Fußball Fußball: Gernrodes dritter Matchball
quedlinburg/MZ. - Die Stunde der Wahrheit naht. Zumindest für Germania Gernrode (13.) am Sonnabend. Da wird sich im Auswärtsduell gegen Heudeber (14.) entscheiden, ob die Klasse gehalten werden kann oder die nächste Saison in der Harzoberliga gekickt werden muss. Für die beiden anderen Mannschaften, Stahl Thale (4.) und 1890 Westerhausen (3.), ist die Saison gelaufen. Alle Spiele beginnen planmäßig um 15 Uhr.
"Was treibt uns an?", wiederholt Gernrodes Trainer Uwe Schwierske, der die Mannschaft aus Gernrödern und Bad Suderödern seit fünf Spieltagen unter seinen Fittichen hat, die Frage der MZ. "Es ist das entscheidende Spiel. Verlieren wir, bedeutet das den Abstieg und alles ist gelaufen. Gewinnen wir und holen drei wichtige Punkte, sind wir durch. Und wenn wir nur einen Punkt holen, dann haben wir noch gegen Westerhausen am letzten Spieltag die Chance auf den Klassenerhalt offen."
Hoffnung gibt dem Trainergespann Uwe Schwierske und Ulrich Füchtner die Leistung vom vergangenen Wochenende gegen den Liga-Krösus Lok Aschersleben, wo die Germanen-Elf mit einem 2:2 nach einer 2:0-Führung einen Heimpunkt holte. "Das macht mich sehr optimistisch, vor allem nachdem wir in Blankenburg eine Woche vorher ganz schlecht gespielt haben", so Schwierske. Und seine Spieler, Toni Umgelder ist gesperrt und Toni Steinert sowie Marcel Zinke fehlen im Stammaufgebot, brennen zurzeit auf einen Auswärtserfolg. Denn die taktische Marschroute des Trainer-Duos wurde letzte Woche von allen strikt eingehalten. Abweichen will man nun auch gegen Heudeber nicht, gegen die das Hinspiel 2:0 gewonnen wurde. "Die wollen nicht absteigen, das weiß ich und das merkt man auch", so Schwierske über seine "Jungs", der den dritten Matchball in punkto Klassenerhalt nicht auch noch abgeben will. Und er wünscht sich vor allem eines: "Es sollten so viel wie möglich unserer Fans die Mannschaft in Heudeber unterstützen."
Der SV 1890 Westerhausen als Platzherr dürfte gegen Askania Bernburg II (6.) wohl keine Probleme haben und vielleicht noch auf den Vizerang klettern. Aber: Da war ja das Heimspiel letzte Woche gegen Heudeber mit einem schwachen 1:1-Unentschieden. Ein Duell der Marke Magerkost und keiner der Westerhäuser annähernd in Normalform. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Trainer Ralf Hermann selbst einen Maulkorb verpasste und "keinen Ton" mehr für den Rest der Saison von sich geben und etwas zu den beiden ausstehenden Spielen oder zur Mannschaft selbst überhaupt sagen will.
Nach dem überraschend klaren 4:1-Erfolg in Schackstedt erwarten die Thalenser Zuschauer auch am Sonnabend im letzten Heimspiel eine überzeugende Leistung ihrer Manschaft. Nach dem jüngsten Spiel gegen Wernigerode (7:0) wünschen sie sich natürlich den nächsten Heimsieg, um mindestens das Minimalziel Platz fünf zu sichern. Osterwieck (11.) ist im Kampf um den Klassenerhalt noch nicht aus dem Schneider. Noch immer wird unter vier bedrohten Teams der dritte Absteiger gesucht. Osterwieck überwinterte auf Tabellenplatz zehn, vier Punkte von der Abstiegszone entfernt. Inzwischen ist der Abstand auf zwei Punkte geschrumpft, weil die Osterwiecker in den letzten vier Begegnungen ohne Punkt geblieben sind. Zuvor noch hatten sie drei Spiele in Folge gewonnen, darunter sensationell in Schlanstedt (3:0). Angesichts der personellen Probleme hatte Spielertrainer Sven Hahmann (40) als Saisonziel "nur" den Klassenerhalt ausgerufen. Thale war es am 14. Spieltag als erster Mannschaft gelungen, drei Punkte aus dem Osterwiecker Ratsgarten zu entführen. Für die Stahl-Elf war es damals nach zehn sieglosen Spielen der Startschuss in eine bessere Rückrunde. "Obwohl nach oben nichts mehr geht, will mein Team auch dieses Spiel gewinnen", zeigte sich Trainer Andreas Lehmann optimistisch. "Die Mannschaft spielte zuletzt guten Fußball, weil die Stimmung gut ist und die Moral stimmt". Allerdings muss er in Kauf nehmen, dass einige junge Spieler bereits am Vortag beim Kreispokalfinale in Berßel zum Einsatz kommen und sich so einer kräftezehrenden Doppelbelastung unterziehen müssen.