Dankerode Dankerode: Kinder haben Spaß bei Verkehrserziehung

Dankerode - Erst über das Brett, dann zwischen den beiden Stangen hindurch, wobei die eine mit der linken, die andere mit der rechten Hand zu berühren ist. Dann Abbiegen, über die Wippe, Slalom und schließlich am Stopp-Schild halten.
Jürgen Mattscherodt von der Verkehrswacht Aschersleben, der Fahrrad- und Roller-Parcours erklärt, beruhigt zugleich: Die Mädchen und Jungen aus der Kindertagesstätte Dankerode können die Strecke öfter absolvieren. „Und die erste Runde ist die Proberunde“, so Mattscherodt. „Das ist nicht schwer“, findet Fabian, der zu einer Gruppe von Jungen gehört, die sich wieder und wieder an der Startlinie anstellt. „Die Kinder sollen hier probieren können, was sie draufhaben, ihre Sicherheit verbessern, aber auch spielerisch Verkehrszeichen kennenlernen bzw. festigen, was sie schon wissen“, erläutert Jürgen Mattscherodt.
Der Fahrradparcours war eine von fünf Stationen, die zum Abschlusstag des Projektes „Ich weiß Bescheid“ in der Kindertagesstätte „Wirbelwind“ in Dankerode zu absolvieren waren. Das Kita-Gelände hatte sich für diesen Tag - zugleich das Sommerfest der Einrichtung - in einen Verkehrsgarten verwandelt: mit Zebrastreifen auf den Wegen, mit „Stop“-, „Parkverbot“- oder „Vorfahrt-gewähren“-Schildern. Mittendrin die fünf Stationen, zu denen unter anderm das Verkehrszeichen-Glücksrad oder das Fingerabrucknehmen bei den beiden Regionalbereichsbeamten der Stadt Harzgerode gehörten oder das Verkehrsschilder-Memory bzw. der Parcours der Verkehrswacht.
49 Kinder werden derzeit in der Kindertagesstätte „Wirbelwind“ in Dankerode betreut. Diese Zahl wird steigen: „Ab August kommen viele Krippenkinder dazu“, sagte Beate Beier, Leiterin der Einrichtung. Dann werden im „Wirbelwind“ 18 Hortkinder, 13 Kinder im Krippen- und 23 im Kindergartenalter betreut und die Kapazität der Einrichtung mit insgesamt 54 Plätzen erschöpft sein. Betreuungsbedarf gibt es aber darüber hinaus: „Ende des Jahres brauchen wir eine Ausnahmegenehmigung, um weitere Krippenkinder betreuen zu können“, so Beate Beier. Die Einrichtung, die sich in Trägerschaft des Trägerwerks Soziale Dienste befindet, arbeitet nach dem Programm „Bildung elementar“. Zudem ist sie die einzige Trägerwerk-Kita, die das Zertifikat „Gesunde Kita“ trägt, das 2008 erreicht sowie 2012 und 2015 erfolgreich verteidigt wurde.
An dem Projekt „Ich weiß Bescheid“ wurde bereits seit Ende Januar gearbeitet, sagte Beate Beier, Leiterin der Kindertagesstätte. Thema war dabei nicht nur der Straßenverkehr. So ging es beispielsweise auch um Verhalten in Notsituationen. „Welche Telefonnummer wählt man, wenn es brennt?“ oder „Was mache ich, wenn ich vor verschlossener Tür stehe?“ waren einige der Fragen, mit denen sich die Kinder befassten.
Aber ein Hauptthema war natürlich der Straßenverkehr - und speziell der sichere Schulweg. Damit beschäftigten sich nicht nur die drei künftigen Abc-Schützen aus der Kindertagesstätte und die Kinder, die im nächsten Jahr in die Schule kommen. „Das Projekt fand im ganzen Haus statt. Auch die Krippenkinder haben sich daran beteiligt“, schildete Beate Beier. So standen für die Kleinen viele Sinnesschulungen, Wahrnehmungsübungen auf dem Programm. Dabei ging es darum, zu sehen, zu hören, worauf zu achten wichtig ist - und wie zu reagieren ist.
Eltern waren von Anfang an dabei
Die älteren Kinder haben im Rahmen des Projekts beispielsweise die beiden Regionalbereichsbeamten der Stadt Harzgerode besucht, erfahren, welche Aufgaben diese haben und welche Ausrüstung ihnen zur Verfügung steht. „Von Anfang an waren bei dem Projekt die Eltern mit im Boot. Wir haben zwei Elternstammtische durchgeführt“, sagte Beate Beier und fügte mit einem Schmunzeln hinzu: „Da haben richtig die Köpfe gequalmt.“ Einrichtung wie Eltern stellten ihre Ideen vor, überlegt wurde, welche Partner für das Projekt gewonnen werden könnten. Dazu gehörte beispielsweise auch der ADAC: So kam „Aufgepasst mit Adacus“, ein Programm, das Kindern spielerisch das richtige Verhalten im Straßenverkehr heranführt, in die Kita, und die Mädchen und Jungen erhielten Warnwesten.
Beim zweiten Elternstammtisch wurde Erreichtes ausgewertet und überlegt, was zum Abschlusstag vorbereitet werden kann. Dazu gehörte zum Beispiel die Laufkarte, die jedes Kind erhielt und mit der an den fünf Stationen Stempel gesammelt werden konnten. Dafür erhielt jedes Kind dann zum Abschluss einen Führerschein mit Name, Foto und der Aufschrift „Du hast erfolgreich an der Verkehrsralley teilgenommen“.
Vor dem großen Abschlusstag wurde auf dem Kita-Gelände dann noch ein Arbeitseinsatz gestartet. 40 Eltern packten mit an, um unter anderem die Einfassung der Sandfläche zu erneuern, rund zehn Tonnen Sand zu bewegen, die Blumenrabatte aufzuarbeiten oder die Verkehrsschilder zu gestalten und aufzustellen. (mz)

