Landesmeisterschaften im Schwimmen Landesmeisterschaften im Schwimmen: Bronze trotz Fingeranbruchs

Quedlinburg/MZ/ifo - „Wir haben ein anstrengendes Wochenende hinter uns.“ Gerald Heitmann, der Cheftrainer der Schwimmer der TSG GutsMuths Quedlinburg, konnte sich über einen erfolgreichen Abschluss des Wettkampfjahres freuen. Auf die Landesmeisterschaften hatten sie das ganze Jahr hingearbeitet. Nun konnte er sich über einen Landesmeistertitel von Karolin Langer und den Erfolg von Gina Heitmann freuen, die mit angebrochenem Finger Bronze holte.
Die Schwimmer der TSG GutsMuths haben 100 Mitglieder, die in vier Gruppen für Vorschulkinder, Grundschüler und ab 5. Klasse betreut werden. 25 sind Wettkampfschwimmer. Die Erfolge und Delegierungen zu den Sportschulen führten dazu, dass die Abteilung seit vielen Jahren zu den Landesleistungsstützpunkten gehört. Vorschulkinder trainieren donnerstags ab 16 Uhr. Freizeitsportler können danach ab 17 Uhr in die Schwimmhalle kommen.
Weitere Informationen unter www.tsg-schwimmen-qlb.de.
Viele Wettkämpfe, ja sogar ein Trainingslager auf Mallorca lagen hinter ihnen. „Die Landesmeisterschaft ist ein hochkarätiges Sportereignis. Nur die Allerbesten im Land haben hier eine Chance“, weiß Heitmann. Angesichts der Trainingsvorteile der Sportclubs Halle und Magdeburg gibt es für kleinere Vereine kaum noch Angriffspunkte. Entsprechend bescheiden die Quedlinburger Erwartungen. Jeder soll kämpfen bis zum Umfallen und eine persönliche Bestzeit vorweisen, lautet die Ansage Heitmanns, der heimlich von einer Medaille träumte.
Nur wer die strengen zeitlichen Vorgaben einmal im Jahr bei einem Wettkampf erreicht hatte und sich durch eine entsprechende Trainings- und Wettkampfeinstellung ausgezeichnet hatte, durfte nach Magdeburg. Nur acht Quedlinburger erfüllten die Vorgabe, darunter Karolin Langer, Tabea Sperling, Sophie Bodenstab, Anna Schöne, Julia Heitmann, Gina Heitmann, Florian Rawald und Markus Schöne.
Julia Heitmann verfehlte mit persönlicher Bestzeit über 200 Meter Brust als Vierte nur knapp das Podest. „Der Jahrgang 2000 ist einer der am stärksten besetzten Jahrgänge. Da kann sich die Leistung sehen lassen“, tröstete der Trainer.
Mit absolutem Siegeswillen ging auch ihre ein Jahr ältere Schwester Gina Heitmann an den Start. Auch Schmerzen durch den angebrochenen Finger hielten sie nicht davon ab, den Wettkampf sauber durchzuziehen. „Ich habe das ganze Jahr auf diesen Tag hingearbeitet. Das lass ich mir nicht von meinem Finger kaputtmachen.“ Über 50 Meter Rücken und 50 Meter Brust verfehlte sie Platz sieben und sechs ihre Ziele.
Umso sensationeller war ihr Ergebnis über 200 Meter Rücken. Mit persönlicher Bestzeit holte sie die lang ersehnte Bronzemedaille. Davon angespornt ging Vereinskameradin Karolin Langer an den Start. Sie kämpfte sich über alle 50-Meter-Strecken. Mal leicht verbessert, dann wieder leicht verschlechtert, schrammte sie knapp an Medaillenrängen vorbei. Dies wollte die ehrgeizige, künftig an der Landessportschule trainierende Quedlinburgerin nicht auf sich sitzen lassen. Bei ihrem letzten Start über 100 Meter Schmetterling setzte sie alles auf eine Karte und sprintete vom ersten Meter an. Karolins Kraft reichte. Sie gewann sensationell Gold. „Einfach nur super“, meinte Heitmann, der auf ihre künftige Entwicklung gespannt ist. „Ich bin davon überzeugt, dass sie ein ganz Große werden könnte.“ Abteilungsleiter Michael Rawald und Cheftrainer Heitmann freuen sich nun auf erholsame Sommertage und dankten für das Geleistete.