Reitturnier Reitturnier: Bestzeit reicht nicht
Königerode/MZ. - Auch wenn Lukas erst 13 ist, gilt er als alter Hase in der Szene. Seit er sechs ist, fährt Lukas Gespanne. Einen Führerschein braucht er dafür nicht. Schon mehrmals konnte er beim Geschicklichkeitsfahren vor heimischem Publikum gewinnen. Und so kennt er auch nur ein Ziel: "Klar will ich gewinnen."
Nach dem ersten Lauf beim inzwischen 40. Königeröder Reitturnier, das im Rahmen der 1 020-Jahr-Feier des Ortes ausgetragen wurde, lag Lukas fehlerfrei mit der schnellsten Fahrzeit an der Spitze. Im zweiten Lauf trieb er seine Ponys noch mehr an. Er schaffte eine Verbesserung seiner Bestzeit, aber mit zwei Fehlern blieb ihm am Sonnabend nur Platz vier in der Pony-Klasse. Am Sonntag wurde es immerhin noch Platz zwei und drei hinter dem Badeborner Frank Große. "Ich habe sieben Pferde", berichtete Lukas stolz. Damit ist er nicht nur als Fahrer unterwegs, sondern auch beim Schaupflügen bei verschiedenen Anlässen.
So wie das Fußballspiel bei vielen Gleichaltrigen ist das Fahren für Lukas die große Leidenschaft. "Das ist ganz schön aufwändig", gestand Torsten Krieg. "Beim Springen brauche ich ein Pferd, Sattel und Trense. Hier brauche ich zwei Pferde, eine Kutsche und zwei Geschirre. Und das für zweimal nicht mal zwei Minuten."
Zu den Höhepunkten des Turniers gehörte wieder das Abendspringen. Bei der Zwei-Phasen-Springprüfung war das Rund des Reitplatzes gut gefüllt und die Zuschauer sahen einen Gastgebersieg. Katja Wölfer sicherte sich hier den obersten Podestplatz. Über einen ersten und einen zweiten Platz konnte sich auch Frank Ulrich vom gastgebenden Verein freuen. Für Matthias Krieg stand ein zweiter Platz im M-Springen mit Siegerrunde und ein dritter Platz bei der Punktspringprüfung der Klasse M mit Joker zu Buche. "Zu Hause klappt es irgendwie immer nicht mit dem Sieg", bekannte er. Doch sonst zeigte er sich sehr zufrieden. "Es ist ein schönes Turnier und eine gute Atmosphäre."
Dafür hatte vor allem das Organisationsteam um Vereinschef Norman Wölfer gesorgt. Er freute sich, dass die Zahl der Starts von 500 im Vorjahr um zehn Prozent gewachsen ist. Für das nächste Jahr erhofft er sich einen weiteren Zuwachs. Als kleine Attraktion für die Zuschauer gab es noch das Bierreiten, bei dem vier Reiter einen Kasten Bier in Gläsern zu den Zuschauern brachten. "Das ist schon ganz schön", fanden Gerd Leopold und Werner Saar.
Die Reiter waren nicht nur aus Sachsen-Anhalt gekommen, sondern auch aus Niedersachsen und Thüringen. "Das ist hier wie eine große Familie", lobte Friederike Klauke aus Schwittersdorf, die das siebente Mal dabei ist. Diesmal allerdings mangels Pferd nicht als Dressurreiterin, sondern als Helferin im Hintergrund. So konnten auch andere Königeröder selbst im Sattel sitzen. Kathrin Büchner, bis vor einigen Jahren Dressurreiterin, kam beim Springen der Klasse A auf Platz acht. "Dressur ist sehr subjektiv", sagte sie. Vielleicht ist aber auch beim Springen einfach mehr Action im Spiel. Nur zum Training habe sie leider nicht so viel Zeit. So gingen die Preise meist an die Gäste. Vielleicht kann Lukas ja 2013 den Heimsieg einfahren.