Fußball Fußball: Harzgerode und QSV steigen ab
QUEDLINBURG/MZ/HB/HAR/KN/SXR. - Dem QSV nützte auch der 5:3-Erfolg gegen den Tabellendritten aus Aschersleben nichts mehr. Da Germania Wernigerode gegen Osterwieck ebenfalls drei Punkte holte, sicherten sich diese mit sechs Punkten Vorsprung auf Harzgerode und einem um 25 Tore besseren Torverhältnis vorzeitig den Klassenerhalt. An der Spitze gab es dagegen einen Wechsel. Durch die Bernburger Niederlage übernahm Ilsenburg die Tabellenführung. Westerhausen festigte den vierten Platz.
QSV - Lok Aschersleben 5:3 (4:1)
Ironie des Schicksals - im zehnten Anlauf hat der QSV endlich gewonnen und ist trotzdem abgestiegen. Aschersleben verlor nach dem 1:2 im Hinspiel erneut und büßte damit die letzte Hoffnung auf den Staffelsieg ein. Die Quedlinburger Zuschauer staunten über die gute Leistung, die ihre Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit bot. Was sie da ablieferte, erinnerte stark an das 5:0 gegen Germania Wernigerode am zweiten Spieltag. Trainer Reiner Kriese meinte, die gute Zusammenarbeit mit Peter Schüttig zahle sich allmählich aus.
Aschersleben war in der Defensive. Marcel Kliemt gefiel mit gefährlichen Vorstößen über den rechten Flügel. Eine seiner Flanken konnte der Gästekeeper nicht festhalten, und Sven Färber "staubte" ab zum 1:0 (11.). 14. Minute: Ecke von Sebastian Grimmer. Ronny Schönian drückte die Kugel zum 2:0 über die Linie. 3:0 (28.), als Philipp Brüser aus 18 Metern entschlossen abzog. Grimmer machte "sein" Tor zum 4:0 (44.) mit einem gefühlvollen Heber. Die Gäste bekamen keine Ordnung. Trainer Siegfried Keller sprach vom "Abwehrverhalten einer Schülermannschaft". Lok stand vor einem Debakel. Fast mit dem Pausenpfiff gelang Andy Martin per Kopf das 1:4. Dieser Treffer und passende Worte des Trainers inspirierten die Gäste zur Aufholjagd. Jetzt zeigten sie, was sie drauf haben.
Der Ball lief. Der QSV bekam Probleme. Mit einem Freistoß verkürzte Martin auf 2:4 (50.). Auch die Abwehrspieler gingen nach vorn. Dadurch bekamen die Gastgeber beste Konterchancen. Doch nicht eine wurde genutzt. So kam, was kommen musste. Mit einem Schuss aus rund 30 Metern erzielte wiederum Martin das 3:4 (72.). Sollte die Partie tatsächlich kippen? Zum Glück für die Platzbesitzer verhinderte jetzt Steven Voigt im Tor mit zwei Glanzparaden weitere Treffer der Gäste. Nach dem schönsten Spielzug des Tages von Brüser über Sven Gabriel zu Schönian fiel das entscheidende 5:3 (80.). Martin sah wegen Meckerns Gelb-Rot (84.).
QSV: Masur (46. Voigt), Thomas (71. Gabriel), Wegert, Weidner, Brenner, Grimmer, Färber, Brüser (88. Böhme), Könnecke, Schönian, Kliemt.
Westerhausen - Wulferstedt 3:2(2:1)
Mit dem zehnten Rückrundensieg konnte Westerhausen den vierten Platz verteidigen und kann noch auf Platz drei schielen, vorausgesetzt, man gewinnt die zwei letzten Spiele. Wer glaubte, hier wird Sommerfußball gezeigt, sah sich getäuscht. Beide Mannschaften spielten hohes Tempo, jeder wollte diese Begegnung gewinnen. Es gab kein Abtasten, auch die Zweikämpfe wurden verbissen geführt. Schon in der fünften Minute ging die heimische Wolfsberg-Elf in Führung. Gunnar Blum schoss ein Wahnsinnstor. Nach einer Flanke von Marco Michaelis nahm er den Ball aus der Luft und jagte ihn in den Torwinkel. Die Zuschauer feierten ihn frenetisch. Die nächsten Minuten gehörten den Gästen, die nicht verunsichert waren.
Ein Schuss landete auf der Querlatte, dann lenkte der überragend haltende Erik Elsner einen Kopfball mit den Fingerspitzen um den Pfosten. Dann kamen die ehrgeizigen Gäste zum verdienten Ausgleich per Kopf nach einer Ecke durch René Jahn (17.). Doch der Gastgeber schlug sofort zurück. Ronny Borchardt zwirbelte einen Freistoß über die Mauer in den Winkel (19.). Wieder ein klasse Tor. Beide Teams kämpften verbissen weiter, Tore fielen bis zur Pause aber nicht mehr. Vom hohen Tempo schienen sich, die Mannschaften in der zweiten Hälfte erholen zu müssen. Kaum Nennenswertes passierte. Der SV verwaltete seinen Vorsprung, die Gäste bekamen kein konstruktives Spiel mehr zustande. In der 70. Minute näherten sich die Gäste wieder gefährlich dem Tor. Jetzt nahm das Spiel wieder Fahrt auf und Elsner parierte großartig. Torsten Bothe erhöhte aus dem Gewühl heraus zur 3:1-Führung (82.). Arbeiter scheiterte mit einem Kracher am Gästekeeper. Einen Freistoß nutzten die Gäste zur Ergebniskorrektur.
