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Hallenfussball  Hallenfussball in Ilsenburg: Darlingerode holt die Krone

Von Detlef Anders 09.01.2017, 13:52
Der Westerhäuser Steffen Hägemann setzt sich beim 1:1 bei der Neuauflage des Vorjahresendspiels in der Vorrunde gegen Einheit Wernigerodes Christian Harrenberg durch. Der SV 1890 verpasste aber das Halbfinale.
Der Westerhäuser Steffen Hägemann setzt sich beim 1:1 bei der Neuauflage des Vorjahresendspiels in der Vorrunde gegen Einheit Wernigerodes Christian Harrenberg durch. Der SV 1890 verpasste aber das Halbfinale. Detlef Anders

Ilsenburg - Mit dem SV Darlingerode/Drübeck haben die Hallenmasters in Ilsenburg einen Überraschungssieger gefunden. Das Turnier um dem Team-Konrad-Cup, das als inoffizielle Harzmeisterschaft in der Halle gilt, war am Samstag der sportliche Zuschauermagnet im Harz.

Fast 700 Zuschauer kamen in die Ilsenburger Harzland-Halle. Die meisten von ihnen hatten sicherlich mit einem erneuten Erfolg des FC Einheit Wernigerode gerechnet, doch der verpasste im Endspiel den dritten Erfolg in Folge.

Der erst 19-jährige Eric Heindorf machte dem klar favorisierten Landesliga-Team mit seinen Toren zum 2:0-Sieg einen Strich durch die Rechnung und sorgte für unbändige Freude beim 14. der Landesklasse-Staffel 3. Die Darlingeröder waren erst nach Verlängerung gegen die Hallenfüchse aus Osterwieck ins Endspiel eingezogen.

Und in dieses Halbfinale kamen die Darlingeröder auch nur ganz knapp aufgrund des um ein Tor besseren Torverhältnisses mit dem punktgleichen SV 1890 Westerhausen. Der SV 1890 wurde letztlich Sechster, Stahl Thale Siebenter.

Einfach mal nur Spaß haben

„Es war weit mehr drin gewesen“, gestand SV-1890-Trainer Karsten Armes am Sonntag. Doch er wollte das Ergebnis nicht überbewerten. „Das Augenmerk lag darauf, Spaß zu haben, sich zu bewegen und nicht zu verletzen.“

Sein Team hatte mit dem 1:1 gegen Turnier-Favorit Einheit gut begonnen. In der Neuauflage des Endspiels vom Vorjahr hatte Ronny Borchardt Westerhausen in Führung gebracht, doch eine Minute vor Schluss glich Nick Schmidt für Einheit aus.

Nach dem 0:0 gegen den späteren Turniersieger Darlingerode/Drübeck verlor Westerhausen gegen Blankenburg 0:1, konnte dann aber nach dem 1:0 gegen Germania Halberstadt, bei dem Steffen Hägemann den Siegtreffer erzielte, noch einmal auf das Halbfinale hoffen. Doch der 3:0-Erfolg der Darlingeröder im letzten Spiel der Gruppe gegen Blankenburg durch drei Treffer von Leeroy Götz brachte das bessere Torverhältnis und den Halbfinaleinzug von Darlingerode/Drübeck.

Für Westerhausen blieb nur das Strafstoßschießen um Platz fünf, das gegen Ilsenburg 3:4 verloren wurde. „Es war unser einziges Hallenturnier. Nächste Woche geht es draußen weiter“, kündigte Armes an. Nach einem Test gegen Langenstein wartet schließlich bereits am 21. Januar der Landespokal-Fight beim Drittligisten Hallescher FC. „Das bringt alles etwas durcheinander.“

Stahl Thale hatte sich mehr erhofft

Der SV Stahl Thale hatte sich sicher auch mehr ausgerechnet. Nachdem das Team in den letzten drei Jahren immer ins Halbfinale eingezogen war und einmal Zweiter und zweimal Dritter geworden war, hoffte Trainer Ingo Vandreike auf eine Verbesserung. Doch bereits im ersten Spiel gab es eine 0:3-Niederlage gegen Osterwieck.

Die Hallenfüchse gewannen als einziges Team alle Vorrundenspiele. Im zweiten Spiel konnte Thale einen 2:0-Sieg gegen Langenstein feiern. Der neue Torwart Sebastian Thimm, der im Winter von Lok Aschersleben nach Thale kam, und Marcel Köhler hatten für Stahl getroffen. Dann gab es jedoch eine weitere Niederlage.

Zwar hatte A-Junior Florian Arndt die Thalenser in Führung gebracht, doch der Ex-Thalenser Michael Preuß, der im letzten Sommer zu Einheit Wernigerode gewechselt war und im Winter zu seinem Heimatverein Germania Wernigerode ging, glich aus, und Mateusz Plowas besorgte den 2:1-Siegtreffer der Germanen.

Damit war Thales Chance auf den Halbfinaleinzug vorbei. Im letzten Vorrundenspiel gab es ein 1:1 gegen Gastgeber Ilsenburg.

Thales Kapitän Florian Köhler zog sich einen Bänderriss zu

Trainer Ingo Vandreike ärgerte sich weniger über das verpasste Halbfinale als vielmehr über eine Verletzung. Kapitän Florian Köhler hatte sich bereits im ersten Spiel nach drei Minuten einen Bänderriss zugezogen, als er im Zweikampf seitlich geschoben wurde. Nun wird „Köhle“ mehrere Wochen ausfallen.

„Es lief nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben.“ Einigen seiner Spieler sei es nicht gelungen, zur normalen Tagesform zu kommen. Eigentlich sollte sein Team Spaß haben, doch mit dem Spaß war es nach der Verletzung leider vorbei. „Aber so was passiert halt.“ In der nächsten Woche spielt das Stahl-Team ein Hallenturnier beim MTV Wolfenbüttel.

Frank Rosenthal zufrieden mit dem Zuschauerinteresse

Frank Rosenthal, Trainer des gastgebenden SV Grün-Weiß Ilsenburg, der als Moderator aktiv war, zeigte sich am Sonntag zufrieden mit dem Interesse der Fans. Dass es keine Ausschreitungen gab, alle hinterher noch gemeinsam ein Bier trinken und versprechen, wieder zukommen, mache das Freundschaftsturnier sympathisch.

Seiner Ansicht nach haben sich Teams mit defensiver Struktur durchsetzen können. Damit offensivere Teams wie Einheit oder Westerhausen bessere Chancen haben und es für die Zuschauer wieder interessanter wird, will Rosenthal im kommenden Jahr über Änderungen nachdenken. (mz)

Andy Lippert nimmt beim 2:0-Sieg des SV Stahl Thale in der Vorrunde gegen Langenstein Maß - rechts Jerome Wegner. Der Thalenser verpasste aber den Halbfinaleinzug mit der Stahl-Elf.
Andy Lippert nimmt beim 2:0-Sieg des SV Stahl Thale in der Vorrunde gegen Langenstein Maß - rechts Jerome Wegner. Der Thalenser verpasste aber den Halbfinaleinzug mit der Stahl-Elf.
Detlef Anders