Karate Karate: Erkältung lässt Charlotte kalt
Quedlinburg/MZ/ifo. - Lilly Dreiling ist es gewohnt, sich durch ein großes Starterfeld zu kämpfen. 40 Mädchen in der Altersklasse unter elf Jahren wollten sich auf zwei Kata-Pools behaupten. "Trotz Sommerpause und erst vor kurzem wieder begonnenem intensivem Training, lief Lilly eine technisch gute und kraftvolle Kata Heian Yondan", schilderte ihr Vater und Trainer Jens-Uwe Dreiling. Leider hatte sie das Pech, gleich in der ersten Runde auf die spätere Siegerin Joy Köhler (Sangerhausen) zu treffen. "In der Trostrunde steigerte sie ihre Vorführung noch, eine Unkonzentriertheit am Schluss verhinderte allerdings den sicheren Einzug in die nächste Runde. Damit blieb ihr die Chance auf den dritten Platz verwehrt."
Die kleine Quedlinburgerin schüttelte ihren Ärger schnell ab. In den Kampf-Wettbewerben, die auch auf zwei Matten ausgetragen wurden, sollte sie Erfolg haben. Nach zwei souverän gewonnenen Runden, machte sie es im Poolfinale noch einmal richtig spannend. Lilly führte mit 4:2-Punkten und kassiert acht Sekunden vor dem Ende einen Fußtritt zum Kopf, daraufhin übernahm ihre Gegnerin die Führung mit 5:4-Punkten. "Lilly behielt die Nerven und konnte mit einer Fausttechnik mit dem Schlussgong ausgleichen." Da sie technisch besser war, so die Ansicht der Kampfrichter, zog sie in das Finale ein und gewann dort souverän mit 6:0-Punkten. Den Erfolg machte sie mit dem Kinder-Kumite-Team Sachsen-Anhalt perfekt. Mit Jasmin Röper und Tina Neumann gewann sie erneut Gold.
Eine ganz starke Leistung bot Charlotte Müller (Junioren - 59 kg) im Kumite. Trotz einer Erkältung kämpfte sie beherzt und setzte ihre Kontrahentin unter Druck. "Charlottes Kampfstil ist geprägt von Mut, Entschlossenheit und dem Willen Punkte zu erzielen, ohne dabei verbissen zu agieren. Sicher erkannte sie ihre Chancen, setzte gezielt ihre Fausttechniken und machte so ihre Treffer", beschrieb Dreiling den Weg zum 4:2-Punktsieg im Finale. So habe sie auch in der offenen Gewichtsklasse gekämpft. "Dort zeigte sie sich im Halbfinale unbeeindruckt, als sie mit Sarah Grabert eine Topathletin vor sich hatte." Sie verlor zwar, konnte aber im Anschluss das kleine Finale und damit Platz drei erreichen. "Dabei bewies sie echte Nehmerqualitäten", lobte ihr Trainer. Carolin Maue, Jonas Streubel und Pascal Seidel zeigten gute Leistungen und konnten mit einer Gold- und zwei Bronzemedaillen zum Erfolg der Quedlinburger beitragen. Die Betreuer traten zufrieden den Heimweg an.