Westerhausen: Elsner- Sören Maulhardt, Werner, Blum, Weber, Borchardt, Stachowiak, Arbeiter (89. Danny Maulhardt), Ullrich, Bothe (85. Fricke), Michaelis
Gernrode - Blankenburg3:0
Personalnot zwang Gernrodes Trainer Mario Walter zu besonderen Maßnahmen. Gerade im Defensivbereich war Kreativität gefragt und so musste Flügelstürmer Marvin Gehrke als linker Verteidiger ran. Auch die Aufstellung, des nach acht Monaten aus Australien zurückgekehrten Melchior Ibe, überraschte das Publikum. Dies sollte sich aber schnell ändern. Nach zwei Minuten war es jener Ibe, der auf dem linken Flügel bis zur Grundlinie durchdringen konnte und in die Mitte gab, wo Sven Fiebig einschussbereit stand und das 1:0 erzielte. Zehn Minuten später revanchierte sich der Schütze beim Passgeber, und so verwandelte Ibe eine Ecke von Fiebig zum 2:0. Die Gäste wirkten beeindruckt von der Dominanz der Hausherren und schafften es kaum, Impulse zu setzen. Auf der Gegenseite hätte Tony Umgelder das Spiel schon nach 25 Minuten entscheiden können, scheiterte aber aus kürzester Distanz an Blankenburgs Schlussmann Kersten Lüttich.
Nach der Pause drängte Gernrode auf die Vorentscheidung und konnte das 3:0 (49.) erzielen. Eine Ecke des Interimskapitäns Sven Fiebig köpfte Umgelder völlig frei in die Maschen. Danach lehnten sich die Hausherren zurück. Allerdings war gegen die Defensive der SG Bad Suderode / Gernrode um den überzeugend aufspielenden Libero Tobias Lindenberg kaum ein Kraut gewachsen - und wenn des die Gäste doch schafften, diese Abwehr zu überwinden, war stets Torwart Steve Bothe zur Stelle. Nur bei einem langen Ball zeigte sich die Hintermannschaft etwas unaufmerksam (58.). Ansonsten sah man jetzt, dass es um nichts mehr ging. Nach dem Platzverweis gegen Blankenburgs Sebastian Lehmann nach zu hartem Einsteigen gegen Michael Umgelder (83.) gaben sich beide Teams mit dem 3:0 zufrieden.
Gernrode: S. Bothe, M. Umgelder, F. Herz, T. Lindenberg, M. Gehrke, B. Krull, S. Fiebig (85. T. Steinert), M. Ibe (57. Marcus Franke), M. Jost, T. Umgelder, C. Stertz (60. M. Zinke)
Ballenstedt - Harzgerode3:2 (0:2)
Vor dem letzten Heimspiel wurden Ralf Vielahn und Julian Fesser nach 15 Jahren Mitgliedschaft beim FSV verabschiedet, da sie nun in Hannover arbeiten. Für Askania ging es um einen versöhnlichen Abschluss, Harzgerode wollte den Klassenerhalt offen lassen. Askania begann nervös und Harzgerode konnte nach einem Einwurf, den Marcel Zeißig verschätzte, durch Christoph Hohmann mit 1:0 (4.) in Führung gehen. Nach schlechtem Rückpass von Alexander Riebe wurde Torhüter Erwin Kepke von Florian Brinkmann ausgespielt und es stand 2:0 für Harzgerode (9.). Dann war der FSV endlich wach. Harzgerode war bemüht, mit langen Bällen die Angreifer in Szene zu setzen und blieb gefährlich. Ballenstedt war bemüht aber zu überhastet in den Aktionen. Der Anschusstreffer lag in der Luft.
Nach dem Wechsel gab es Gelegenheiten auf beiden Seiten. Oliver Zeißig erzielte nach gutem Zuspiel von Kapitän Oliver Bachmann das 1:2 (55.). Nach einer Stunde wurde der FSV immer stärker, bei Harzgerode schwanden die Kräfte. Sebastian Dorst kam für Christian Trenkel, Christian Reuß für Julian Fesser. Dies brachte frischen Wind. Nach Zuspiel von Max Buschhorn erzielt Christian Reuß den verdienten Ausgleich in gewohnter Manier (77.). Die Aktionen der Gäste wurden nur härter und Schiedsrichterentscheidungen umstrittener. Als der FSV Askania einen Freistoß an der Strafraumgrenze erhielt, verwandelte Christian Reuß zum 3:2 (81.). Harzgerode hatte nun kaum noch etwas dagegen zu setzen. Die letzten Chancen der Ballenstedter blieben ungenutzt.
Ballenstedt:Kepke, M. Zeißig, Riebe, Fesser (69. Reuß), Steinemann, Buschhorn (77. Hildebrandt), Bachmann, Bartnitzki, Frohburg, Trenkel (62. Dorst), O. Zeißig
Harzgerode: Werner, Timpe, Brinkmann, Buchmann (66. F. Kunert), Schmelzer, Kunert, Briedenhahn (69. Krug), Ehlert, Garbusow, Barnebeck; Hohmann.