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Tourist beschwert sich Militärfahrzeuge und DDR-Uniformen irritieren Besucher auf dem Brocken

Sprecher des Nationalparks Harz verweist auf den Landkreis Harz, der die Aktion eines Museums genehmigt hatte.

Aktualisiert: 05.10.2021, 15:07
„Fahrzeuge und Menschen in Uniformen aus DDR- und Nazizeit auf dem Brocken“ – dieser Anblick hat bei einem Touristen für Fragen gesorgt.
„Fahrzeuge und Menschen in Uniformen aus DDR- und Nazizeit auf dem Brocken“ – dieser Anblick hat bei einem Touristen für Fragen gesorgt. Foto: Msch

Schierke/MZ/pek - Ein Tourist, der am Wochenende mit seiner Familie den Landkreis Harz und den Brocken besucht hat, hat dabei ein „sehr verwirrendes“ Erlebnis gehabt: Am Sonnabend, 2. Oktober, um 11.45 Uhr, habe sie „plötzlich eine Kolonne von Militärfahrzeugen aus den glücklicherweise vergangenen Zeiten der DDR sowie auch der Nazizeit mit entsprechend passend gekleideten Herrschaften auf dem Brocken“ begrüßt, schreibt der Tourist in einer Mail.

„Ich frage an dieser Stelle nicht nach der Motivation, die diese Herrschaften hatten, so kurz vor dem Tag der Deutschen Einheit und außerhalb der Faschingszeit.“ Fragen möchte er aber schon, „wie solch eine Gruppe eine Berechtigung bekommen konnte, ins Gebiet des Nationalparks einzufahren?“.

Auf Nachfrage bei verschiedenen Mitarbeitern im Brockenhotel und im Brockenmuseum sei ihm mitgeteilt worden, dass man diese Aktion auch nicht verstehe und dass die Einfahrtgenehmigungen in das Gebiet des Nationalparks nur äußerst restriktiv vergeben würden.

„Der Brocken ist ja Teil des Grünen Bandes und lag in der Sperrzone“, erklärte Friedhart Knolle, Pressesprecher des Nationalparkes. An diese Zeit erinnere nicht mehr allzu viel im Harz, sagte er und nannte etwa Informationsschilder, kleine Ausstellungen, unter anderem im Nationalpark-Besucherzentrum Brockenhaus, oder auch die Sachzeugen im Gelände wie den Kolonnenweg.

Eines der Museen, das Grenzmuseum Sorge, stelle historische Situationen fotografisch nach. „Für diesen Zweck hatte der Landkreis Harz, der dafür zuständig ist, eine Genehmigung für diese Fahrt erteilt“, erklärte Knolle.

Die Fahrstraße zum Brocken sei eine nicht öffentliche Kreisstraße. Der Nationalpark als Schutzgebiet genehmige nur die Fahrten seiner Anlieger und Mitarbeiter; ansonsten sei der Kreis zuständig. „Es bleibt aber dabei – solche Genehmigungen werden nur restriktiv erteilt“, so der Nationalpark-Sprecher.