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Das Fördergeld fließt nur langsam Das Fördergeld fließt nur langsam: Folge: Krediterhöhung ist unumgäglich

Von Martin Höfig 05.03.2020, 09:56
Der leerstehende Gebäudekomplex der ehemaligen Goethe-Schule in Ditfurt.
Der leerstehende Gebäudekomplex der ehemaligen Goethe-Schule in Ditfurt. Dominique Leppin

Ditfurt - „2020 wird ein schwieriges Jahr“, leitet Bürgermeister Matthias Hellmann (FDP) die Gemeinderatssitzung in Ditfurt ein. Fördergeld vom Land und aus dem Landkreis fließe langsam, weshalb man Maßnahmen ergreifen müsse. Er verweist auf Tino Schmidt, seines Zeichens Kämmerer der Verbandsgemeinde Vorharz.

Dieser eröffnet den Ratsmitgliedern den Änderungsantrag, den Höchstbetrag des Liquiditätskredits, der momentan bei einer Million Euro liegt, auf 1,2 Millionen Euro zu erhöhen. Der Antrag wird angenommen.

Der im weiteren Verlauf der Sitzung beschlossene Haushalt der Gemeinde Ditfurt beinhaltet folgende wichtigen Punkte:

Die weitere Sanierung der örtlichen Sporthalle. Hier sollen die Wasserleitung und die sanitären Anlagen erneuert werden. Finanziert werden soll das aus dem Finanztopf, der für alle Aufwendungen für die Unterhaltung der Grundstücke und baulichen Anlage zur Verfügung steht. In diesem befinden sich 12.800 Euro, von denen der größte Teil für die Sanierungsarbeiten in der Sporthalle veranschlagt sind.

Die Sanierung der 1910 eingeweihten Friedhofskapelle auf dem örtlichen Friedhof am alten Stadtweg im Westen der Gemeinde. Dies ist eine investive Maßnahme, die zu einem Viertel von der Kirche und zu drei Vierteln vom Land finanziert werden soll. Insgesamt sind für die Sanierung der Kapelle 200.000 Euro veranschlagt.

Für die Unterhaltung von Straßen sind im Haushalt 40.000 Euro vorgesehen. Eine Maßnahme ist beispielsweise die Plattenbefestigung im Thekendorfer Weg, die allein bereits mit Kosten in Höhe von 20.000 Euro veranschlagt wird. Für Verkehrszeichen sind 1.500 Euro beim Posten Gemeindestraßen veranschlagt. Weitere straßenbauliche Maßnahmen würden durch den Gemeinderat in folgenden Sitzungen festgelegt.

Beschlossen worden sind aber bereits Aufwendungen für Reparaturen defekter Straßenleuchten in Höhe von 10.000 Euro. Das entspricht der veranschlagten Höhe der Kosten für diesen Posten im vergangenen Jahr. Die Unterhaltung des sonstigen unbeweglichen Vermögens sinke demnach im Vergleich zum Vorjahr auf 55.000 Euro.

Der Ausbau eines Teilstücks des Boderadweges wurde in der Gemeinderatssitzung ebenfalls beschlossen. Dabei handelt es sich um die so genannte Straße am See, deren Route Harald Brockelt, Mitglied des Verbandsgemeinderats Vorharz, so beschreibt: „Es geht um das Stück von der Kreisstraße Langenberg in Richtung See, dann weiter in Richtung Dorf bis zur Salzrinne.“

Man wolle den Boderadweg als festen Bestandteil für Fahrradfahrer in der Harzregion integrieren. „Wie es der Europaradweg R1 schon ist“, so Brockelt.

Dafür sei aber noch einiges zu tun. Da sich der Landkreis weitgehend aus dem Projekt herausgezogen habe, wie Brockelt anmerkt, müssten die Kommunen nun umso mehr Kraft in die Gestaltung des Radweges investieren.

„Doch über Ditfurt hinaus gibt es bisher erst mal nur eine gemeinsame Willenserklärung der drei an dem Projekt beteiligten Gemeinden Thale, Quedlinburg und der Verbandsgemeinde Vorharz. Dabei geht es zum Beispiel um die Beschilderung und Entwicklung eines einheitlichen Logos von Anfang bis Ende des Boderadweges“, erklärt Brockelt. Für die Beschilderung im Ditfurter Abschnitt steht der Gemeinde der mit 1.500 Euro gefüllte Topf für Verkehrszeichen zur Verfügung, die im Posten Gemeindestraßen mit veranschlagt sind.

In der mittelfristigen Finanzplanung sind die Vorjahreswerte zugrunde gelegt. Alle genannten Harzer Gemeinden machten mit und wollten sich einbringen, doch der größte Motor für das Vorhaben sei bis jetzt der Salzlandkreis, ergänzt er.

Einen weiteren Aspekt bei der Gemeinderatssitzung bildete das leerstehende Gebäude der ehemaligen Goethe-Schule im Ort. Über Andeutungen ging Bürgermeister Hellmann diesbezüglich in der Sitzung aber nicht hinaus. „Es gibt einen Interessenten aus dem Rheinland“, ließ er lediglich wissen.

Die Gemeinde hatte erst kürzlich einen Makler eingeschaltet, um die Schule zu verkaufen. Für Hellmann hat das Gebäude-Ensemble viel Potenzial. Ob für betreutes Wohnen für Senioren oder andere Ideen - wichtig sei ihm weniger der Preis, sondern ein gutes Nutzungskonzept. (mz)