50 Männer wollen Wohnblock stürmen Polizisten schlichten Streit unter Asylbewerbern in Halberstadt
Männer aus Algerien bedrohen sich zuerst gegenseitig mit Messern, dann zwei Syrer, die schlichten wollen. Am Abend eskaliert die Lage.

Halberstadt/MZ - Die Polizei ermittelt nach einem ausufernden Streit am Sonntagabend gegen drei Algerier, die in der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber (Zast) des Landes in Halberstadt leben. Den 18, 22 und 25 Jahre jungen Männern wird vorgeworfen, sich nach einem Streit bei einem gemeinsamen Fußballspiel zuerst gegenseitig mit Messern bedroht zu haben.
Als zwei 15 und 29 Jahre junge Syrer versucht hätten, den Streit zu schlichten, habe einer der Algerien ein Messer auf sie gerichtet und sie ebenfalls bedroht.
Der Streit lief dann gegen 21 Uhr Gefahr, blutig zu enden, als rund 50 Männer versuchten, in den Wohnblock einzudringen, in dem die drei Algerier untergebracht sind. Mit den Streitschlichtern aus Syrien hätten sich bis dahin bis zu 150 Männer solidarisiert.
Die vom Sicherheitsdienst der Zast alarmierte Polizei reagierte energisch und schickte 36 Beamte von Landes- und Bundespolizei auf das Gelände, um mögliche Gewalt einzudämmen. Das sei durch den gemeinsamen Einsatz von Polizei und Sicherheitsdienst gelungen, es sei niemand verletzt worden. Kommentar von Polizeisprecher Uwe Becker: „Insofern hatten alle Beteiligten Glück, dass es nur Drohgebärden waren.“
Die Messer, mit denen die Männer sich bedroht hatten, seien nicht gefunden worden, sagte Becker auf Nachfrage. Insofern bleibt offen, ob ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorliegt, weil der abhängig ist von der Länge der Klingen:
Messer mit mehr als 8,5 Zentimeter langen Klingen gelten ebenso wie alle beidseitig geschliffenen sowie Spring- und Einhandmesser als „Verbotene Waffen“ im Sinn des Waffengesetzes.