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Mit 114 km/h und Stinkefinger geblitzt Ilsenburg im Landkreis Harz: maskierter Raser zeigt der Polizei bei 114 km/h den Stinkefinger

14.03.2017, 06:00
Ein mit einem Radargerät ausgestattetes Streifenfahrzeug der Polizei blitzt  ein vorbeifahrendes Fahrzeug während einer Geschwindigkeitskontrolle.
Ein mit einem Radargerät ausgestattetes Streifenfahrzeug der Polizei blitzt  ein vorbeifahrendes Fahrzeug während einer Geschwindigkeitskontrolle. dpa

Ilsenburg/Halberstadt - Will sich hier ein Raser für ein Fahrverbot rächen? Oder hat der Mann am Steuer eine Wette verloren? Man kann nur spekulieren über die Motive eines Mannes, der eine Geschwindigkeitskontrolle in Ilsenburg dazu genutzt hat, sich mit 114 Kilometer pro Stunde – bei erlaubten 60 km/h - mit einem Stinkefinger ablichten zu lassen.

Die Polizei im Landkreis Harz fahndet jedenfalls nach einem unbekannten Mann, der am Montagmorgen gegen 7.40 Uhr im Veckenstedter Weg in Ilsenburg am Steuer eines schwarzen BMW seine rechte Hand ausstreckt und dabei seinen Mittelfinger zeigt. Um sicher zu gehen, dass er trotzt Raserei und Beleidigung nicht verfolgt werden kann, trug der Mann am Steuer eine so genannte Sturmhaube, außerdem waren die Nummernschilder an dem BMW demontiert.

Nun sucht die Polizei Zeugen, denen in den Morgenstunden im Raum Ilsenburg ein schwarzer BMW aufgefallen ist. Wer will, kann sich an das Polizeirevier Harz in Halberstadt unter Telefon 03941/674-193 oder jede andere Polizeidienststelle wenden.

Dass trotz der Dreistigkeit nicht mit einem Foto nach dem Raser gefahndet wird, habe damit zu tun, dass der Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung und die Beleidigung keine Straftaten von so genannter „erheblicher Bedeutung“ seien wie zum Beispiel Einbrüche, Diebstahl mit Waffen oder Kreditbetrug, wie sie im „Gesetz über die öffentliche Sicherheit und Ordnung des Landes Sachsen-Anhalt“ festgelegt sind.

Nur in solchen Fällen dürften der Beschuldigte oder Zeugen mit Fotos veröffentlicht werden, wie es die Strafprozessordnung regelt, erklärte Polizeisprecher Uwe Becker auf MZ-Nachfrage. Übrigens: Von 693 gemessenen Fahrzeugen fuhren am Montag in Ilsenburg lediglich sieben zu schnell.  (mz/wsl)