Leichtathletik EM der Senioren in Aarhus Leichtathletik EM der Senioren in Aarhus: Erdbeertorte als Lohn für Thalenser Mike Poch

Quedlinburg - Mike Poch klang gut gelaunt am Telefon. „Ich esse gerade Erdbeertorte“, sagte der Thalenser und lachte. In den Tagen vor der Senioren-Europameisterschaft der Leichtathleten hatte er sich kein Stück Kuchen gegönnt, stattdessen aber emsig trainiert.
Am Sonntagnachmittag durfte Poch, der für die TSG GutsMuths Quedlinburg startet, sein Stück Erdbeertorte allerdings voll und ganz genießen.
Kurz zuvor hatte er nämlich im dänischen Aarhus die Bronzemedaille im Halbmarathon in der Altersklasse M50 gewonnen und mit dem deutschen Team außerdem Silber geholt.
Anspruchsvolle Strecke, die Kraft gekostet hat
Dabei verpasste er mit der Mannschaft nur äußerst knapp den EM-Titel. Denn in dieser Wertung zählten ausschließlich die drei besten Läufer jeder Nation. Weil Deutschland und Dänemark aber auf die Sekunde gleich schnell waren, entschied dem Reglement entsprechend die Zeit des drittbesten Läufers, weswegen letztendlich die Dänen jubeln durften.
Trotzdem war Mike Poch glücklich. Er hatte sein Minimalziel erreicht. „Ich habe ja immer hohe Ansprüche an mich selbst, aber ich wusste auch, dass starke Konkurrenz am Start ist. Darum freue ich mich über die Bronze-Medaille.“
Die Strecke sei nicht einfach gewesen und habe Kraft gekostet. „64 Kurven, wechselnder Straßenbelag und viel Wind im Hafenbereich. Trotzdem war ich sogar noch ein bisschen schneller als im April in Hannover bei der Deutschen Meisterschaft“, berichtete Poch nach dem Lauf stolz.
Europameister wurde unterdessen der Weltmeister aus Spanien, Miguel Plaza Benita mit einer Zeit von 1:11:14 Stunden. Mit 42 Sekunden Rückstand gewann ein Belgier Silber und Poch - weitere 14 Sekunden dahinter - Bronze.
3.500 Läufer gehen in Aarhus an den Start
Insgesamt 3.500 Läufer nahmen am Halbmarathon in Aarhus teil. Die EM wurde im Rahmen des Aarhus-Halbmarathons ausgetragen. Die EM-Läufer bekamen allerdings einen eigenen Startblock.
Da bei der Europameisterschaft nicht die effektive Laufzeit zählt, sondern die Zeit ab dem Startschuss läuft, sei es wichtig gewesen, früh da zu sein.
Poch stand in der ersten Reihe und führte das Feld der EM-Läufer vom Start weg einen Kilometer lang an. Bis zur Hälfte der Strecke lief er mit dem Spanier und dem Belgier aus seiner Altersklasse, die insgesamt 64 Starter hatte, zusammen.
Danach fiel die Gruppe auseinander. Angesichts des Windes wurde viel taktiert. „Keiner wollte vorweg laufen, weil das ja Kraft kostet“, so Poch. So blieb auch der Spanier zwei Minuten hinter seiner Jahresbestzeit.
Terminkalender ist schon gut gefüllt
Im Stadion herrschte derweil eine gute Stimmung. Beeindruckt zeigte sich Poch vor allem von älteren Startern wie einem 87-jährigen Italiener, der in unter drei Stunden Europameister der M85 wurde.
Mike Poch wird nun noch bis Mittwoch in Dänemark bleiben und ein paar schöne Tage mit seiner Frau Astrid verbringen. Im Anschluss hat der TSG-Läufer noch die Deutschen Meisterschaften im Zehn-Kilometer-Straßenlauf im September und die Deutschen Titelkämpfe im Marathon Ende Oktober im Terminkalender stehen. (mz)