Fußball Fußball: Thale entzündet das «Stahl-Feuer»
THALE/MZ/WG. - Nun war die Mannschaft gefordert, beim Tabellennachbarn Schönebecker SV im Kellerduell die entsprechende Antwort zu geben. Das tat sie auch, obwohl man dies aus personeller Sicht so nicht unbedingt erwarten durfte. Unbändiger Kampfgeist, Biss und Wille waren unverkennbar, dazu in der ersten Halbzeit eine gute spielerische Leistung brachten insgesamt diesen nicht unverdienten Erfolg ein. Erstmals wieder war von der Mannschaft der Schlachtruf "Stahlfeuer, -feuer, -feuer, -feuer" zu hören. Zum nächsten Heimspiel will der Vorstand einen neuen Trainer präsentieren.
Marschroute von Interimstrainer Detlef Riedel war es, sich nicht zu verstecken und Schönebeck unter Druck zu setzen. Dazu bot er im Angriff Enrico Kaye und Marko Schnabel auf. Auch der Gastgeber spielte hochmotiviert ebenfalls auf Angriff. So entwickelte sich die Begegnung zu einer abwechslungsreichen Partie, in der jedes Team starke Phasen zeigte.
Die besseren Möglichkeiten, in Führung zu gehen, lagen auf Thalenser Seite. Nach einem Freistoß von Kaye versuchte sich Steffen Hägemann, in seinen abgefälschten Schuss grätschte Michel Kretschmer und traf nur die Querlatte (10.). Anschließend musste sich der SSV-Keeper Steven Ebeling bei einem Schuss von Jan Wienert strecken, um einen Rückstand zu vermeiden. In der 15. Minute setze sich Schnabel auf der linken Seite durch, bediente Kretschmer, der mit seinem Direktschuss kein Glück hatte. Die einzige gefährliche Aktion des Gastgebers vor der Pause wurde von Mathias Rhode eingeleitet und mit einem Direktschuss von Chris Müsing abgeschlossen (34.). Ansonsten versuchten sich die Schönebecker oftmals mit Distanzschüssen, die aber keine Gefahr für den Thalenser Torwart Nico Picek darstellten.
In der stärksten Phase der Gäste hatte Mario Krause die nächste Chance, bekam aber im Fallen den Ball nicht am Torwart vorbei (36.). Dann passierte es doch noch. Kretschmer spielte Alexander Michaelis auf der linken Seite frei, der den Ball auf Schnabel weiter leitete und mit einem Flachschuss zur bis dato verdienten Führung ins kurze Eck traf (37.). Die letze Möglichkeit vor der Pause vergab Schnabel nach einem Eckstoß von Kaye mit einem scharfen Kopfball neben das Gehäuse (45.).
Nach dem Seitenwechsel musste der Gastgeber mehr tun, um die Thalenser um den souveränen Libero und Kapitän Marcel Tietze ernsthaft zu gefährden. Die Abwehr stand jetzt stark unter Druck, Kräfteverschleiß machte sich bemerkbar, die Konzentration ließ nach, aber Picek im Tor hatte nur eine gefährliche Situation zu entschärfen, als ihn sein Mitspieler Björn Öhlmann per Kopf mit starker Parade herausforderte (64.).
Zum Glück versuchten sich der SSV weiterhin in schwachen Fernschüssen und zeigten im Spiel nach vorn viele Abspielfehler. Leider konnte der eingewechselte Nico Stange einen davon nicht zur Entscheidung nutzen, als er allein auf Schlussmann Ebeling zulief (87.). Als auch die fünf Minuten Nachspielzeit vorüber waren, lagen sich 14 Thalenser Spieler, Trainer Riedel, Mannschaftsleiter Günter Meinert, Betreuer Roland Wilke und fünf Schlachtenbummler glücklich in den Armen. Der SV Stahl verließ mit dem Sieg die Abstiegsränge und ist nun 13.
Stahl Thale: Picek - Öhlmann, Tietze, Geuer, Kretschmer, Krause, J. Wienert, Michaelis (67. Stange), Hägemann, Kaye (90. Schröder), Schnabel (59. M. Stachowiak)