Paddeln für das Kloster MDR-Sendung "Mach Dich ran" und "Stefanie Hertel - meine Stars": Warum ein MZ-Redakteur um 200.000 Euro im TV spielt

Ilsenburg - Das Faltboot hätte das Team aus Sachsen-Anhalt fast die Finalteilnahme gekostet - und damit viel Geld. Ausgerechnet das Faltboot, möchte man sagen. Denn der Wassersport-Klassiker, den sie aufbauen mussten, kommt aus Pouch bei Bitterfeld. Aus dem eigenen Bundesland also. „Doch wir sind beim Zusammensetzen fast verzweifelt“, sagt Ingo Kugenbuch. Er ist Teil der Mannschaft aus Sachsen-Anhalt, die in dieser Woche bei der MDR-Sendung „Mach Dich ran“ gegen Teams aus Sachsen und Thüringen angetreten ist. Ihre Mission: Viel Geld für das Kloster Ilsenburg (Harz) erkämpfen.
400.000 Euro vergibt Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Kooperation mit dem MDR
Ingo Kugenbuch ist im Hauptberuf Regionalchef der Mitteldeutschen Zeitung im Harz. Für den guten Zweck ist er mit drei Mitstreitern aus der Region zum ehrenamtlichen Denkmalschützer geworden. 400.000 Euro vergibt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Kooperation mit dem Mitteldeutschen Rundfunk. Der hat dafür Spezialsendungen von „Mach dich ran“ produziert, in denen die mitteldeutschen Teams gegeneinander antreten. Das Finale wird am Samstagabend gezeigt. Dann spielen die zwei übriggebliebenen Teams bei der TV-Show „Stefanie Hertel - meine Stars“ (20.15 Uhr) um den Hauptgewinn von 200.000 Euro.
Um die Teilnahme am Wettstreit hatte sich Ingo Kugenbuch allerdings gar nicht beworben. „Der Bürgermeister von Ilsenburg hat mich gefragt“, erzählt der Journalist. Zuvor hatte die Stiftung Denkmalschutz in Mitteldeutschland nach Bauwerken Ausschau gehalten, die eine Finanzspritze dringend nötig haben. Dabei stießen sie auch auf das Kloster in Ilsenburg.
Im länderinternen Ausscheid trat die Kloster-Truppe gegen Team aus Dessau an
Dessen Förderverein und der Bürgermeister formten dann ein Team, zu dem auch ein Stahlverkäufer, eine Unternehmerin sowie der Ordnungsamtsleiter von Ilsenburg gehören. „Wir kannten uns vorher gar nicht und mussten erst einmal sehen, ob das passt“, sagt Kugenbuch. Doch bereits der erste Wettkampf zeigte: Es passt.
Im länderinternen Ausscheid trat die Kloster-Truppe gegen ein Team aus Dessau an, das dort ein Mulde-Schwimmbad reaktivieren will. Drei Spiele spielten sie gegeneinander und mussten zum Beispiel die Farben des Regenbogens in die richtige Reihenfolge bringen (fängt innen mit Violett an und endet außen mit Rot). „Wir haben zwar alle Spiele gewonnen“, sagt Kugenbuch, „aber wir waren nicht viel besser als die Dessauer - wir hatten nur etwas mehr Glück.“ Das Glück allerdings verließ sie dann beim Halbfinale - zumindest ein bisschen. Ort der Begegnung mit den Teams aus Görlitz (Sachsen) und Kannawurf (Thüringen) war die Goitzsche. „Und dort lagen sie dann, die Faltboote“, erinnert sich Kugenbuch. Aufbauen und zwei Runden um eine Plattform im See drehen - das war die Aufgabe. Doch die vielen Einzelteile überforderten die Harzer Hochländer. Noch dazu waren die Görlitzer schnell im Aufbau.
Ilsenburger Klosterschützer treten erneut gegen Faltbootspezialisten aus Görlitz an
Als die Sachsen dann schon auf der Goitzsche gondelten, entschieden die Ilsenburger, das Basteln zu beenden. „Das Boot war halbwegs stabil, und wir hofften einfach, dass es hält.“ Sie paddelten also ohne Sitze los, paddelten für ihr Kloster - und schafften es vor den Thüringern als Zweite ins Ziel. „Damit haben wir schon 100.000 Euro sicher, aber natürlich wollen wir verdoppeln“, meint Ingo Kugenbuch angriffslustig. Ob das klappt, wird sich am Samstagabend zeigen. Dann treten die Ilsenburger Klosterschützer erneut gegen die Faltbootspezialisten aus Görlitz an. (mz)