"Keine Häufung auf Waldwegen": Köthener Hütte bei Mägdesprung im Harz: Kriminelle stehlen Rucksäcke aus Auto von Touristen

Mägdesprung - In Wanderstimmung waren die Eltern einer Facebook-Nutzerin nach diesem Erlebnis wohl nicht mehr: Kurz nachdem sie ihr Auto auf dem Parkplatz Köthener Hütte bei Mägdesprung abgestellt hatten, fanden sie es aufgebrochen wieder. Unbekannte Täter hatten die Heckscheibe eingeschlagen und alle vier Wanderrucksäcke daraus gestohlen.

Die Nutzerin hat einen kurzen Text zu der Tat in dem sozialen Netzwerk veröffentlicht in der Hoffnung, jemanden zu finden, der die dreisten Täter beobachtet hat. Denn ihren Eltern und den Freunden, die sie begleiteten, fehlt nun mehr als die Wanderausrüstung: „In den Rucksäcken waren Bargeld, sämtliche Papiere und Brillen“, schreibt sie.

„Dass das Geld wohl nie wieder auftauchen wird, ist klar, aber vielleicht haben wir Glück und es werden die Rucksäcke mit den für den Dieb unwichtigen Sachen gefunden.“ Von den gesuchten Rucksäcken sind zwei grau, einer schwarz und einer blau.

Der Diebstahl spielte sich in den Morgenstunden ab, die Eltern hatten den Wagen nur kurz unbeaufsichtigt gelassen - für die Tat kommt nur eine kurze Zeitspanne infrage. „Sie wurden anscheinend beobachtet“, vermutet die Tochter der Geschädigten und ergänzt: „Und ja, das Auto war abgeschlossen!“

Die Bestohlenen riefen die Polizei hinzu, die wenig später eintraf. Ein Beamter teilte ihnen laut Facebook-Post mit, dass zuvor binnen kürzester Zeit schon häufig im nahen Umkreis der Köthener Hütte Autos aufgebrochen worden seien. Die Stempelstelle 195 der Harzer Wandernadel als Diebstahl-Brennpunkt?

„Die Polizei kann keine Häufung von Pkw-Aufbrüchen auf Waldwegen verzeichnen“, teilt Kriminalhauptkommissarin Nadine Sünnemann vom Polizeirevier Harz auf Anfrage mit. „Damit ist auch kein Trend ersichtlich.“

Es komme jedoch immer mal wieder vor, dass Kriminelle die günstige Gelegenheit nutzen würden, um sich Wertgegenstände aus Fahrzeugen anzueignen. „Da die Polizei keinen Schwerpunkt von Pkw-Aufbrüchen an Stempelstellen registriert hat, wird dies auch nicht in der Lagebewertung mit erfasst“, erläutert Sünnemann.

Trotzdem würden die Beamten in der Streifentätigkeit immer auf Besonderheiten achten und auch „präventive Gespräche“ mit Autofahrern führen, die leichtgläubig ihre Fahrzeuge mit Wertgegenständen abstellen.

Die Kriminalhauptkommissarin rät Autofahrern, ihren Wagen an gut überschaubaren Plätzen abzustellen und auf keinen Fall Wertgegenstände offen und für jeden sichtbar im Auto liegen zu lassen. „Wertgegenstände sollten mit aus dem Fahrzeug genommen werden“, betont sie. (mz)