denen Opa Uwe Bürger gehört.

„Die Lenkung habe ich selber gebaut“, erklärte er. Das Lenkrad von einem alten Skoda, Kinderwagenräder und der Hebel einer antiken Fettpresse waren ebenfalls verbaut.

Selbst ein ehemals gültiges Autokennzeichen war an der Rappelkiste angebracht. Das prangte zu DDR-Zeiten an Uwe Bürgers Trabant.

Seifenkistenrennen in Rieder: Straffes Mieder wagt die Schussfahrt

Nicht nur Kinder wagten die Fahrt auf der leicht abschüssigen Straße zwischen Kindertagesstätte und Grundschule.

Nach seinem Sohn Jamie testete Daniel Heiß die Strecke auf einem aus Fahrradteilen und Heizungsrohren bestehenden „Rennauto“. „Das habe ich mir innerhalb einer Woche zusammengebaut“, verkündete er.

Natürlich waren auch die Damen mit dem schönen Mannschaftsnamen „Straffes Mieder“ wieder am Start.

Sie begeistern stets mit besonderer Kostümierung. In diesem Jahr ahmten sie die Seefahrer zur Zeit der Karibik-Piraten nach.

Auch für die ganz Kleinen hatten sich die Veranstalter etwas einfallen lassen. Sie konnten mit Bobbycars erste Erfahrungen für spätere Seifenkistenrennen sammeln.

Denn diese Veranstaltung soll es auch künftig geben, wie Katrin Buchner, Jennifer Möckel und Mario Gabriel versicherten. In den Händen der drei lag in diesem Jahr die Leitung des Seifenkistenrennens. (mz)