EU-Programm Burg Hausneindorf: Heimatverein beantragt Zuschuss aus dem Leader-Programm der EU

Hausneindorf - Die Chancen, eine kräftige Förderung für die Erhaltung der Hausneindorfer Burg zu bekommen, stehen derzeit so gut wie seit langem nicht. „Wir haben uns um eine Förderung über das Leader-Programm beworben und stehen nun ganz oben auf der Liste“, sagte Sabine Richter vom Heimatverein Hausneindorf. Dieser hat sich den Erhalt der Burganlage auf die Fahnen geschrieben. Richter: „Jetzt haben wir die einmalige Chance, einen großen Schritt zu tun.“
Um aber die Möglichkeit auf eine 90-prozentige Förderung für die „Kulturburg Hausneindorf“, wie sie im Antrag genannt wird, auf die auf knapp eine dreiviertel Million Euro veranschlagten Summe für die Sanierung des Pallas und von Stallungen zu erhalten, ist die Zusicherung eines Eigenanteils von etwa 75.000 Euro durch die Gemeinde vonnöten.
Gemeinde Hausneindorf muss 75.000 Euro Eigenanteil aufbringen
Doch genau darüber entbrannte ein Streit unter den Ratsmitgliedern, obwohl es zunächst einzig und allein darum ging, ob der Förderantrag überhaupt gestellt werden soll.
Mit der Frage „Warum gerade die Hausneindorfer Burg und nicht Objekte in anderen Ortsteilen?“ kam wieder Neid auf, der schon seit dem Zusammengehen der drei Ortschaften vor rund zehn Jahren schwelt. Selbst als Bürgermeister Uwe Fabian deutlich machte, dass die Gemeinde davon finanziell keinen Schaden habe, weil erst bei einer Zusage der Förderung weitere Entscheidungen zu fällen wären, beruhigten sich nicht alle Bürgervertreter.
Auch das Argument, dass der Heimatverein zudem versprochen habe, den Hauptanteil des Eigenanteils zur Förderung selbst aufzubringen, überzeugte nur teilweise.
Heimatverein richtete Museum über Orgelbauer Reubke und Röver ein
Die rührigen Mitstreiter des kleinen Vereins haben neben dem Aufbau des Museums zum Erbe der Hausneindorfer Orgelbauer Reubke und Röver und einer Heimatstube auch ein Musikzimmer mit der Hausorgel Ernst Rövers geschaffen. „Mit der Festhalle haben die Hausneindorfer zugleich einen besonderen Veranstaltungsort“, machte Sabine Richter die Bedeutung der Burg für den Ort deutlich.
Veranstaltungen wie das Feuerwehrfest, der Tag des offenen Denkmals und Advent auf der Burg, aber auch die Discos des Vereins „Tanzen hilft!“ und das Sommerfest der Verbandsgemeinde kamen nicht nur bei den Einheimischen, sondern auch vielen Besuchern gut an. Richter: „Sie wissen die alte Anlage noch zu schätzen.“
Gebäude am Mühlenberg soll wegen Baufälligkeit abgerissen werden
Ein weiterer Grund, weshalb die Räume auf der Burg weiter ausgebaut werden sollten, ist, dass das Gebäude am Mühlenberg, in dem derzeit noch einige Vereine ihr Domizil haben, wegen Baufälligkeit abgerissen werden soll. Dann müssten sich die Vereine und Gruppen eine neue Bleibe suchen. Richter: „Die Burg hingegen würde dafür die besten Voraussetzungen bieten, zumal sie im Eigentum der Gemeinde ist.“
Nach längerer Diskussion musste schließlich abgestimmt werden. Nicht nur Sabine Richter verfolgte die Entscheidung mit banger Miene. Doch nachdem acht Befürworter bei einer Gegenstimme sowie drei Enthaltungen den Weg für den Antrag frei machten, fiel ihr ein riesiger Stein vom Herzen.
(mz)