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Ortsdurchfahrt Siptenfelde Ortsdurchfahrt Siptenfelde: Note Sieben für Buckelpiste

Von Susanne Thon 15.10.2019, 09:56
Die Planungen für den Ausbau der Kreisstraße sollen noch in diesem Jahr beginnen.
Die Planungen für den Ausbau der Kreisstraße sollen noch in diesem Jahr beginnen. Thon

Siptenfelde - Sie gleicht einer Buckelpiste, das Wasser läuft nicht richtig ab, und Gehwege gibt es keine: Wäre die Kreisstraße 1358 in Siptenfelde keine Straße, sondern eine Schülerin, stünde es ausgesprochen schlecht um ihre Versetzung. Sie ist von den Prüfern mit der denkbar schlechtesten Bewertung bedacht worden.

Entspricht die Zustandsklasse eins einer neu gebauten Straße, wurde der Siptenfelder Ortsdurchfahrt in Richtung Straßberg eine glatte Sieben bescheinigt.

„Es ist so ziemlich die schlechteste Straße, die es hier gibt“, sagt Henning Baewert

Was das heißt, hat Henning Baewert, Leiter der Bau- und Ordnungsverwaltung in Harzgerode nun den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses offenbart. Und es steht auch Schwarz auf Weiß in der Vorlage, die dem Stadtrat am Donnerstag kommender Woche, 24. Oktober, zum Beschluss vorliegt: Es bestehe dringender Handlungsbedarf, der Ausbau sei zwingend notwendig.

Man habe sich nicht nur vor Ort ein Bild gemacht, auch eine Verkehrszählung sei veranlasst worden, sagt Baewert. Konkret geht es um die 720 Meter zwischen der Bundesstraße 242 und dem Ortsausgang. „Es ist so ziemlich die schlechteste Straße, die es hier gibt“, sagt Baewert.

Stadtrat muss noch einen Grundsatzbeschluss für die Vorleistungen fassen

Um Zeit zu gewinnen, will die Stadt nun in Vorleistung gehen, die ersten Planungen selbst anschieben und dafür mit dem Landkreis, der eigentlich für die Straße zuständig ist, eine Vereinbarung schließen. Es sei kein übliches Vorgehen, erklärt Bürgermeister Marcus Weise (CDU), „aber wir wollen das Vorhaben beschleunigen“.

Zumal es Schätzungen nach ein Jahr dauern wird, bis die Planungen abgeschlossen sind. Noch in diesem Jahr würde die Stadt deshalb loslegen, sofern der Stadtrat den Grundsatzbeschluss fasst. Dann könnte 2021 mit der Umsetzung begonnen werden.

Um die bei der Vorplanung entstehenden Kosten zu decken, müsste der Stadtrat zudem einer außerplanmäßigen Ausgabe in Höhe von 42.000 Euro zustimmen, da sie in der Haushaltsplanung nicht vorgesehen waren.

Den Ausbau selbst hatte die Stadt, die in dem Fall für die Nebenanlagen wie Gehwege und Grünflächen verantwortlich zeichnet, schon im Blick: Für die Umsetzung sind bereits im derzeitigen Haushalt für die Jahre 2021 und 2022 Investitionen in Höhe von knapp 211.000  Euro eingeplant. Die Kosten, die die Stadt jetzt für Vorplanung, Baugrunduntersuchung und Entwurfsvermessung übernehme, müsste sie nicht zusätzlich tragen, sie würden dann angerechnet, erklärte Weise.

Ausbau der Ortsdurchfahrt stand schon lange auf der Wunschliste

Der Ausbau der Ortsdurchfahrt ist ihm zufolge ein lang gehegtes Anliegen; schon zu Zeiten, als Siptenfelde noch den Status einer Gemeinde hatte, stand er auf der Wunschliste. Seitdem sind viele Autos Straßberger und Herrenstraße heruntergefahren. Und noch mehr, wenn irgendwo gebaut wurde, „was zu einer weiteren Verschlechterung des Zustandes führte“. (mz)