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Investition Brandschutzingenieur erweitert Geschäftsräume in Hedersleben

Von Uta Müller 02.12.2021, 12:00
Das Team der Brandschutzingenieure rund um Geschäftsführer Daniel Kuhn (2.v.r.) beim Richtfest für das neue Gebäude in Hedersleben.
Das Team der Brandschutzingenieure rund um Geschäftsführer Daniel Kuhn (2.v.r.) beim Richtfest für das neue Gebäude in Hedersleben. Foto: Daniel Kuhn

Hedersleben/MZ - Die Brandschutzverordnungen werden bei diesem Neubau auf jeden Fall eingehalten. Die Entstehung und Ausbreitung von Feuer und Rauch in einem Gebäude zu verhindern, ist ein zentraler Bestandteil der Arbeit von Daniel Kuhn. Der 31-Jährige ist Geschäftsführer von Brandschutzingenieure Kuhn. 2015 noch allein selbstständig, zählt sein Hederslebener Unternehmen jetzt vier Festangestellte sowie fünf Freiberufler, und demnächst sollen es noch mehr werden.

Sein Ingenieurbüro segelt auf Expansionskurs. Daher soll sein neues Bürogebäude, welches derzeit neben seinem Firmensitz entsteht, Platz für zehn festangestellte Mitarbeiter bieten, so Kuhn. Aktuell werden dafür Fachplaner für vorbeugenden Brandschutz, Fachbauleiter, Architekten sowie technische Zeichner gesucht.

Das Team um Brandschutzingenieur Kuhn ist deutschlandweit tätig. Supermärkte, Krankenhäuser, Industriebauten, Kindertagesstätten oder das Bosch-Werk in Hildesheim zählen zu seinen Referenzen. Auch den Gebäudekomplex für Betreutes Wohnen der Evangelischen Stiftung Neinstedt im Jacobsgarten in Gernrode hat das Ingenieurbüro begleitet.

„Wir übernehmen die brandschutzrechtliche Betreuung und begleiten von der Planung bis zur Nutzungsaufnahme“, so Kuhn. Auch wenn der Geschäftsführer bundesweit tätig ist, so sei er doch sehr heimatverbunden.

Der Vater von zwei Kindern spielt, so oft es möglich ist, Volleyball beim örtlichen Verein. Schon früh habe er sich dem Brandschutz verpflichtet und ist seit Kindertagen Mitglied der freiwilligen Feuerwehr in Hedersleben. Später hat der 31-Jährige Sicherheit und Gefahrenabwehr an der Hochschule Magdeburg-Stendal studiert.

Zunächst als Angestellter arbeitend, hat sich der Familienvater 2015 selbstständig gemacht. „Ich hätte nie gedacht, dass mein Unternehmen in dieser Zeit so schnell wächst“, sagt Kuhn. Mit jedem seiner Auftraggeber habe er gern zusammen gearbeitet. Man habe ihn immer wieder gebucht und auch weiter empfohlen.

Nun sei das Ziel, sich regional ein bisschen bekannter zu machen. Sein Team betreut pro Jahr zwischen 150 und 160 Objekte. Die meisten davon in Mitteldeutschland. Zur Zeit werde beispielsweise ein Brandschutzkonzept für einen knapp 9.500 Quadratmeter großen Küchenfachmarkt erstellt.

So soll das neue Gebäude aussehen. Neben Büroräumen soll ein großer Seminarraum zur Weiterbildung entstehen.
So soll das neue Gebäude aussehen. Neben Büroräumen soll ein großer Seminarraum zur Weiterbildung entstehen.
Visualisierung: Kuhn

Bisher gebe es eine enge Zusammenarbeit mit Architekten. Da aber vermehrt Anfragen direkt von Bauherren kämen, wolle er Projekte nicht immer abgeben. „Ich denke, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Kuhn. Dazu will er einen Architekten anstellen.

Auch das Thema Brandschutzhelfer-Schulung soll präsenter werden. Zukünftig will der zielstrebige Unternehmer „alles aus einer Hand“ anbieten. Normalerweise sei er zu Schulungen alle zwei bis drei Jahre in den Firmen unterwegs. Im neuen Gebäude soll es dafür einen extra Raum geben, um Seminare zu bündeln.

Seit 1972 hätten sich die Brandschutzanforderungen nicht verändert, sagt Kuhn. Es werde nur zunehmend mehr Augenmerk auf bauliche Vorschriften gelegt. Die Arbeitsweise habe sich in den Jahren geändert. Ein Knackpunkt für die deutsche Brandschutzgeschichte sei der Brand des Düsseldorfer Flughafens 1996 gewesen. Seither gebe es die meisten Brandtoten überwiegend in privaten Gebäuden, erklärt der Brandschutzingenieur.

„Eine hundertprozentige Vermeidung zur Entstehung eines Feuers kann es nicht geben“, stellt Kuhn klar. Ziel seiner Arbeit und das seiner Mitarbeiter sei es, dass das Feuer und der Rauch sich nicht ausbreiten, dass die Menschen sicher aus dem Gebäude kommen und dass die Löscharbeiten gewährleistet werden.

Den Traum vom eigenen Büro hat Daniel Kuhn sich bereits verwirklicht. Nun hat der Brandschutzingenieur sein nächstes Ziel schon fest im Blick. Er will sich zum Prüfingenieur für Brandschutz anerkennen lassen.