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Campen im Kalten Campen im Kalten: Es gibt immer mehr Wiederholungstäter

Von Sophie Elstner 12.01.2018, 08:51
Still ruht der Bremer Teich. Nur ab und an kommen zu dieser Jahreszeit ein paar Dauercamper vorbei.
Still ruht der Bremer Teich. Nur ab und an kommen zu dieser Jahreszeit ein paar Dauercamper vorbei. Thomas Tobis

Quedlinburg - Wintercamping in der Region um Quedlinburg lockt deutlich weniger Gäste an als die Variante in den warmen Monaten. Das ergab eine Nachfrage der Mitteldeutschen Zeitungen bei den Campingplätzen im Harz.

Trotzdem ist Urlaub mit Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil in Sachsen-Anhalt immer beliebter. 2016 waren es laut Statistischem Landesamt 7,6 Prozent mehr Camper, die im Land übernachteten als im Vorjahr.

Für 2017 liegen noch keine aktuellen Zahlen vor.

Campen im Kalten: sieben Tage bleiben, fünf Tage bezahlen

Am Birnbaumteich in der Nähe von Neudorf ist der Ferienpark das ganze Jahr über geöffnet.

„Bei uns kann also auch im Winter gecampt werden“, sagt Mitarbeitern Mandy Severin. Vor allem über Weihnachten und Silvester würden Gäste auf den Platz kommen. „Ein großer Teil von ihnen ist Wiederholungstäter“, weiß Mandy Severin aus Erfahrung.

„Aber unsere Region gilt nicht unbedingt als schneesicher, deswegen kommen im Winter weniger Camper.“

Besondere Angebote - sieben Tage bleiben, fünf Tage bezahlen - sollen Gäste auch in der kalten Jahreszeit anlocken.

Einschränkungen gebe es im Winter am Birnbaumteich lediglich bei den Öffnungszeiten der Rezeption, die in der Nebensaison nur stundenweise vormittags und nachmittags besetzt sei.

Im Winter würden sich die wenigsten Camper vor der Anreise anmelden. „So kann es täglich möglich sein, dass neue Gäste kommen“, sagt Mandy Severin.

Campen im Kalten: Camper blieben weg

Auf dem Campingplatz in Dankerode ist Zelten in der Wintersaison nicht möglich. „Wir haben das mal ein paar Jahre versucht, aber so viele Camper kamen nicht“, erklärt Betreiber Heinz Ludwig.

„Dann hat sich das finanziell nicht gelohnt.“ Am 1. März öffnet der Campingplatz wieder für seine Gäste, Anmeldungen gebe es auch für den Frühling schon einige. Die Saison dauert dann bis Ende Oktober.

Campen im Kalten: Kurtaxe nicht gerechtfertigt

Der Campingplatz am Bremer Teich in der Nähe von Gernrode ist hingegen im Winter geöffnet, da ab und an Dauercamper zu dieser Zeit kommen. „Das Angebot wird nicht gut angenommen, da der Schnee fehlt“, sagt Betreiber Steffen Krause.

„Außerdem wurde die touristische Infrastruktur durch die Eingemeindung zerstört“, kritisiert er und findet, dass eine Kurtaxe von 2,50 Euro pro Person nicht mehr gerechtfertigt sei.

Angebote auf dem Campingplatz würden aufgrund der geringen Nachfrage im Winter eingeschränkt.

Campen im Kalten: Neues Konzept wird entwickelt

Der Campingplatz vom Klostercamping in Thale wurde zwar über Weihnachten und Silvester genutzt. „Aber jetzt sind bis zum 28. Februar Betriebsferien“, erklärt Betreiber Burghardt Wilsdorf.

In den letzten Jahren sei der Platz im Januar und Februar kaum angefahren worden.

Deshalb werde nun ein neues Konzept entwickelt. Geplant ist, ab Ende dieses Jahres, etwa von November bis Weihnachten und vom 6. Januar bis Mitte März, den Campingplatz als reinen Stellplatz anzubieten. „Wir schauen mal, wie es angenommen wird“, sagt Wilsdorf.

Gäste könnten dann mit Wohnwagen oder Wohnmobil im Bereich der Rezeption stehen, die dann allerdings wie die sanitären Anlagen geschlossen sei. Die Versorgung mit Strom und Wasser sowie die Entsorgung sei trotzdem möglich.

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Für Urlauber, die in der kalten Jahreszeit mit Wohnwagen oder Wohnmobil starten wollen, hat der ADAC einige Tipps parat. Winterreifen sollten sowohl auf Zugfahrzeug wie auch auf Anhänger aufgezogen werden, zudem sei die Mitnahme von Schneeketten ratsam. Damit niemand frieren muss, sollte vor der Abfahrt geprüft werden, ob die Heizung funktioniert und volle Leistung bringt.

Eine spezielle Abdeckhaube schütze die Anhängerkupplung und die Deichsel-Elektrik. Unterlegplatten vermeiden, dass die Stützen des Fahrzeugs in den Schnee oder in den weichen Boden einsinken. Bei Wohnmobilen sei es außerdem sinnvoll, die einfach verglasten Fenster im Fahrerhaus mit Trennvorhängen oder Isoliermatten auszurüsten, damit Kälte nicht so schnell in das mobile Zuhause eindringen kann. (mz)

Angela Drauschke schüttelt die Betten in einem der Bungalows am Bremer Teich noch mal richtig auf.
Angela Drauschke schüttelt die Betten in einem der Bungalows am Bremer Teich noch mal richtig auf.
Thomas Tobis