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Der Beste des Landes Der Beste des Landes Sachsen-Anhalt: Und das mit glatt 1,0

Von Petra Korn 19.09.2019, 09:56
Oliver Hüber hat seine Ausbildung mit einer glatten Eins abgeschlossen.
Oliver Hüber hat seine Ausbildung mit einer glatten Eins abgeschlossen. Landkreis/Slawig

Brocken/Ballenstedt - 1,0. Mit diesem Ergebnis hat Oliver Hüber seine Ausbildung zum Notfallsanitäter beim Eigenbetrieb Rettungsdienst des Landkreises Harz beendet. Sein Zeugnis hat der 23-Jährige aus Ballenstedt schon vor einigen Tagen bekommen. Am Mittwochnachmittag sprach ihm Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) bei einer Veranstaltung auf dem Brocken noch seine besondere Anerkennung aus: Oliver Hüber hat das landesweit beste Abschlussergebnis als Notfallsanitäter erreicht.

Oliver Hüber: „Ich habe aber schon in der Lehre gemerkt, dass das doch nicht meine Erfüllung ist.“

Die Ausbildung war seine zweite. Aus einer Handwerkerfamilie kommend und gern mit Holz arbeitend, hatte sich Oliver Hüber nach dem erweiterten Realschulabschluss an der Sekundarschule Ermsleben für eine Ausbildung zum Tischler entschieden. Auch diese schloss er mit einer Eins vor dem Komma ab.

„Ich habe aber schon in der Lehre gemerkt, dass das doch nicht meine Erfüllung ist.“

Die Idee, noch einmal eine neue Ausbildung im Bereich des Rettungsdienstes zu beginnen, entwickelte sich während seiner ehrenamtlichen Tätigkeit bei der Feuerwehr, in der Oliver Hüber inzwischen seit zehn Jahren mitarbeitet.

Der Beste des Landes: Sich über das Berufsbild ausreichend informiert

So habe er sich nach Einsätzen mit Mitarbeitern des Rettungsdienstes unterhalten, mit einer Schulfreundin, die hier arbeitet, und auch einem Feuerwehrkameraden, der in der Einsatzleitstelle des Landkreises tätig ist, habe sich über das Berufsbild informiert.

Er bewarb sich beim Eigenbetrieb für eine Ausbildung und wurde angenommen. Die Berufsschule absolvierte der Ballenstedter in Halle, den praktischen Teil beim Eigenbetrieb, vorrangig in den Rettungswachen in Wernigerode und Halberstadt.

Der Beste des Landes: Mit der neuen Fahrerlaubnis als Fahrer im Einsatz

Im ersten Ausbildungsjahr als Praktikant bei den Einsätzen mitfahrend, „hat man gute Einblicke bekommen“, erzählt Oliver Hüber.

Zum ersten Lehrjahr gehörte aber auch, den Führerschein zu erwerben und den Rettungssanitäter-Lehrgang zu absolvieren. So war der Ballenstedter ab dem zweiten Ausbildungsjahr dann auch als Fahrer im Einsatz und hat später dann mehr und mehr Aufgaben bei der Versorgung der Patienten übernehmen können.

Der Beste des Landes: „Weil ich aus dem Handwerk kam, ist mir der Start im Gesundheitssystem schon schwer gefallen.“

Dass er die Ausbildung mit 1,0 beenden würde, hat er am Anfang nicht gedacht. „Weil ich aus dem Handwerk kam, ist mir der Start im Gesundheitssystem schon schwer gefallen. Die lateinischen Fachbegriffe, die Anatomie - das war ein harter Kampf. Aber man hat sich halt durchgeboxt.“

Der Beste des Landes: Die Berufung gefunden

Er habe, betont Oliver Hüber, auch sehr gute Ausbilder gehabt, im Eigenbetrieb wie in der Schule. Und er sei ein ehrgeiziger Mensch: Wenn ihm das Vermittelte nicht ausreiche, er Antworten nicht befriedigend finde, „dann setze ich mich hin und eigne mir mehr an. Ich denke, das war der richtige Weg.“

Apropos richtiger Weg: Noch einmal einen neuen Anfang beim Rettungsdienst zu wagen, „das war für mich die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Ich habe meine Berufung gefunden“, sagt der Ballenstedter. Als Notfallsanitäter „weiß man nie, was einen erwartet. Man lernt so viele Menschen, so viele Aspekte des Lebens kennen, das finde ich sehr reizvoll an der Aufgabe.“

Der Beste des Landes: Neuer Arbeitsplatz ist in der Rettungswache Blankenburg

Inzwischen ist Hüber Mitarbeiter beim Eigenbetrieb; sein Arbeitsplatz ist in der Rettungswache Blankenburg. Sein nächstes Ziel hat er schon vor Augen: „Ich würde mich gern weiterentwickeln, so dass ich als Ausbilder fungieren kann.“ Erfahrungen darin, anderen Dinge zu vermitteln, sammelt er schon bei der Feuerwehr: Hier unterstützt er bei der Ausbildung der Kameraden in der technischen Hilfeleistung. (mz)