Kletterturm, Seilgarten, Teamspiel Kinder- und Jugendwehren erleben Abenteuer in Güntersberge
„Es ist erst seit kurzem möglich, wieder zusammenzukommen“, sagt Stadtjugendfeuerwehrwart Daniel Schmidt.

Güntersberge/MZ - „Können wir nicht einfach ‚Danke‘ lassen?“, kommt ein Vorschlag aus der Runde. Eigentlich sollte der Schriftzug „Dankerode“ aufs Papier gebracht werden. Das war so selbst ausgesucht, „wir haben uns alle abgestimmt“, sagt Lena.
Sie gehört wie 13 weitere Mädchen und Jungen zu den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Dankerode, die die insgesamt 26, an einem riesigen Stift befestigten Bänder in die Hände genommen haben. Und nun durch das Ziehen an eben jenen versuchen, mit dem Stift zu schreiben. Ganz schön knifflig, findet auch Hanna.
„Aber wenn man sich abstimmt im Team ...“ Im Team geht es auch etliche Meter weiter voran: Am Kletterturm steigt Johanna Meter für Meter nach oben, während Eva sie sichert. Die beiden Mädchen sind „Firekids“, arbeiten in der gleichnamigen Kinderfeuerwehr aus Siptenfelde, Straßberg und Güntersberge mit.
Teamspiel und Kletterturm sind zwei von insgesamt neun Stationen, an denen sich die Mitglieder von Kinder- und Jugendfeuerwehren aus der Stadt Harzgerode am Sonnabend im „Harz-Camp“ in Güntersberge beweisen können.
Bei der - nach 2019 - zweiten erlebnispädagogischen Wochenendschulung der Kinder- und Jugendfeuerwehr der Stadt Harzgerode. Und endlich wieder gemeinsam. „Wir freuen uns, dass wir nach eineinhalb Jahren wieder etwas machen können. Alle zusammen, aber auch die einzelnen Feuerwehren für sich zusammen“, sagt Christian Herzer, Sachgebietsleiter Ordnungsverwaltung bei der Stadt Harzgerode.
„Wir freuen uns, dass wir nach eineinhalb Jahren wieder etwas machen können.“
Christian Herzer, Ordnungsverwaltung der Stadt Harzgerode
Denn auch bei den Jugendfeuerwehren in Dankerode, Neudorf, Schielo/Königerode, Harzgerode, Güntersberge und Siptenfelde/Straßberg sowie den Kinderfeuerwehren Dankerode, Harzgerode und Siptenfelde/Straßberg/Güntersberge lag die Präsenz-Arbeit coronabedingt auf Eis.
„Es ist erst seit kurzem möglich, überhaupt wieder zusammenzukommen“, sagt Stadtjugendfeuerwehrwart Daniel Schmidt. Waren beim ersten gemeinsamen Wochenende vor zwei Jahren die Gruppen gemischt gebildet worden, bleiben die Mädchen und Jungen diesmal in ihren jeweiligen Kinder- und Jugendfeuerwehren, sind diese die Teams.
„Wenn man seit eineinhalb Jahren nichts gemeinsam machen konnte, sind sich manche ein bisschen fremd geworden“, sagt Daniel Schmidt. Die Kinder und Jugendlichen sollten sich nun wieder besser kennenlernen.

Wie schon vor zwei Jahren steht dabei die Teamarbeit im Vordergrund. Die ist beispielsweise auch im Niedrigseilgarten gefordert, wo einer dem anderen beim Balancieren hilft, oder beim Baumklettern, bei dem sich die Jugendlichen auf dem Weg in die Wipfel gegenseitig sichern - und ihre Betreuer auch schon einmal potenzielle Kandidaten für einen späteren Einsatz beim „Arbeiten im absturzgefährdeten Bereich“ entdecken.
„Sie können sich wirklich nur auf die Kinder konzentrieren und haben auch mal Luft, mit den Kindern Spaß zu haben.“
Christian Herzer, Organisator von „Schlüssel:Erlebnisse“ aus Halle
Für die 90 Kinder und Jugendlichen im Alter von 5 bis 18 Jahren sowie ihre 30 Betreuer soll auch der Spaß auf keinen Fall zu kurz kommen. Deshalb arbeiten Feuerwehr und Stadt bei der Ausgestaltung des Wochenendes - wie schon vor zwei Jahren - mit dem Team „Schlüssel:Erlebnisse“ aus Halle zusammen. Die Erlebnispädagogen um Martin Klitsche bringen ein Großteil des Equipments für die neun Stationen mit.
So könnten auch die Betreuer der Kinder- und Jugendfeuerwehren neue Anregungen mitnehmen, sagt Christian Herzer. Und sie seien etwas entlastet, ergänzt Daniel Schmidt. „Sie können sich wirklich nur auf die Kinder konzentrieren und haben auch mal Luft, mit den Kindern Spaß zu haben.“ Der steht auch beim Rahmenprogramm im Mittelpunkt, sei es bei der Eispause - eine Überraschung von Bürgermeister Marcus Weise - oder einer kleinen Nachtwanderung.

Wie vor zwei Jahren unterstützt der Landkreis Harz das Wochenende. Große Unterstützung kommt auch von den Fördervereine der acht Ortswehren - und von zahlreichen Sponsoren. Große wie kleine Unternehmen hätten sich hier beteiligt, die eingeworbene Summe habe sich im Vergleich zu 2019 mehr als verdoppelt, berichtet Christian Herzer. „Das war überwältigend.“
Zur Erinnerung an das Wochenende im „Harz-Camp“ und auch als Dankeschön an die Unterstützer wird ein gemeinsames Foto der Teilnehmer dienen, die sich darauf zu dem Schriftzug „Ki + JF HZG“ formieren. Zusammen, im Team.