Freilichtbühnen im Harz Freilichtbühnen im Harz : Konzept für zwei Theater

Thale - „Aladin und die Wunderlampe“, „Das Dschungelbuch“ und „Drei Haselnüsse für Aschenputtel“ bestimmen in diesem Sommer den Spielplan des Harzer Bergtheaters Thale. Das Theater Fairytale, das Nordharzer Städtebundtheater und das Freie Theater Harz setzen mit ihren Inszenierungen vor allem auf Familientauglichkeit - und damit auf die Vor- und Nachmittagszeit.
Bei Abendveranstaltungen kommen Musikfreunde auf ihre Kosten
Abendveranstaltungen sind die Ausnahme und der Musik vorbehalten. Das liegt am neuen Konzept der Bodetal Tourismus GmbH als Träger der Bühne: Wer hier spielen will, muss sich einmieten.
„Es ist eine anspruchsvolle Summe, die hier zu zahlen ist, aber nach wie vor wird der Spielbetrieb zu 25 bis 30 Prozent von der Stadt unterstützt“, betont Michael Weber, Geschäftsführer der Bodetal Tourismus GmbH.
Finanzielles Risiko liegt bei den Theatern
Bislang hatte es eine Einnahmenteilung gegeben. Nun liegt das Risiko bei den Theatern, die sich aus diesem Grund zumeist auf Familienvorstellungen konzentrieren.
Abendfüllende Schauspielinszenierungen werden stattdessen auf der kleineren Waldbühne Altenbrak gezeigt. Eine Chance für das Amphitheater, das stets im Schatten des weitaus bekannteren Bergtheaters steht.
„Die Bühne ist ein Traum“, sagt Schauspieler und Regisseur Mario Gericke, der mit dem Fantasy-Musical „Laroranja“ zum dritten Mal in Altenbrak gastiert und Neubesetzungen und mehr Nähe zum Publikum verspricht, wobei es nicht allein um die Inszenierung an sich geht: „Vergangenes Jahr haben wir vor Ort Käse geräuchert und ihn ‚Laroranja-Käse‘ genannt.
In diesem Jahr gibt es noch Brezeln aus einem Holzofen dazu. Man kann auch ’ne Menge selbst machen.“
Ortswechsel, um auch Kosten zu sparen
Die Theater sehen in dem Ortswechsel auch eine Chance. Das Freie Theater Harz wird in Altenbrak seine Inszenierung „Sherlock Holmes - Der Hund der Baskervilles“ zeigen, mit der es 2016 noch im Bergtheater zu sehen war. Ensembleleiter Klaus Heydenbluth sagt es unverblümt:
„Die Miete für die Abendvorstellungen ist für uns zu hoch. Wenn wir eine Inszenierung, auf die wir stolz sind, noch einmal spielen, dann in Altenbrak.“
„Das ist die richtige Bühne für eine Hexe“, sagt Ina Rothe, die als „Hexe Krepelkirsche“ zum ersten Mal in Altenbrak gastiert. Mit ihrem Kindertheaterstück „Die verzauberte Waldkönigin“ mit Puppen und Schauspielern wird sie die Bühne vormittags nutzen.
Kinderbuchklassiker auf dem Berg
„Die Konditionen haben sich geändert, trotzdem haben wir uns entschlossen, im Bergtheater zu spielen“, sagt Bertram Beier, Verkaufsleiter des Nordharzer Städtebundtheaters, das eine Neuinszenierung des Kinderbuchklassikers „Das Dschungelbuch“ und die Operette „Der Bettelstudent“ präsentiert, außerdem die Operngala „Italienische Nacht“.
Das Freie Theater Harz wird auf dem Hexentanzplatz mit dem Märchen „Drei Haselnüsse für Aschenputtel“ zu Gast sein. „Das ist eine zauberhafte Märchenkomödie, nicht zu albern für die Großen, nicht zu anspruchsvoll für die Kleinen“, so Heydenbluth.
Bergtheater als Eventbühne weiter ausbauen
„Wir haben uns viel vorgenommen auf dem Berg und in Altenbrak“, sagt Ronny Große, Veranstaltungsmanager der Bodetal Tourismus GmbH. Man habe neue Partner gewinnen können und die Vielfalt erhöht. Dabei gibt es ein Ziel: „Wir bauen das Bergtheater als Event-Bühne weiter aus.“
Das spiegelt sich in den Konzerten wider. Mit der Musicalnight, „Ostrock meets Classic“, City, Max Giesinger mit Flo Unger als Support und den Rocklegenden CCR, The Lords und The Rattles wird Vertrautes geboten.
Zugleich werden neue Wege beschritten, wenn die englisch-irische Future-Pop-Band VNV Nation auf den Berg kommt. Ihr - bereits ausverkauftes - Konzert in Thale nennt sie „Unter dem Himmel“ und bringt dafür drei Bands aus Deutschland und Großbritannien mit.
Das Bergtheater werde damit zu einer Festivalbühne, sagt Maik Fye vom Verein „Kultur für die Region“, der das Konzert organisiert hat: „Damit kann man Gäste gewinnen, die noch nicht hier gewesen sind.“
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Traditionell eröffnet das Theater Fairytale die Spielzeit im Harzer Bergtheater Thale mit einem Kindertheaterstück. Am Sonntag, 28. Mai, ist es soweit: Um 15 Uhr beginnt die Aufführung des Märchenmusicals „Aladin und die Wunderlampe“. 25 Darsteller wollen mit Schauspiel, Musik und Tanz orientalisches Flair auf den Berg zaubern. „Es wird auch einen magischen Teppich geben“, verspricht Ensembleleiter und Regisseur Ronny Große.
Mit der Operette „Der Bettelstudent“ in einer Inszenierung des Nordharzer Städtebundtheaters wird am 27. August die Saison beendet.
Das komplette Programm und Tickets für das Bergtheater und die Waldbühne gibt es online unter bodetal.de.
(mz)