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Albrecht der Bär Schloss Ballenstedt: Gedenkmedaille zum 850. Todesjahr von Albrecht dem Bären wird präsentiert

Von Uwe Kraus 20.05.2019, 08:58
Eduard Prinz von Anhalt (links) präsentiert die Motive für die Vorder- und Rückseite der Medaille.
Eduard Prinz von Anhalt (links) präsentiert die Motive für die Vorder- und Rückseite der Medaille. Junghans

Ballenstedt - Einen gleich mehrfach glänzenden Start erleben am Sonntag die Feierlichkeiten zum „850. Todesjahr Albrecht der Bär“. Ein wichtiges Highlight des Internationalen Museumstags in Ballenstedt bildet die erstmalige öffentliche Präsentation der dazu geprägten Gedenkmedaille, denkt Christian Mühldorfer-Vogt, Ballenstedter Amtsleiter für Bürgerservice und Kultur. In streng limitierter Auflage gibt es die Medaille: 50 Exemplare in Gold, 850 in Silber.

Land Sachsen-Anhalt beteiligt sich am Denkmal von Albrecht dem Bären

Dass in Gegenwart von Eduard Prinz von Anhalt der Präsident des Landesverwaltungsamtes Thomas Pleye gleich mehrere glänzende Nachrichten mitbringt, „einige Dinge sind selbst mir neu“, freut Ballenstedts Bürgermeister Michael Knoppik (CDU). „Damit können Sie ruhig öfter kommen.“

So wolle sich das Land mit 20.000 Euro am Denkmal für Albrecht den Bären beteiligen, 82.000 Euro fließen über drei Jahre als Personalkosten für die Neugestaltung des musealen Teils im Schloss. Weitere 10.000 Euro erhält „Heimat bewegen“.

Die Powerfrauen dieses Vereins werden am Sonntag gleich mehrfach gewürdigt. So zieht Eduard Prinz von Anhalt Parallelen von den heutigen engagierten Frauen zur Mutter von Albrecht dem Bären, die mit aller Kraft ihren Sohn unterstützte, „die Message der Askanier in die Welt zu tragen“.

Michael Knoppik schildert den Weg von der Idee bis zu der Medaille, die am Sonntag stark vergrößert vor der Krypta der Schlosskirche gezeigt wird. Zum Glück habe „die Medaille zwei Seiten, denn bei diesem Kunstwerk wollten sehr viele Menschen mitreden.“ 

Todestages des Urvaters des Hauses Anhalt ist erst im Jahr 2020

Zwar sei das Datum des Todestages des Urvaters des Hauses Anhalt, dessen Name selbst in der Landesbezeichnung zu finden sei, erst 2020, aber die Stadt setze auf einen starken Auftakt. Der Bürgermeister hält eine lange Liste illustrer Mitstreiter in der Hand, die das Jubiläum vorbereiten und mitgestalten werden.

So werde ein Symposium alle Facetten des Wirkens von Albrecht beleuchten, der ja nicht nur im heutigen Anhalt wirkte, sondern deren Spuren von der Altmark über Brandenburg bis nach Berlin führen. „So werden auch andere Kommunen den 850. Todestag begehen,“ sagt Christian Mühldorfer-Vogt.

Mühldorfer-Vogt regt eine Untersuchung der Rolle von Paul Schultze-Naumburg an

Jedoch befinde sich Ballenstedt am Ursprung des Hauses Anhalt. Zwar stehe hier nicht Albrechts originale Wiege, aber hier befinde sich die Grablege. Diese sei, so der Amtsleiter, „noch nie umfassend fachwissenschaftlich untersucht worden“. Das betreffe besonders das Wirken von dessen höchst umstrittenen Schöpfer Paul Schultze-Naumburg an dieser Weihestätte. Der Heimatstil-Baumeister und Rassetheoretiker habe daran mitgewirkt, Albrecht für das NS-Weltbild umzudeuten.

Geplant sei für die Zukunft eine zeitgemäße mediale Gestaltung der Grablege mit Multimediastation und Virtual Reality Brillen, die das Grab für den Besucher öffnen. Schließlich sei das Areal Teil der erfolgreichen Tourismus-Route „Straße der Romanik“.

Multimediastation und VR-Brillen sollen am Grab von Albrecht dem Bären installiert werden

Eduard Prinz von Anhalt, der in der Schlosskirche getauft wurde, freut es, dass die Ballenstedter sich so aktiv in die Historie einbringen und das Erbe des Ahnherren auch durch den baulichen Erhalt des Schlosses pflegen.

Schließlich habe das Geschlecht Anhalt bei Albrecht beginnend die Geschichte der Region entscheidend geprägt. „Mir wäre es aber trotzdem sympathischer, wir feierten, dass Albrecht der Bär vor 920 Jahren geboren wurde, nicht, dass er vor 850 Jahren starb.“ Zurückkommend auf die Ballenstedter Powerfrauen verspricht er, dass sich seine Tochter verstärkt in den verschiedenen Gremien in Anhalt engagieren werde. (mz)

Silbermedaillen (49,90 Euro) werden in der Touristinformation (Anhaltiner Platz 11, 06493 Ballenstedt, Tel. 039483 / 263) angeboten, Goldmedaillen (1.299 Euro) werden auf Bestellung ([email protected]) im Kulturamt produziert.

Die Gedenkmedaillen „850. Todesjahr Albrecht der Bär“ gibt es in Gold und Silber.
Die Gedenkmedaillen „850. Todesjahr Albrecht der Bär“ gibt es in Gold und Silber.
Junghans