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Rappbode-Talsperre Rappbode-Talsperre: Bau der Fußgänger-Hängebrücke verspätet sich

Von Burkhard Falkner 28.11.2016, 09:50
Blick auf die Rappbodetalsperre zwischen Rübeland und Wendefurth im Landkreis Harz
Blick auf die Rappbodetalsperre zwischen Rübeland und Wendefurth im Landkreis Harz privat

Wendefurth/Thale/Rübeland - Mit der längsten Doppelseilrutsche Europas verfügt das Team der Elbingeröder Touristikfirma Harzdrenalin bereits über einen Superlativ-Bau an der ohnehin markanten Rappbodetalsperre. Ein neuer Höchstwert soll demnächst den markanten Standort in Rübeland/Stadt Oberharz am Brocken noch attraktiver machen: die weltlängste Fußgänger-Hängebrücke. Sie soll parallel zur 415 Meter langen und zugleich schon höchsten Betonstaumauer Deutschlands entlang verlaufen und entsteht schon.

Dazu sind Kräne aufgestellt, fressen sich Spezialbohrer in den Oberharzer Fels an den Hängen des Stausees. Immer wieder steigen Steinstaubwolken vom Tourismusplatz über der Rappbodetalsperre und aus dem Bäumen an Hang auf. Sie sind den Touristen an der sonst idyllisch-ruhigen Staumauer eine zusätzlich willkommene Foto-Attraktion. Und das wohl für eine kurze Zeit länger als gedacht.

Denn ursprünglich sollte der angestrebte neue Rekord schon diesen Herbst oder bis zum Jahresende den Talgrund überspannen. Bis dahin ist die Freigabe des Himmelspfades aber nicht mehr zu schaffen, wie selbst Laien erkennen. „Die Eröffnung verschiebt sich bis ins Frühjahr 2017“, sagt Maik Berke gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung.

Der junge Mann leitet gemeinsam mit seinem Bruder Stefan das auf Tourismus-Abenteuer spezialisierte Oberharzer Unternehmen und hat mit dem ganzen Team neben den Angeboten für Touristen den nicht gerade leichten Brückenbau zu bewältigen. Dabei waren schon im Vorfeld unzählige Sicherheitvorschriften zu beachten. Und auch die derzeitigen Gründungsarbeiten für die Stütz-Pylone haben es in sich. Sie müssen fest und tief verankert werden für die Ankerzüge, die dann später die Fußgänger-Hängebrücke halten. Sie soll den Besuchern auf einer Art Himmelsweg in luftiger Höhe von etwa 80 Metern den sicheren Gang über den Talgrund der Bode ermöglichen, wie Maik Berke auf Nachfrage weiter informierte.

Und natürlich herrliche, einmalige Ausblicke auf Tal und Staumauerbauwerk ermöglichen. Maik Berke bekräftigte das Vorhaben, hier im Harz die längste Fußgänger-Hängebrücke nicht nur Europas, sondern der Welt zu installieren. Dieser Superlativ gilt bisher laut Internet für die Fußgänger-Hängebrücke im russischen Sotschi. Die ist 439 Meter lang, der Harzer Hänge-Pfad muss also länger werden. „Wird er auch“, gibt sich Maik Berke optimistisch. Eine konkrete Meterzahl für die Rekordlänge will der Elbingeröder aber noch nicht nennen. Die werde noch geheim gehalten, bis spätestens zur Eröffnung im Frühjahr. (mz)

Im Fels verankert werden derzeit die Stütz-Pylone und andere Vorrichtungen für die Fußgänger-Hängebrücke an der Rappbode-Talsperre.
Im Fels verankert werden derzeit die Stütz-Pylone und andere Vorrichtungen für die Fußgänger-Hängebrücke an der Rappbode-Talsperre.
Burkhard Falkner