Drübeck bei Ilsenburg Kollision mit Kuhherde in Drübeck im Harz: HEX-Zug entgleist - 13 Tiere getötet

Drübeck - Ein Zug des Harz-Elbe-Express (HEX), der von Ilsenburg nach Halberstadt unterwegs war, ist am späten Mittwochabend bei Drübeck (Landkreis Harz) in eine Kuhherde gefahren. Drübeck ist ein Ortsteil von Ilsenburg und befindet sich auf der Bahnstrecke zwischen Vienenburg (Niedersachen) und Wernigerode (Sachsen-Anhalt).
Der Dieseltriebwagen habe gegen 23.25 Uhr ungebremst zwei Kühe überfahren und getötet, sagte Romy Gürtler von der Bundespolizei in Magdeburg der MZ. Elf weitere Tiere seien bereits ihren schweren Verletzungen erlegen, als die Streife der Bundespolizei gegen 0.17 Uhr am Unfallort eintraf.
Alle Insassen blieben unverletzt
Im Zug befand sich nach Angaben der Bundespolizei neben dem Lokführer und einem Zugbegleiter nur ein Fahrgast. Alle drei Menschen blieben bei dem Aufprall unverletzt. Der Passagier sei mit einem Taxi nach Hause gefahren worden, die beiden Angestellten wurden abgelöst, sagte Thomas Kleinrensing von der HEX-Pressestelle am Donnerstag der MZ.
Bei dem Aufprall des rund 65 Tonnen schweren LINT41-Dieseltriebwagens war nicht der gesamte Zug, sondern nur dessen vorderes Drehgestell entgleist, erklärte HEX-Sprecher Kleinrensing. Nachdem das Drehgestell wieder auf das Gleis gesetzt worden war, konnte der Zug langsam mit eigenem Antrieb zurück nach Halberstadt fahren.
Das Bahnunternehmen habe am frühen Morgen einen Schienenersatzverkehr eingerichtet. Seit der Freigabe der Strecke gegen 8 Uhr durch die Bundespolizei gehe der Zugverkehr wieder in Betrieb. „Wir hoffen, dass unsere Züge inzwischen wieder laut Fahrplan unterwegs sind", sagte Kleinrensing.
Tierhalter muss mit Konsequenzen rechnen
Nachdem der Halter der Tiere ermittelt wurde, prüft die Bundespolizei nun, ob der Mann schuldhaft oder fahrlässig gehandelt hat. Sollte sich herausstellen, dass die Koppel nicht ausreichend gesichert gewesen war, könne der Bauer für Zugverspätungen und Schäden am Harz-Elbe-Express zivilrechtlich haftbar gemacht werden, sagte Bundespolizei-Sprecherin Gürtler. „Strafrechtlich ist das nicht relevant.“
Erste Ermittlungen hätten ergeben, dass die 27 Tiere umfassende Herde ihre Weide jedenfalls nicht unmittelbar am Gleis gehabt habe, sondern weiter entfernt. (mz)